- In diesem Jahr deutlich weniger Amphibien auf Wanderschaft
Scharbeutz, 06.04.19 – Seit Ende Februar steht er wieder, der Amphibienschutzzaun an der Straße zwischen Stawedder und Gronenberg. Er ermöglicht zahlreichen Amphibien ein sicheres
Überqueren der Straße, wenn auch mit menschlicher Hilfe…
Seit über 20 Jahren betreut das Ehepaar Herr Walczinski den Zaun und hat schon tausende Tiere vor dem Straßentod bewahrt.
„Dieses Jahr sind es doch deutlich weniger Tiere“, so Herr Walczinski. „Eine Folge des trockenen Sommers und zu warmen Winters. Die Tiere kamen nicht richtig in die Winterruhe, waren aktiv, mussten fressen, aber das Angebot ist im Winter zu knapp. Wahrscheinlich sind viele Tiere verhungert.“
Bedingt durch den fehlenden Forst begann die Wanderung schon sehr früh. Vergangenen Donnerstag konnte nur ein Weibchen in den Eimern gesichtet und am Taschensee ausgesetzt werden.
„Wahrscheinlich kann Ende nächster Woche der Zaun schon vom Bauhof der Gemeinde abgebaut werden“, so Frau Walczinski. „Dann wissen wir auch, wieviel Amphibien in diesem Jahr die Straße sicher überquert haben.“
Die Kröten und Amphibien verbringen den Sommer in den vielfältigen
Lebensbereichen im Forst Neukoppel. Zur Laichablage wird der Taschensee aufgesucht. Dabei muss die Straße gequert werden. Zum Schutz der Amphibien wird seit mehr als 20 Jahren jedes Frühjahr von der Gemeinde Scharbeutz der Schutzzaun aufgebaut und während der Amphibienwanderung durch das Ehepaar Walczinski betreut.
„Wir sind außerordentlich dankbar für dieses Beispiel guter und
anpackender Naturschutzarbeit. Mit eigenen Kräften wäre dies nicht zu schaffen,“ meint Herr Krieger von der gemeindlichen Umweltabteilung. Auch wenn noch der Wunsch nach einem dauerhaften Tempolimit auf der schmalen und kurvigen Straße besteht, damit die Rückwanderung ebenfalls sicher erfolgen kann, ist er von dem
Erfolg der Maßnahme überzeugt. Im besten Jahr 2008 wurden 1787 Erdkröten, 80 Grasfrösche, 70 Moorfrösche, 55 Molche und 15 Wasserfrösche gezählt. „Da sind die bisher in 2019 gezählten 444 Erdkröten und 37 Frösche doch deutlich weniger,“ so Herr Krieger zum Abschluss.
Aussender: Andrea Looks, Gemeinde Scharbeutz
Redaktion: Torben Gösch