- Mehr Vertiefung und bessere Vergleichbarkeit sind die Hauptmerkmale
KIEL, 23.06.19 – „Wir wollen, dass die neue Oberstufe ein Erfolg wird“, sagte Bildungsministerin Karin Prien heute (22. Juni) in Kiel. Deshalb habe das Ministerium in den vergangenen Monaten einen ausführlichen Diskussionsprozess mit den für Schule relevanten Gruppen und Verbänden geführt…
Dabei sei unter anderem deutlich geworden, dass die Schulen für die Umsetzung eine zusätzliche Ressource benötigten. „Die neue Oberstufe kann zum 1. August 2021 in Kraft treten, soweit mit der Entscheidung über den Haushalt 2021 die Mittel zur Verfügung gestellt werden. Das verschafft den Schulen einen ausreichenden Spielraum zur gründlichen Vorbereitung. Dazu gehören unter anderem auch entsprechende Fortbildungsangebote, die wir jetzt vorbereiten“, sagte Prien.
Ziel der neuen Oberstufe sei es, den Weg zum Abitur an den schleswig-holsteinischen Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe besser an die bundesweite Entwicklung anzupassen. „Zugleich haben wir bei der Erarbeitung eine Reihe von Veränderungswünschen der Schulen aufgenommen, die aus den Erfahrungen mit der jetzigen Profiloberstufe im Diskussionsprozess an uns herangetragen wurden“, so die Ministerin.
Folgende Merkmale der neuen Oberstufe bezeichnete Prien als vorrangig wichtig:
· Es werden eine bessere Vertiefung und eine bessere Vorbereitung auf ein Studium durch die Erhöhung der Wochenstunden für die drei Fächer auf erhöhtem Anforderungsniveau (2 Kernfächer + Profilfach) von vier auf fünf Stunden möglich.
- Eine bessere Vergleichbarkeit mit den Abschlüssen in anderen Bundesländern wird erreicht.
- Die Fächervielfalt bleibt erhalten, im letzten Halbjahr der Qualifikationsphase wird eine stärkere Konzentration ermöglicht.
- Das fächerübergreifende Arbeiten bekommt einen festen Rahmen durch ein Seminar, das in jedem Profil angeboten wird.
- Die einzelne Schule erhält mehr Gestaltungsmöglichkeiten und kann so besser auf die Gegebenheiten vor Ort reagieren.
- Die Berufliche Orientierung bekommt einen festen Platz im Einführungsseminar in der E-Phase.
- Informatik kann erstmals als Profilfach gewählt werden.
- Für das sprachliche Profil sind nur noch zwei Fremdsprachen statt bisher drei verpflichtend, was insbesondere für die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen den Zugang zu diesem Profil erleichtert.
Der Entwurf für die neue Oberstufe wird nach den Sommerferien in die Verbandsanhörung gehen, bei der alle an Schule beteiligten Gruppen noch einmal Gelegenheit haben innerhalb von sechs Wochen Stellungnahmen einzureichen.
Die Bildungsministerin bedankte sich bei allen Beteiligten am Diskussionsprozess für die engagierte und konstruktive Arbeit. „Das ist nicht selbstverständlich, und damit haben wir jetzt eine gute und breit getragene Basis für die neue Oberstufe. Ich freue mich auf den weiteren Austausch“, sagte Prien.
Aussender: Thomas Schunck, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch