- Union, Grüne und Linke verlieren, SPD und FDP legen zu
- AfD hat ihre treuesten Wähler in Ostdeutschland
- Politische Mitte wendet sich von der SPD ab
Köln, 22.05.18 – Die stabile Republik: Die derzeitigen Wahlabsichten der Deutschen haben sich gegenüber der Vorwoche nur geringfügig verändert. Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer verlieren Union, Grüne und Linke je ein Prozentpunkt, während SPD, FDP und die sonstigen Splitterparteien je ein Prozentpunkt zulegen…
Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, würden die Bundesbürger so entscheiden: CDU/CSU 33 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 18 Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 12 Prozent (8,9%), Linke 9 Prozent (9,2%), AfD 13 Prozent (12,6%). 6 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 23 Prozent sind unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler: 23,8%). Wenig Bewegung gibt es auch bei der Kanzlerpräferenz. Wenn die Bundesbürger ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, läge Angela Merkel nach wie vor deutlich vor Andrea Nahles (49 gegenüber 13%) und Olaf Scholz (45 gegenüber 20%). Auch von den SPD-Anhängern würden nur 50 Prozent Scholz und 32 Prozent Nahles ihre Stimme geben. Dagegen würden vier Fünftel der Unionsanhänger die Kanzlerin wählen.
Welche Partei wird am besten mit den Problemen in Deutschland fertig? Auf diese Frage nennen acht Prozent der Bundesbürger die SPD, 27 Prozent die CDU/CSU und 13 Prozent eine andere Par-tei. 52 Prozent sind überzeugt, dass keine Partei kompetent genug ist, Deutschlands Probleme zu lösen. Während zwei Drittel der Unions-Anhänger (65 %) von der Kompetenz „ihrer“ Partei über-zeugt sind, setzen nur ein Drittel der SPD-Anhänger (34 %) ihr Vertrauen in die Sozialdemokraten. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Die politische Stimmung in Deutschland ist seit Wochen stabil, neue Trends sind nicht auszumachen. Im Gegenteil: Die Union liegt wie bei der Bundestagswahl weit vor der SPD. Die Grünen schneiden im Trendbarometer jetzt schon seit Monaten besser ab als bei der Bundestagswahl, die FDP dagegen schlechter.“
Rechtskurs der CSU stärkt die AfD: Wie rechts oder links sind die Deutschen? Im Rahmen des RTL/n-tv-Trendbarometers hat forsa zwischen Januar und Mai 2018 über 40.000 Wahlberechtigte nach ihrer politischen Selbsteinschätzung befragt. Die Mehrheit der Bundesbürger (51 %) sieht sich selbst in der politischen Mitte. 37 Prozent bezeichnen sich als links, 12 Prozent verorten sich im rechten Spektrum. Als links empfinden sich vor allem Ostdeutsche (39 %), aber nur 33 Prozent der Bayern. Obwohl sich in den östlichen Bundesländern verhältnismäßig mehr Menschen als links bezeichnen als im Rest der Republik, erhält die AfD hier deutlich mehr Stimmen als in Westdeutschland. Das liegt vor allem daran, dass knapp zwei Drittel der Rechten in Ostdeutschland (62 %) tatsächlich die „Alternative für Deutschland“ wählen – im Westen geben nur ein Drittel des rechten Spektrums (35 %) der AfD ihre Stimme.
Elf Prozent der politischen Mitte in Bayern würden derzeit AfD wählen – drei Prozentpunkte mehr als in den übrigen westlichen Bundesländern. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Die CSU hat ein Problem. Zum einen hat sie durch ihren prononcierten Rechts-Kurs mehr bayerische Wähler aus der politischen Mitte zur Wahl der AfD ermuntert. Zum anderen hat sie ihre einst überragende Verankerung in der gesellschaftlichen Mitte eingebüßt. Sie bindet jetzt nur noch wenig mehr Wähler der Mitte an sich als die Schwesterpartei CDU.“
Aus dem „linken Lager“ wollen jeweils ein Viertel die SPD (25 %), die Grünen (23 %) und die Linken (22 %) wählen. Aus der politischen Mitte erhielten die Sozialdemokraten derzeit nur noch 15 Prozent der Stimmen. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: „Die SPD ist nur noch schwach in der politischen Mitte verankert – also dort, wo sie früher noch Wahlen gewinnen konnte. Stattdessen konkurriert sie mit Linken und Grünen um das kleinere linke Lager. Sozialdemokraten wie Karl Schiller, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder ist es einst gelungen, die politische Mitte für sich einzunehmen und dadurch mehrheitsfähig zu werden. Davon ist die heutige SPD weit entfernt.“
Die Daten über Parteien- und Kanzlerpräferenz wurden vom 14. bis 18. Mai 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.502 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.
Die Daten zur politischen Selbsteinschätzung der Bundesbürger wurden vom Januar bis Mai 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 41.410 Wahlberechtigte.
Aussender: Matthias Bolhöfer, Bettina Klauser, Dr. Peter Matuschek, RTL/n-tv-Trendbarometer
Redaktion: Torben Gösch