KIEL, 30.01.18 – Kulturministerin Karin Prien hat die Bedeutung von Gedenkstätten für die historisch-politische Bildung herausgestellt. „Es gibt viele Gründe, heute zu gedenken, zu erinnern, nachzudenken und zu lernen…
Ohne dabei im Ritual zu erstarren und statisch zu werden, sondern um den Blick zu weiten. Dazu brauchen wir Gedenk- und Erinnerungsorte, die ihren Platz in der kulturellen Bildung haben müssen“, sagte sie heute (30. Januar) in ihrem Grußwort bei der Veranstaltung „Lernen für die Demokratie“ der Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein in Kiel. Sie plädierte dafür, die Verbindung zwischen den Erinnerungsorten und den Schulen zu vertiefen und die praktische Bildungsarbeit an historischen Orten auszuweiten, zu vertiefen und weiterzuentwickeln. „Denn wir sollten immer im Blick behalten: Wir müssen Kinder und Jugendliche, die nicht mehr das Privileg haben werden, Augenzeugen zu begegnen, auf neuen Wegen erreichen“, betonte Ministerin Prien. Deshalb würden Kooperationen zwischen Schulen und Gedenkstätten unterstützt.
Die Landesregierung bekenne sich zur Weiterentwicklung und Fortführung des Landesgedenkstättenkonzeptes. Deshalb sollen in diesem Jahr auch 75.000 Euro zusätzlich in die Gedenkstättenarbeit und Erinnerungskultur fließen und damit die Vermittlungsarbeit an den Gedenkorten durch geschultes Personal unterstützt werden. Mit der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten werde ein Vertrag geschlossen. Weiterhin sollen mehr Schülerfahrten zu den Gedenkstätten des nationalsozialistischen Verbrechens ermöglicht werden. Auch werde mit der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten künftig ebenfalls ein Vertrag geschlossen, so Kulturministerin Prien.
In der öffentlichen Diskussion seien derzeit „Pflichtbesuche“ junger Menschen in KZ-Gedenkstätten. Kulturministerin Prien: „Ich halten diese Debatte über unseren Umgang mit Gedenkstätten zur Vermittlung von Geschichtswissen für wichtig. Allerdings ist mit Zwang nichts gewonnen. Es ist unsere Aufgabe, solche Besuche zum Beispiel durch einen Zuschuss für Schülerfahrten zu erleichtern und dafür Sorge zu tragen, dass sie in den Unterricht eingebettet werden. Erziehung zur Empathie, gesellschaftlichen Verantwortung und Demokratie bilden den entscheidenden Rahmen.“ Deshalb seien die Landesmittel in diesem Jahr von 10.00 Euro auf 15.000 Euro erhöht worden. Dies werde gut von den Schulen nachgefragt.
Aussender: Thomas Schunck, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch