KIEL, 26.09.18 – Land will alternative Antriebsformen stärker fördern: Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat heute (26. September) die fortgeschriebene Landesstrategie für Elektromobilität im Kieler Landtag vorgestellt…
„Nicht erst seit dem Diesel-Skandal sind elektrische Antriebe in aller Munde. Kein Wunder, sind sie doch energieeffizienter, emissionsärmer, leiser und langfristig sogar kostengünstiger als die fossilen Alternativen. Deshalb setzt sich die Landesregierung mit umweltfreundlichen und zukunftsfähigen Konzepten für eine nachhaltige Mobilität, die bezahlbar bleibt, nicht zu Lasten des Klimas geht und nicht vom Import fossiler Rohstoffe abhängt, in Schleswig-Holstein ein. Gerade im Verkehrssektor gibt es beim Klimaschutz noch großen Nachholbedarf“, sagte Albrecht.
Um im Verkehrssektor die Effizienz zu steigern und Emissionen zu reduzieren, gibt es verschiedene technologische Ansätze im Bereich der Elektromobilität. Dies sind neben den batterieelektrischen Antrieben auch Antriebe, deren Kraftstoffe signifikant und nachhaltig mittels Erneuerbarer Energien hergestellt werden. Hierzu zählen derzeit die gasförmigen Brennstoffe Wasserstoff/Brennstoffzelle und synthetisches Methan, die flüssigen Brennstoffe wie beispielsweise Biodiesel, synthetisches Methanol/sogenannte E-Fuels. Der batterieelektrische Elektroantrieb weist aktuell die höchste Energieeffizienz auf und ist für viele Anwendungen bereits heute sehr gut geeignet.
Um die Elektromobilität im Schleswig-Holstein weiter auszubauen hat das Umweltministerium die Landesstrategie Elektromobilität aus dem Jahre 2014 aktualisiert und fortgeschrieben. Dabei stehen die Förderung innovativer Technologien und die Unterstützung von konkreten Demonstrationsvorhaben und Pilotprojekten im Vordergrund. „In dieser Legislaturperiode wollen wir zehn Millionen Euro für Elektromobilität und neue Mobilitätsformen einsetzen. Damit soll die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden. Genauso wird es aber um die Umstellung des Öffentlichen Nahverkehrs auf emissionsarme Fahrzeuge gehen. Auch hier wollen wir als Land bei der Infrastruktur ansetzen und dazu beitragen, dass Busbetriebshöfe auf reinen Elektrobetrieb umrüsten“, sagte Albrecht. Im derzeit dieselbetriebenen öffentlichen Verkehr unterstützt die Landesregierung auch Maßnahmen zur Einführung von Wasserstoff/Brennstoffzellen und E-Fuels. Außerdem plant das Ministerium Regionen auszuzeichnen, die sich aktiv in die Gestaltung der gemeinsamen Nutzung von Fahrzeugen unter Einbezug der Elektromobilität wie beispielsweise E-Carsharing oder E-Mobilitätshubs einbringen. „Das kann einen Wettbewerb von guten Ideen und Projekten auslösen und dazu beitragen, dass Regionen voneinander lernen“, betonte der Minister. Zudem werde die erfolgreiche Arbeit der Landeskoordinierungsstelle Elektromobilität bei der WTSH fortgesetzt und ausgebaut. Im Rahmen des Projektes eHighway sollen darüber hinaus auf einem Abschnitt der Autobahn 1 zwischen Lübeck und Hamburg ab 2019 LKW mit einem Oberleitungssystem elektrisch fahren.
Ziel der Landesstrategie ist es zunächst, den Verkehr auf Straße und Schiene zunehmend zu elektrifizieren und die in Schleswig-Holstein vorhandenen Potenziale zu nutzen, um etwa Unternehmen und Hochschulen verstärkt an den Wertschöpfungsketten zu beteiligen. Dadurch können neue Arbeitsplätze entstehen und ein essenzieller Beitrag zur größeren Umwelt- und Klimaverträglichkeit des Verkehrs geleistet werden, sagte der Minister.
Da Elektromobilität ein ressortübergreifendes Thema ist, wurden in zahlreichen Gesprächen mit Behörden, Unternehmen, Kommunen, Stadtwerken und Verkehrsbetrieben in Schleswig-Holstein Leitlinien formuliert, geeignete Handlungsfelder identifiziert und Maßnahmen festgelegt. „Mit der Landesstrategie Elektromobilität geben wir uns ein ambitioniertes Programm für die nächsten Jahre, wir wollen viele Projekte im Land anstoßen und das Energiewendeland Schleswig-Holstein im Bereich der Elektromobilität fit für die Zukunft machen – denn nur so kann Energiewende gelingen“, sagte Albrecht.
Aussender: Joschka Knuth, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (SH)
Redaktion: Torben Gösch