KIEL, 24.04.18 – „Wir leben in einer digitalen Gesellschaft, Beschaffung, Waren und Dienstleistungen werden zunehmend digital abgewickelt – das Experten-Berufsbild der Kaufleute für E-Commerce ist ein Angebot zur Spezialisierung, von dem ich sicher bin, dass es Erfolg haben wird“, sagte heute (24. April) Bildungsministerin Prien…
Die Ministerin erläuterte, aktuell gebe es zu dem ab 1. August bundesweit startenden neuen Ausbildungsgang in Schleswig-Holstein 18 Anmeldungen – 6 im Flensburger Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK), 5 im Bereich der Kieler Kammer und 7 im IHK-Bezirk Lübeck. „Es hat sich als goldrichtig erwiesen, im Flächenland Schleswig-Holstein an mehreren Standorten zu starten, statt in einer Zentralklasse mit für einige Interessenten langen Anfahrtswegen“, sagte Prien.
In Schleswig-Holstein startet die moderne kaufmännische Ausbildung zu E-Commerce-Fachleuten dezentral und ortsnah mit einer gemeinsamen Beschulung in den Ausbildungen zu Kaufleuten im Groß- und Außenhandel, für Marketingkommunikation und in der Ausbildung zu Medienkaufleuten Digital und Print. Prien kündigte an, dass sich daraus bei entsprechender Nachfrage nach dem ersten Ausbildungsjahr Spezialklassen entwickeln können. Die Beschulung des 1. Ausbildungsjahres wird in Husum, Neumünster, Pinneberg, Rendsburg, Kiel Lübeck, Ahrensburg und Flensburg möglich sein.
Kaufleute im E-Commerce sind in Unternehmen tätig, die Waren oder Dienstleistungen an Verbraucher und Unternehmen online oder auch in Verbindung mit anderen Vertriebswegen anbieten und verkaufen. Sie können branchenübergreifend eingesetzt werden. Typische berufliche Handlungsfelder sind die Gestaltung und Bewirtschaftung von Online-Sortimenten, die Vertragsanbahnung und -abwicklung im Online-Vertrieb, die Gestaltung der Kundenkommunikation, die Entwicklung und Umsetzung von Online-Marketing sowie die Auswahl von Online-Vertriebskanälen. Die Unternehmen Otto, Media Markt, Saturn und die Lebensmittelkette Real waren an der Erstellung des Ausbildungsrahmenplan beteiligt. Die drei Unternehmen wollen auch die ersten Ausbildungsplätze anbieten.
Die Industrie- und Handelskammern in Schleswig-Holstein unterstützen Bildungsministerin Prien und die Landesregierung. Sie betonten, dass für die Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr eine ortsnahe Beschulung sinnvoll sei, denn so ließen sich leichter Betriebe vor Ort gewinnen, diese Ausbildung anzubieten. IHK-Bildungsexperte Hans Joachim Beckers erklärte: „In unserem Flächenland Schleswig-Holstein ist es sachgerecht, bei diesem völlig neuen Ausbildungsberuf eine ortsnahe Beschulung an acht Standorten im ersten Ausbildungsjahr vorzusehen und erst ab dem zweiten Jahr Bezirksfachklassen an geeigneten Standorten vorzunehmen. Denn die Lerninhalte seien im ersten Lehrjahr mit einigen anderen Ausbildungsberufen weitgehend identisch. Derzeit sind laufen noch Bewerbungsverfahren für den neuen Beruf, sodass sich die Ausbildungszahlen noch erhöhen werden.“
Aussender: Thomas Schunck, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch