Sydney, 26.02.18 – Forscher der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) http://csiro.au haben mit „Graphair“ eine Variante von Graphen entwickelt, die eine schnelle und günstige Wasserreinigung verspricht. Die aus Sojaöl gefertigte Membran entfernt Verunreinigungen dabei so effizient, dass sie auch Wasser aus dem Hafen von Sydney trinkbar macht. Die Technologie könnte also große Bedeutung für die Wasserversorgung der Welt erlangen…
Schnell und zuverlässig
„Fast ein Drittel der Weltbevölkerung, etwa 2,1 Mrd. Menschen, hat kein sauberes, sicheres Trinkwasser“, betont CSIRO-Forscher Dong Han Seo. Das fordert jährlich Millionen Todesopfer, meist Kinder. Die Neuentwicklung könnte Abhilfe schaffen. „Mit Graphair haben wir den perfekten Filter zur Wasserreinigung gefunden“, meint Seo. Denn mit der neuartigen Graphen-Membran könne Wasser einfach in einem Schritt gereinigt werden, was ein großer Vorteil gegenüber bisherigen komplexen und zeitaufwendigen Methoden ist.
Bei Graphair handelt es sich um eine dünne Membran mit Nanokanälen. Diese lassen zwar Wasser durch, fangen aber diverse Verunreinigungen. Tests haben gezeigt, dass diese Membran sehr schnell 99 Prozent aller Wasserverschmutzung herausfiltert. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber bisherigen Filtersystemen ist dabei laut CSIRO, dass Graphair auch dann noch funktioniert, wenn es bereits mit Verunreinigungen überzogen ist. Denn herkömmliche Filter werden mit der Zeit durch Chemikalien und Öl ineffektiv und müssen gereinigt werden, ehe sie wieder Wasser säubern können.
Günstige Lösung für alle
Im Vergleich zu normalem Graphen ist Graphair auch günstig und umweltfreundlich in der Fertigung. Denn das Ausgangsmaterial für den Herstellungsprozess ist Sojaöl. Auch die Anwendung ist einfach. „Alles, was nötig ist, sind Wärme, unser Graphen, eine Filtermembran und eine kleine Wasserpunpe“, sagt Seo. Das Team will kommendes Jahr Feldversuche in einer Gmeinde in einer Entwicklungsregion durchführen.
Die CSIRO ist auch auf der Suche nach Industriepartnern, um die Technologie hochzuskalieren, sodass sie im Eigenheim oder auch für die Wasserversorgung einer Stadt zum Einsatz kommen kann. Zudem befasst man sich mit anderen potenziellen Anwendungen wie der Reinigung von Meerwasser oder industriellen Abwässern.
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
Redaktion: Torben Gösch