Guildford, 08.01.19 – Forscher der University of Surrey http://surrey.ac.uk haben erstmals den Zusammenhang zwischen Facebook und der Wahrnehmung der körperlichen Gesundheit untersucht. 165 Nutzer wurden zum Ausmaß des Vergleiches mit anderen in diesem sozialen Netzwerk, ihrem Selbstwertgefühl, der wahrgenommenen körperlichen Gesundheit und der Lebenszufriedenheit befragt. Die Forschungsergebnisse wurden in „Heliyon“ veröffentlicht…
Fest im Leben stehen wichtig
Teilnehmer, die sich mit anderen Nutzern verglichen, verfügten über eine stärkere Wahrnehmung von körperlichen Beschwerden wie Schlafproblemen, Gewichtsveränderungen und Muskelverspannungen. Experten schätzen, dass jene, die sich mit anderen auf Facebook vergleichen, mehr körperliche Symptome wahrnehmen. Gleichermaßen dürften aber auch jene, die mehr Symptome bemerken, sich mehr mit anderen vergleichen. Der soziale Vergleich dient dazu, über Vergleiche mit anderen das eigene Leben zu bewerten. Er tritt häufiger auf, wenn eine Unsicherheit über eine Situation besteht.
Die Forscher haben auch ermittelt, dass Frauen und Personen, die unter Angstgefühlen oder Depressionen leiden, auch mehr Symptome wahrnahmen. Teilnehmer, die mit ihrem Leben zufrieden waren und ein hohes Selbstwertgefühl hatten, nahmen auch weniger körperliche Symptome wahr. Die Experten gehen davon aus, dass die verstärkte Nutzung sozialer Netzwerke auch mehr Gelegenheit dazu bietet, sich unvorteilhaft mit anderen zu vergleichen. Diese werden dann beim Lebensstil und der Gesundheit als besser gestellt wahrgenommen.
Bewusste Nutzung notwendig
Laut Forschungsleiterin Bridget Dibb sind diese Vergleiche nicht neu. Mit der Zunahme sozialer Netzwerke sei das jedoch zu einem Teil des Alltags geworden. „Einen Anbieter wie Facebook, mit 2,27 Mrd. aktiven Nutzern pro Monat, hat es noch nie zuvor gegeben. Die Langzeitfolgen für den Menschen sind unbekannt. Es ist jedoch klar, dass der Vergleich mit anderen mit einer Wahrnehmung von gesundheitlichen Problemen in Zusammenhang steht.“ User müssten sich daher über ihren Zustand im Klaren sein, wenn sie soziale Netzwerke wie Facebook nutzen und sich der Gefahren eines Vergleiches mit anderen bewusst sein.
Aussender: pressetext, Moritz Bergmann
Redaktion: Torben Gösch