Kiel, 22.01.19 – Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein warnt vor dem Betreten von Eis-flächen auf Gewässern: Trotz der aktuellen Minusgrade sind viele Eisflächen noch zu dünn; es droht Einbruchgefahr…
Auch der Frost der letzten Tage und Nächte garan-tiert nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. Das gilt auch für die kommenden Tage, für die noch Frost angesagt ist. Besonders Kinder lassen sich von den glitzernden Eisflächen zu unvorsichtigem Verhalten verleiten. Für den siche-ren Ausflug sollten einige Tipps der Feuerwehren beachtet werden:
- Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Kindern müssen die Gefahren erklärt werden.
- Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis – bei einem Unfall kann es sonst sein, dass niemand Hilfe holen kann.
- Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).
- Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe bzw. organisieren Sie, dass jemand einen Notruf absetzt! Vor allem bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer markanten Wegkreuzung die Anfahrt der Rettungskräfte erleich-tern.
- Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter Oberfläche und be-wachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht Ein-bruchgefahr!
Innerhalb weniger Minuten in rund drei bis vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter. Der Feuerwehr-verband gibt folgende Tipps zum Verhalten im Unglücksfall: - Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen ei-nen Weg zum Ufer frei schlagen.
- Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten (Lei-nen/Schwimmweste/Rettungsring), nicht zu weit hinaus wagen.
- Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfs-mittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Ein-bruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich kön-nen auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
- Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, vorsichtig erwär-men, nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben.
- Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen möglichst warmen Tee reichen.
Aussender: Holger Bauer, Landesfeuerwehrverband (SH)
Redaktion: Torben Gösch