Menlo Park/Hannover, 01.05.18 – Die Social-Media-Plattform Facebook http://facebook.com arbeitet an einer neuen Technologie namens „Transcutaneous Language Communication“ (TLC), durch die der eigene Körper Nachrichten wahrnehmen soll. Optisch erinnert das Device an einen Gips. Das Gerät wird um den Arm getragen und nutzt Tastsensoren, um Schwingungen in bestimmten Mustern zu übertragen. Dieser Ansatz soll Nutzern helfen, die gerade keine Hand frei haben, um das Smartphone zu bedienen…
Für Werbung konzipiert
„Eine derartige Technologie wäre ein noch drastischerer Eingriff in unser Leben. Ich selbst schalte sämtliche Push-Benachrichtungen bei Social-Media-Apps aus. Dazu bedarf es aber Disziplin. Ich erlebe tagtäglich Menschen, die, von der Vibration oder Geräuschen ausgelöst, sofort zum Handy greifen“, sagt Olaf Kopp, Geschäftsführer der Agentur Aufgesang https://www.aufgesang.de , im Gespräch mit pressetext. Es sei eine Art Sucht, die bei vielen Menschen zur Veränderung ihres sozialen Lebens führe und Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit beziehungsweise Fokussierung habe.
„Ich stelle mir zwei Fragen: Welche Nachricht hat Bedeutung und welche nicht? Und: Wird diese Funktionalität auch später für Werbung eingesetzt?“, stellt Kopp in den Raum. Für die Werbung wäre eine solche Erfindung ein Quantensprung, da man über Sensorik Gefühle beeinflussen und darüber Bedürfnisse erzeugen könnte. Denn: Bedürfnisse seien die Basis für Konsum. Kopp: „Ich bin zwiegespalten. In meiner Rolle als Marketer finde ich das spannend. Als Mensch und soziales Wesen sehe ich durch solche Innovationen das Zusammenleben noch mehr negativ beeinflusst“, resümiert der Experte.
Kurzes Training erforderlich
Nutzer spüren bei TLC leichte Vibrationen, die in Phoneme kodiert sind. Dabei handelt es sich um eine Einheit gesprochener Sprache, die für alle Sprachen anwendbar ist. Den Facebook-Forschern zufolge können vier verschiedene Phoneme in nur drei Minuten gelernt werden. Studienteilnehmer konnten nach einer Stunde Training 100 Wörter wiedererkennen. „Unser Experiment zeigt, dass unerfahrene Nutzer die taktile Kodierung schnell lernen können, um neue Wörter zu generieren“, heißt es in der Studie.
„Strukturierte Sätze für die alltägliche Kommunikation können bereits nach einer dreiminütigen Lerneinheit gebildet werden“, geht aus der Beschreibung hervor. Das Device ist mit zwei Displays ausgestattet, in die jeweils acht Tastsensoren integriert sind. Diese sind von einem mittels 3D-Druck hergestellten Gehäuse umgeben sowie in Schaumstoff eingebettet. Die Schwingungen werden in Form von 250-Hz-Wellen übermittelt. Diese sind für 144 Millisekunden auf dem Arm spürbar.
Aussender: pressetext, Carolina Schmolmüller
Redaktion: Torben Gösch