Berlin, 10.09.18 – Bei einem zusätzlichen Verhandlungstreffen auf Arbeitsebene haben Klimadiplomaten aus fast 200 Ländern die Weltklimakonferenz in Katowice (COP24) Ende des Jahres vorbereitet…
Dabei geht es darum, sowohl die Detailregeln des Pariser Abkommens zu verabschieden, als auch stärkere Klimaschutzmaßnahmen in den Ländern anzustoßen. Die zusätzliche Verhandlungssitzung in Bangkok war vereinbart worden, um die Texte so zu konkretisieren, dass sie eine Basis für Entscheidungen auf Ministerebene in Katowice bilden können.
Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Die genaue Ausgestaltung der
Regeln wird darüber entscheiden, wie gut das Pariser Abkommen
funktioniert. Der Teufel steckt hier im Detail und deshalb freut es mich,
dass wir nun eine bessere Grundlage für die Verhandlungen auf der
Weltklimakonferenz haben. Es ist gut zu sehen, dass alle Länder
konstruktiv auf eine Verabschiedung der Regeln in Katowice hinarbeiten.
Noch liegt viel Arbeit vor uns, aber ich bin zuversichtlich, dass das
polnische Präsidentschaftsteam uns gut durch die Verhandlungen führen
wird.“
Die Vertreter der fast 200 Mitgliedstaaten der Klimarahmenkonvention haben
die Zwischenverhandlungen in Bangkok zu intensiver Textarbeit genutzt und
die bisher bestehenden Sammlungen von Textvorschlägen konkretisiert und
gekürzt. Sie haben begonnen, konkrete Optionen herauszuarbeiten, über
die bei der COP24 auf Ebene der MinisterInnen zu entscheiden ist.
Inhaltlich geht es bei den komplizierten Verhandlungen um Fragen wie:
Welche Informationen müssen die Länder für das neue globale
Transparenzsystem liefern? Welche Flexibilitäten gelten dabei für
Länder, die noch nicht die nötigen personellen oder technischen
Kapazitäten für die Erstellung und Pflege der notwendigen Datenbanken
haben? Welche Informationen müssen Länder bereitstellen, damit ihr
Klimaziel nachvollziehbar ist? Wie funktioniert die alle fünf Jahre
stattfindende globale Bestandsaufnahme?
In Katowice sollen nicht nur die Detailregeln verabschiedet werden, sondern
auch über Möglichkeiten zur Verbesserung des internationalen
Klimaschutzes diskutiert werden. Hintergrund ist, dass die Welt mit den
bisherigen nationalen Klimazielen auf eine Erwärmung von über 3°
Celsius zusteuert. Daher haben sich die Länder darauf geeinigt, ihre
Klimaziele bis zum Jahr 2020 zu überprüfen und ggf. zu verbessern. Die
COP24 soll mit dem sogenannten „Talanoa-Dialog“ diesen Prozess
anstoßen und Informationen für eine Verbesserung der Ziele und
Maßnahmen auf nationaler Ebene liefern. Zum Talanoa-Dialog fanden in
Bangkok informelle Konsultationen statt.
In den verbleibenden Wochen bis zur COP24 wird es eine Vielzahl von
Veranstaltungen geben, um den Klimaschutz international voranzubringen.
Beim Global Climate Action Summit (12.-14.09.) in Kalifornien werden
Städte, Regionen, Unternehmen und andere zivilgesellschaftliche Akteure
ihre Beiträge zu verstärktem Klimaschutz präsentieren. Am Rande der
Generalversammlung in New York wird erneut die „Climate Week“
stattfinden (24.-30.09.), mit vielen Veranstaltungen und informellen
Konsultationen zu Klimaschutz-Initiativen und zur COP24. Für die pre-COP
(22.-24.10.) wird die polnische Präsidentschaft vor der COP24 eine
repräsentative Gruppe von Ministern in Polen zusammenbringen, um die
Konferenz vorzubereiten. Deutschland wird auch bei diesen Veranstaltungen
die internationale Debatte zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens
vorantreiben.
Aussender: Regine Zylka, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Redaktion: Torben Gösch