DFB definiert einheitliche Linie zum Thema E-Soccer

Frankfurt a. M., 20.04.18 – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich gemeinsam mit seinen Regional- und Landesverbänden auf einen einheitlichen Umgang mit dem Thema E-Sport verständigt…

Konsens besteht darin, dass die unter dem allgemeinen Begriff E-Sport praktizierten Gewalt-, Kriegs- und Killerspiele nicht zu den satzungsgemäßen Werten passen, die der DFB sowie seine Mitgliedsverbände Kindern und Jugendlichen vermitteln wollen. Das Engagement der Verbände wird sich deshalb allein auf fußballbezogene Spiele und Formate beschränken. Um diese klare Abgrenzung und Ausrichtung auf die sportlich relevanten Computerspiele zu unterstreichen und missverständlichen Deutungen des Begriffs E-Sport
vorzubeugen, sprechen die Fußballverbände in diesem Kontext von
E-Soccer.

Voraussetzung für eine Mitgliedschaft von E-Sport-Vereinen im DFB ist
zunächst die notwendige Anerkennung durch die jeweiligen
Landessportbünde und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Daneben
sind mit Blick auf die Satzungszwecke nur solche Vereine für die
Aufnahme in die Fußballverbände geeignet, die sich mit fußballbezogenen
Spielen und Wettbewerben befassen. Ob und wie stark sich die Regional-
und Landesverbände künftig im Themenfeld E-Soccer engagieren, bleibt
ihnen auf dieser Grundlage selbst überlassen.

Gemeinsam definiert werden soll ein für alle maßgeblicher,
verantwortungsvoller Umgang mit Computerspielen, der den Schutz der
Kinder und Jugendlichen sowie die Prävention beim Thema Suchtgefahren
berücksichtigt. Das übergeordnete gemeinsame Ziel bleibt für die
Fußballverbände, E-Soccer als eine Ergänzung des bisherigen
Vereinslebens zu betrachten, dem Freizeitverhalten gerecht zu werden und
auch über die Begeisterung für digitale Spielformen am Ende mehr Kinder
und Jugendliche dazu zu bewegen, selber aktiv auf dem Rasen Fußball zu
spielen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel: „Mir war immer wichtig, auf die
tatsächlichen Inhalte von E-Sport hinzuweisen und deutlich zu machen,
dass wir als Verband die vor allem darunter zusammengefassten
Gewaltspiele ablehnen. Wir wollen keine Spiele fördern, in denen Kinder
auf andere schießen und das Ganze auch noch als Sport bezeichnet wird.
Wenn dagegen fußballbezogene Spiele als Ergänzung zum Sport im Verein
wirken und über diesen Weg vielleicht sogar der eine oder andere in den
Verein kommt, findet das unsere Unterstützung. Bei allem ist und bleibt
es mit Blick auf die Gesundheit und das soziale Miteinander unser erstes
Ziel, die Kinder und Jugendlichen dazu zu bringen, selber aktiv Fußball
zu spielen.“

Dr. Rainer Koch, 1. Vizepräsident Amateure: „Die Landesverbände stehen
geschlossen hinter der Ablehnung von gewaltverherrlichenden Spielen auf
der einen Seite und einem offenen Umgang mit digitalen Fußballformaten.
Viele Jugendliche spielen vor oder nach dem Training auf dem Rasen an
der Konsole Fußball, andere entdecken über diesen Weg ihre Leidenschaft
für den Sport und wollen es selbst aktiv ausprobieren. Für all diese
Jugendlichen sollen die Landesverbände und unsere Vereine die
grundlegende Möglichkeit haben, Plattformen und Angebote zu schaffen.“

Aussender: Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)
Redaktion: Torben Gösch