Drohnen-Flotte schlägt bei Giftgasen Alarm – Ganzes Netzwerk an Flugobjekten warnt bei Lecks in Pipelines und Chemieanlagen

Mit Hightech bestückte Umwelt-Drohne vor dem Start (Foto: Jeff Fitlow, rice.edu)

Houston, 10.09.18 – Drohnen sollen künftig über Städten kreisen und Schadstoffe in der Luft aufspüren. Diese Infos werden dann live an die Behörden übermittelt. Eine solche Flotte entwickeln Ingenieure der Rice University http://rice.edu . Mit dabei sind Mediziner des Baylor College of Medicine http://bcm.edu , das ebenfalls in der Millionenstadt angesiedelt ist. Die Drohnen sollen autonom fliegen und ihre Bahnen selbstständig koordinieren, damit sie nicht zusammenstoßen und die zur Verfügung stehende Fläche optimal abdecken…

Prototypen von Studenten

Rice-Forschungsleiter Edward Knightly hat aus einem nationalen Fond 1,5 Mio. Dollar für die Weiterentwicklung des Systems erhalten. Es soll vor allem leichtflüchtige organische Bestandteile in der Luft aufspüren, die aus defekten Pipelines strömen und bei Explosionen oder Bränden freiwerden. Studenten der Hochschule haben im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten bereits Prototypen derartiger Drohnen entwickelt. Die neuen Fördergelder sollen nicht nur die Kommunikation und Sensortechnik verbessern. Auch in besonders gefährdeten Gebieten ist ein Einsatz geplant.

„Wenn es ein Leck in einer Chemiefabrik gibt, erfahren die Nachbarn davon oft tagelang nichts“, sagt Riccardo Petrolo, der in Knightlys Labor arbeitet. „Mithilfe unseres Systems werden die Anwohner ohne Zeitverzug via Smartphone informiert.“ Sie erfahren, wo sich die Grenze der jeweiligen Giftwolke befindet. Dorthin können sie fahren, um befreit aufatmen zu können. Derartige Gefahrenlagen gibt es beispielsweise als Folge eines Hurrikanes.

Effektivere Vermisstensuche

Die „ASTRO“ genannten Drohnen liefern Daten über Schadstoffe und lokalisieren sie. Daraus lässt sich die Verteilung dreidimensional bestimmen. Als erstes sollen sie im Houston Chip Channel eingesetzt werden, einem industriereichen Teil des Hafens. Personal benötigen die Fluggeräte nur bei Start und Landung. Wenn sie Schadstoffe entdeckt haben, machen sie sich selbstständig auf die Suche nach den Grenzen der Giftgaswolken. Die Drohnen können auch anders instrumentiert werden, etwa mit Wärmebildkameras, sodass sie Vermisste aufspüren.

Aussender: pressetext, Wolfgang Kempkens
Redaktion: Torben Gösch