KIEL, 08.12.18 – Im Landeshaus wurde gestern (7.12.) der mit insgesamt 6.500 € dotierte Schleswig-Holsteinische Altenpflegepreis 2018 vergeben. Neben den drei von der Jury bestimmten Preisträgern wird vor Ort zusätzlich ein mit 500 Euro dotierter Publikumspreis vergeben. Erstmals entschied die Jury, zwei 2. Plätze auszuzeichnen, da die Arbeiten beider Preisträger als gleichwertig eingestuft wurden…
„Engagierte Pflegekräfte leisten täglich wertvolle Hilfe für viele pflegebedürftige Menschen in Schleswig-Holstein. Ihnen gilt mein herzlicher Dank, höchste Anerkennung und Respekt! Die eingereichten Projekte zeigen, wie engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Pflege voranbringen und dabei Vorbild für andere sind“, betont Sozialminister Heiner Garg anlässlich der Vergabe des Altenpflegepreises. Der „Pflege-Oscar“ würdigt Projekte, die sich besonders um die Stärkung der Pflege und des Pflegeberufes verdient gemacht haben. Es sei Aufgabe aller Beteiligten, die Arbeitsbedingungen so zu verbessern, dass immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit trotz der Anstrengungen als sinnstiftend und als die Teamleistung erleben, die sie ist. Ein Beruf mit Zukunft ist die Pflege in jedem Fall.
Das Land verleiht in enger Kooperation mit dem Landespflegeausschuss den Schleswig-Holsteinischen Altenpflegepreis. Unter dem Motto: „Zeigen, was gute Pflege alles kann“, wurden Projekte eingereicht, die die Arbeit in der Pflege sichtbar machen. Mit der Verleihung des Preises wird die gesellschaftliche Bedeutung der Altenpflege unterstrichen und deren Professionalität, Kreativität und die abwechslungsreiche Tätigkeit in den Fokus gerückt.
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Pflege erfordern von allen Beteiligten große Anstrengungen. „Der Altenpflegepreis trägt auch dazu bei, dass andere erfahren, wie vielseitig, innovativ und spannend die Arbeit in der Pflege ist. Die Projektideen sind ein Beleg für die großartiger Arbeit in der Pflege in Schleswig-Holstein!“, so Minister Garg.
Nachfolgend finden Sie die Preisträger 2018:
1. Preis über 3.000,- Euro: „AWO Schleswig-Holstein gGmbH Bereich Pflege“ in Kiel für Ihre Kampagne zur Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes Pflege. Der Titel der Arbeit lautet „Altenpflege – AWO Pflege (m)ein Fairer Job „Vom Vorurteil zum Vorteil“. Mit dieser Auszeichnung wird gewürdigt, dass die AWO Schleswig-Holstein gGmbH auf besondere Art und Weise Menschen von dem Berufsfeld Pflege begeistern möchte und damit einen großen Beitrag für die Attraktivitätssteigerung der Arbeit in der Pflege leistet. Dies geschieht, indem den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Stimme verliehen wird, um aus vermeintlichen Vorurteilen Vorteile werden zu lassen. Unter dem erarbeiteten Label FAIRWORK wurden vielfältige und auf einander abgestimmte Aktionen und Veranstaltungen wie z.B. Filmsequenzen, Plakataktionen, Flyer, Infobriefe usw. entwickelt und einer breiten Öffentlichkeit auf kreative Weise näher gebracht. Dabei tritt das eigene Personal als „Markenbotschafter“ auf und räumt mit verbreiteten Vorurteilen auf. Gleichzeitig werden die Rahmenbedingungen der Arbeit bei der AWO Schleswig-Holstein aufgezeigt und das Berufsbild Pflege ins rechte Licht gerückt. Die Bemühungen der AWO zeigen große Wirkung: Das gesetzte Ziel, im Rahmen dieser Aktion 150 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende zu gewinnen, konnte weit übertroffen worden. Mittlerweile sind es bereits über 200. Die Kampagne wird daher im Jahr 2019 fortgesetzt und zusätzlich um ein digitales Projekt ergänzt. Ansprechpartner ist Uwe Braun, Telefon: 0431-5114555.
2. Preis über 1.500,- Euro und Publikumspreis: „Seniorenzentrum Itzehoe Olendeel“ in Itzehoe für die Einführung eines Wohnküchenkonzeptes. Die Titel der Arbeit lautet „Kochen wie zu Hause – Das Wohnküchenkonzept“. Das Seniorenzentrum Olendeel hat sich den Ablauf eines „normalen“ Haushaltes beim Mittagessen zum Vorbild gemacht und ein auf die jeweiligen Wohngruppen bezogenes Wohnküchenkonzept eingeführt. Dafür arbeiten die Bereiche der Hauswirtschaft und der Pflege eng vernetzt zusammen, um die Bewohnerinnen und Bewohner so weit wie möglich in die Planungen, Vorbereitungen und das Kochen des Mittagessens einzubeziehen. Durch die Bestimmung des Speiseplanes und die Beteiligung an der Speisenzubereitung in ihrem Wohnbereich werden die Selbstbestimmung und die Selbständigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner in hohem Maß erhalten und gefördert. Außerdem entsteht durch die gemeinsame Arbeit in den Wohnküchen und der tägliche Austausch eine familiäre Atmosphäre bei sinnstiftender Tagesstrukturierung. Die selbst gekochten Speisen und das Essen in kleiner Runde schaffen eine tolle und zufriedene Stimmung und steigern in erheblichem Maß die Lebensqualität. Ansprechpartnerin ist Gabriele Medewitz, Telefon: 04821-68080.
2. Preis über 1.500,- Euro: „Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim gGmbH“ in Ahrensburg für den Einsatz einer Fahrradrikscha. Die Titel der Arbeit lautet „Ältesten Rad – Eine Fahrradrikscha für das Tobias-Haus“. Das Tobias-Haus fördert durch den Einsatz einer Fahrradrikscha auf pfiffige Art die Mobilität und die Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner und verbessert gleichzeitig das Image der Altenpflege. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben die Möglichkeit, zusammen mit ihren Angehörigen oder engagierten Ehrenamtlichen Ausflüge in die Natur oder in die Stadt zu unternehmen und dabei die angenehmen Gefühle des Fahrradfahrens zu erleben. Um die Fahrten aufeinander abzustimmen, wurde ein leicht zugänglicher Belegungsplan entworfen. Der Einsatz der Fahrradrikscha macht in ungewohnter Weise positiv aufmerksam und die Arbeit in der Altenpflege sichtbarer.
Zu diesem Zweck dient die Rikscha auch als Werbeträger. Zur Gewinnung von sogenannten „EhrenStramplern“ wurde eine Initiative entwickelt, um möglichst viele ehrenamtlich Engagierte als „Rikschafahrerinnen und -fahrer“ für die Aufgabe zu begeistern. Die Fahrradrikscha erzielt somit gleich drei Effekte: die Steigerung der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner, die Förderung ehrenamtlichen Engagements und die Aufwertung des Ansehens der Altenpflege. Ansprechpartnerin ist Kati Borngräber, Telefon: 04102-806500.
Aussender: Christian Kohl, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren (SH)
Redaktion: Torben Gösch