Lübeck, 11.02.19 – Am Dienstagabend (05. Februar 2019) meldeten sich
falsche Polizeibeamte bei einem 83-jährigen Lübecker und versuchten
von diesem unter einem Vorwand 40.000 Euro zu erlangen…
Nach der Abhebung des Bargeldes wurde der Geschädigte jedoch misstrauisch und gab das Geld bei der richtigen Polizei ab. Es wird wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges ermittelt.
Erstmals meldeten sich die Betrüger am Dienstagabend per Telefon
bei dem 83-jährigen Lübecker. Der Anrufer gab sich als Mitarbeiter
mit dem Namen Armin Raschke von der Lübecker Kriminalpolizei aus. In mehreren Telefonaten am Dienstag und Mittwoch erklärte er dem
Geschädigten, dass man zwei Männer festgenommen habe. Bei ihnen habe man angeblich Notizen über den Geschädigten und Hinweise auf dessen Bargeldbestände gefunden. Um sein Bargeld zu schützen, wurde der Lübecker angewiesen, seine Bestände von seinem Konto abzubuchen.
Anschließend wolle man für ihn das Geld auf ein Konto in der Ukraine
transferieren. Während der Telefonate wollte der Lübecker sicher
gehen, tatsächlich mit der Polizei zu telefonieren. Auf Hinweise der
Täter wählte er die 110, jedoch ohne vorher aufzulegen. Der
Geschädigte blieb auf diese Weise in der Leitung der Betrüger. Dort
wurde ihm seitens eines angeblichen Oberkommissars Lehmann die
Echtheit der Polizei vorgetäuscht.
Im weiteren Verlauf begab sich der geschädigte Lübecker zu seiner
Bank, hob dort einen fünfstelligen Betrag ab. Die Betrüger hatten ihn
angewiesen, dabei nicht auf Warnungen der Bank einzugehen, weil auch dort angeblich zwei Verdächtige arbeiten würden. Sein Handy solle er für weitere Instruktionen stets griffbereit halten.
Weil sich die Betrüger bei dem Lübecker nicht sofort nach Abhebung
des Geldes meldeten und er sich auf dem Weg nach Hause zunehmend
unsicherer fühlte, legte er einen Stopp beim 2. Polizeirevier ein, um
das Geld dort den Beamten zu übergeben. Die echten Polizisten
erkannten den Betrugsversuch sofort und klärten den Geschädigten auf.
Gemeinsam mit ihm zahlten sie kurz darauf das abgehobene Geld wieder ein.
Die Kriminalpolizei hat in dieser Sache ein Ermittlungsverfahren
wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges
eingeleitet.
Zu guter Letzt: Bei der Lübecker Kripo gibt es keinen Beamten namens Armin Raschke und auch keinen Oberkommissar Lehmann. Es gibt
zudem derzeit keinerlei Hinweise, dass die Banken oder deren
Angestellte mit den Betrügern in Verbindung stehen.
Aussender: Ulli Fritz Gerlach, Polizeidirektion Lübeck
Redaktion: Torben Gösch