Berlin, 29.11.18 – Das Bundesumweltministerium wird im kommenden Jahr in der Lausitz mit dem Aufbau eines Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) beginnen…
Dafür sind im Bundeshaushalt 2019 insgesamt 2 Millionen Euro vorgesehen. Erste Gespräche mit der Landesregierung Brandenburg sowie der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) haben stattgefunden. Zur konzeptionellen Arbeit sollen Gespräche im Januar 2019 aufgenommen werden.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Mit dem Kompetenzzentrum lösen
wir ein Versprechen ein und siedeln im Sinne des notwendigen
Strukturwandels eine zukunftsorientierte Bundeseinrichtung in der
Kohleregion Lausitz an. Wir erwarten erhebliche Synergien mit den
Unternehmen vor Ort und der BTU Cottbus-Senftenberg sowie Impulse für die
Region, deutschlandweit und international. Die Einrichtung des
Kompetenzzentrums ist zugleich ein Signal, dass wir es ernst meinen mit
dem Erhalt und der klimafreundlichen Entwicklung des Industriestandorts
Deutschland und seinen hochqualifizierten und gutbezahlten Jobs. Er ist
das Rückgrat unserer Gesellschaft.“
Das Kompetenzzentrum soll in engem Austausch mit Forschungseinrichtungen,
der Industrie und internationalen Institutionen die Dekarbonisierung
energieintensiver Prozesse voranbringen. Dabei sollen der Forschungsbedarf
ermittelt, Forschungscluster gebildet sowie Finanzierungsmöglichkeiten
identifiziert und erschlossen werden. Im Rahmen von Wissensplattformen und
Erfahrungsaustauschen national und international soll es als Ideengeber am
Übergang von Forschung und Entwicklung zur Markteinführung innovativer
Klimaschutztechnologien wirken. Darüber hinaus ist geplant, das
Kompetenzzentrum unter Einbindung des Umweltbundesamtes in Dessau mit der Umsetzung des geplanten Förderprogramms zur Dekarbonisierung in der
Industrie zu beauftragen, für das im Energie- und Klimafonds 2019
erstmals Mittel eingeplant sind.
In erster Linie richtet sich das KEI an energieintensive Branchen wie
Stahl, Zement, Kalk, Teile der chemischen Industrie und der
Nicht-Eisenmetallurgie, bei denen neben energiebedingten
Treibhausgasemissionen auch besonders schwer vermeidbare,
technisch-physikalisch bedingte Prozessemissionen eine Rolle spielen. Um
das Ziel einer weitgehenden Treibhausgasneutralität entsprechend den
Zielen des Klimaschutzplans 2050 auch in diesen Branchen zu erreichen,
sind Sprunginnovationen und damit der Umbau ganzer Prozessketten und
–verfahren erforderlich. Die Erkenntnisse werden auch in anderen
Branchen nutzbar sein.
Die Idee des Kompetenzzentrums ist ein Ergebnis des Dialogs mit
energieintensiven Branchen, den das Bundesumweltministerium mit
Unternehmen und Verbänden zur Umsetzung der Klimaschutzziele im
Industriesektor führt.
Aussender: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit
Redaktion: Torben Gösch