KIEL, 24.01.18 – Rede im Schleswig-Holsteinischen Landtag am 24. Januar 2018 – Es gilt das gesprochene Wort: „Die globalen Herausforderungen von Klimaschutz und Klimawandel erfordern Engagement und Lösungen in den Dörfern, Städten und Gemeinden im Land – da wo die Leute leben…
Die Energiewende erfolgreich zu gestalten, ist das Schlüsselelement für wirksamen Klimaschutz. Dies ist die besondere Chance für Schleswig-Holstein als Energiewendeland par excellence.
Diese Gedanken sind Grundlage des Antrages Elektromobilität technologieoffen voranbringen der Fraktionen. Er bestärkt uns darin, die Landesstrategie Elektromobilität fortzuschreiben. Indem wir die Elektromobilität stärken, und darunter verstehe ich eine Mobilität, die unter Einsatz von Elektroantrieben unterstützt wird, können wir in Schleswig-Holstein unseren Beitrag zu mehr Energieeffizienz und weniger Emissionen im Verkehr leisten.
Bereits im Frühjahr 2014 wurde die Landesstrategie Elektromobilität vom Kabinett verabschiedet. Viele Technologie- und Demonstrationsvorhaben sowie Pilotprojekte wurden bereits umgesetzt oder begonnen. Lassen Sie mich ein paar Beispiele aufzählen:
Da ist die IBG Technology Hansestadt Lübeck GmbH. Im vom Land geförderten Projekt Vision Car wurde eine innovative E-Mobil-Plattform für die Bereiche Karosserie und Rahmen betrieben – also mit Knowhow aus Schleswig-Holstein geht es an die Weiterentwicklung von Elektromobilen.
Schleswig-Holstein wird zum Versuchslabor für den eHighway. In einem Feldversuch werden Oberleitungs-LKW an der A1 zwischen Reinfeld und Lübeck fahren. Wir testen im Land autonomes Fahren.
Die Ladeinfrastruktur für E- Pkw wurde bereits in Kommunen, AktivRegionen und an den Ministerien ausgebaut. Aktuell läuft ein Vergabeverfahren für die Errichtung und Betrieb von 64 öffentlich zugänglichen Ladestationen an Landesliegenschaften und darüber hinaus soll mit jedem angeschafften E-Mobil für den landeseigenen Fuhrpark am jeweiligen Standort für die Dienstfahrzeuge die passende Ladeinfrastruktur errichtet werden.
Im Koalitionsvertrag ist verankert, dass mindestens 20 Prozent der neu zu beschaffenden Fahrzeuge E-Mobile sein sollen. Hieran sollten wir festhalten. Die Koordinierungsstelle Elektromobilität hat wesentlich dazu beigetragen, die Elektromobilität in Schleswig-Holstein voranzubringen. Sie bringt die Akteure zusammen, hilft beim Netzwerken und Ideenschmieden. Auch die jährliche New Energy Messe in Husum und das Grünstromevent in Enge-Sande fördern die Bekanntheit und Akzeptanz der Elektromobilität und tragen zur weiteren Vernetzung von Akteuren bei.
Soweit der Rückblick. Wir haben also schon etliches angeschoben, aber darauf ruhen wir uns nicht aus: Wir wollen die Elektromobilitätsstrategie weiterentwickeln. Für eine Stärkung der E-Mobilität wollen wir in dieser Legislaturperiode zehn Millionen Euro einsetzen. Damit wollen wir insbesondere die Infrastruktur für den Einsatz von E-Bussen unterstützen sowie E-Mobilitätskonzepte wie das Dörpsmobil. Solche großartigen Beispiele können in den AktivRegionen Schule machen.
Diese Ideen werden wir im März 2018 im Energiewendebeirat besprechen, mit den Beiratsmitgliedern aus Unternehmen, Verbänden und Hochschulen. Wir hoffen auf weitere Anregungen, die wir aufgreifen und für die Fortschreibung der Strategie nutzen möchten, die im Sommer 2018 vom Kabinett verabschiedet werden soll.
Strombasierte Kraftstoffe – einschließlich Wasserstoff – können neben Biokraftstoffen mittel- bis langfristig weitere Alternativen zum rein fossilen Antrieb für verschiedene Anwendungsfelder sein. Um diese Potentiale zu eruieren und sie im Sinne des Klimaschutzes und der Energiewende optimal einsetzen zu können, sehen wir weiteren Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Solange grundlegende Fragen nicht geklärt sind, wollen wir uns in Schleswig-Holstein auf Pilotprojekte konzentrieren.
Die Zukunft der Mobilität ist vernetzt, zunehmend emissionsfrei und flexibel. Die Elektromobilität ist ein Teil dieser Neuen Mobilität und unsere Landesstrategie Elektromobilität wird sich entsprechend an den Mobilitätsbedürfnissen in Schleswig-Holstein orientieren.
Aussender: Nicola Kabel, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (SH)
Redaktion: Torben Gösch