Wiesbaden, 09.01.18 – Heute wurden in Baden-Württemberg, Bayern,
Hessen und Nordrhein-Westfalen 11 mutmaßliche Angehörige der
italienischen kriminellen Gruppierung `Ndrangheta von Kräften der
Landespolizeibehörden festgenommen…
Es handelt sich um 11 Männer im Alter von 36 bis 61 Jahren. Sie stehen im Verdacht als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung schwere Straftaten, wie Erpressung und Geldwäsche, begangen zu haben.
Die Festnahmen in Deutschland sind Teil einer Ermittlung der
italienischen Strafverfolgungsbehörden, die heute in Italien zu über
160 Festnahmen in Kalabrien und sieben weiteren Regionen geführt hat:
Ziel der Anti-Mafia-Ermittler ist es, die kriminellen Aktivitäten
sowie die Funktionsweise und die Strukturen des Clans Farao-Marincola
der kriminellen Gruppierung `Ndrangheta festzustellen. Die
Gruppierung aus der kalabrischen Gemeinde Cirò gilt als
übergeordnete Gruppierung mit großem Einfluss über die benachbarten
Regionen hinaus. Die einzelnen Strafvorwürfe reichen von versuchtem
Mord, Erpressung, Geldwäsche und Verstoß gegen das Waffengesetz,
internationaler Kfz-Verschiebung, illegalem Handel und illegale
Verschiebung von Müll bis hin zu unlauterem Wettbewerb. Der
Gruppierung sei es darüber hinaus gelungen, Einfluss auf bedeutende
italienische Wirtschafts- und Handelszweige, wie zum Beispiel die
Herstellung und den Verkauf von Fisch, Wein und Backwaren zu nehmen
und den Gewinn aus diesen Geschäften auch in Norditalien und
Deutschland zu investieren.
Die Festnahmen in Deutschland erfolgten auf der Grundlage von
EU-Haftbefehlen, die zusammen mit weiteren Beschlüssen zur
Durchsuchung und Vermögenssicherung erlassen wurden. Zuvor hatten die
italienischen Strafverfolgungsbehörden Rechtshilfeersuchen an
Deutschland gerichtet. Für die Justiz wurde die Rechtshilfe durch die
europäische Justizbehörde Eurojust und für die Polizei durch das
Bundeskriminalamt koordiniert. Heute wurde die Aktion in eigener
Zuständigkeit der verschiedenen Justiz- und Polizeibehörden
umgesetzt. Die weiteren Auswertungen dauern nach Abschluss der
Festnahme- und Durchsuchungseinsätze noch an.
Aussender: Bundeskriminalamt
Redaktion: Torben Gösch