Scharbeutz, 27.12.17 – Im Jahr 2017 hat die Werbebranche jegliche Grenzen gesprengt und dabei so manche Gemüter erhitzt. Von Sexismus über Rassismus bis hin zur Instrumentalisierung Minderjähriger blieb kein Tabu unangetastet. Insbesondere die Schutzbedürftigsten sind durch derartige Entwicklungen großen Gefahren ausgesetzt. Die durch Medien verursachte Überlastung fordert Opfer, die bis zum Suizid führen können. Doch die Medienindustrie schafft nicht nur Abgründe, sondern auch Verbindungen, die mittels Online-Dating besiegelt werden – wenngleich auch dieser Bereich – wie die Flut an Fake News – mit Vorsicht zu genießen ist…
TV-Spots lassen kein Fettnäpfchen aus
Hauptsache aus der Reihe tanzen: Unter diesem Motto wirbt die niederländische Organisation „Free a Girl“ mit einem kleinen Mädchen, das mit Dildos und Vibratoren spielt. Dieser anstößige Videoclip soll auf Zwangsprostitution von Minderjährigen aufmerksam machen. Hier ist sich die User-Community nicht einig, ob der Zweck die Mittel heiligt…
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Rückblick 1, vom 22.05.17:
„Free a Girl“ lässt Kinder Sexspielzeug erforschen
Neugieriges Mädchen untersucht für Aktion einen Dildo (Foto: freeagirl.nl) |
Kinder als Prostituierte
Das Video beginnt mit jungen Mädchen, die Tiermasken tragen und einen Karton öffnen. In diesem befinden sich Sexspielzeuge. Sie versuchen zu erraten, was es mit den Gegenständen auf sich hat und stellen Vermutungen an, wofür man die Dildos und Vibratoren ihrer Auffassung nach verwenden könnte. Der Clip stoppt dann abrupt und blendet echtes Filmmaterial über eine indische Siebenjährige ein, die an Männer verkauft wurde.
„Geschätzt zwei Mio. Kinder auf der Welt sind in Prostitution gefangen, 1,2 Mio. davon befinden sich in Indien“, erklärt Evelien Hölsken, Initiatorin von Free a Girl. „Mädchen werden dazu gezwungen, Sex mit dutzenden Männern zu haben. Wir wollen, dass das aufhört. Zusammen können wir die Mädchen von den furchtbaren Umständen, in denen sie leben, befreien und ihnen eine glückliche Zukunft bieten“, verdeutlicht Hölsken abschließend.
Drastische Maßnahme
Viele User, die sich das Video ansahen, sind verstört. Die Kampagne wird stark kritisiert und einige Nutzer wundern sich, was die Mädchen bei der Erstellung des Videos gesagt bekommen haben. Andere regen sich darüber auf, dass sie solche Bilder nicht sehen wollen. Das ist jedoch genau der Punkt: Trotz des starken Gegenwinds sehen viele Nutzer auch eine enorme Notwendigkeit in der Kampagne. Denn genau mit dem Bild von Kindern und Sexspielzeugen wird starke Aufmerksamkeit generiert.
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…Unter Beschuss steht ebenfalls der britische Retailer Mothercare, der Putzspielsachen mit als Hausfrauen verkleideten Mädchen anpreist…
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Rückblick 2, vom 13.07.17:
Mothercare für Klischee-Werbung unter Beschuss
Werbung: Mothercare wirbt mit Geschlechterklischees (Foto: mothercare.com) |
Viele Aufrufe zum Boykott
Bei vielen Eltern löste das Sujet Empörung aus. „Aufregung über die Produkte ändert gar nichts am Problem selbst. Im Gegenteil, dadurch steigert sich nur der Bekanntheitsgrad der Firma“, kommentiert Diana Jaffé, Spezialistin für Gendermarketing und Gründerin von Bluestone http://bluestone-ag.de , im Gespräch mit pressetext.
Mothercare gegenüber „CNN“: „Unser Ziel ist es, eine breite Palette von Spielsachen anzubieten, um die verschiedenen Geschmäcker und Interessen der Kinder zu decken. In unserer Spielhaus-Abteilung stellen wir Mädchen und Buben dar, wie sich diese mit Haushaltsspielsachen beschäftigen.“ Tatsächlich sind einige Jungen zusammen mit diesen Produkten dargestellt, allerdings sind diese in zeitgenössischem Stil gekleidet.
Auch die britische Promi-Supernanny Jo Frost http://jofrost.com kritisierte die Einzelhandelskette für ihre klischeehafte Darstellung: „Wie enttäuschend. Wahrscheinlich zeigen sie dann nächste Woche Buben mit Werkzuggürtel und Schutzhelmen. Das ist kein frühes Lernen, das ich unterstützen kann.“ Inzwischen tadeln auch viele Privatleute das Marketing-Team des Unternehmens und riefen sogar zum Boykott auf.
Geschlechterneutralität gefragt
„Gerade die Mütter und Großmütter verstärken diese Klischees, weil sie solche Produkte kaufen. Ein Vater entscheidet sich selten für ein rosa Prinzessinnen-Set. Würden wir diese Produkte nicht kaufen, so würden sie über einen längeren Zeitraum auch nicht mehr angeboten werden“, betont Jaffé gegenüber pressetext.
Studien zeigen, dass die Spielzeugindustrie in den vergangenen Jahrzehnten wieder stärker geschlechterspezifisch geworden ist. „Es macht ethischen und finanziellen Sinn, geschlechtsneutrale Produkte anzubieten, denn dadurch hat der Kunde mehr Auswahl und es fördert die Kreativität der Kinder“, sagt Björn Jeffrey, CEO von Toca Boca http://tocaboca.com , einer digitalen Spielzeugfirma.
Aussender: pressetext, Nina Setinc
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…Wer jetzt die Nase voll hat, kann aus Protest ein Bild seines Hinterns an das britische Magazin „Surf Europe“ schicken und auf den Gewinn eines kostenlosen Urlaubs hoffen…
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Rückblick 3, vom 28.04.17:
Eklat bei Surf Europe: Hintern für Reise hochladen
Viele User regen sich über die Aktion auf (Foto: facebook.com/surfeuropemag) |
Welle der Entrüstung im Netz
„Gute Neuigkeiten, euer russisches Lieblings-Surfcamp in Sri Lanka hat eine Competition für einen kostenlosen Aufenthalt dort gestartet, indem ihr einfach nur euer Hinterteil hochladen müsst. Viel Glück“, heißt es in dem offensiven Aufruf von Surf Europe, der in Form eines viel kritisierten Videos nach wie vor auf Facebook abrufbar ist. In dem 39 Sekunden langen Clip werden zumeist leichtbekleidete Frauen beim Gehen von hinten gefilmt: https://goo.gl/o5tYZm
Kurz nach der Post-Veröffentlichung, die über 550.000 Mal aufgerufen und fast 500 Mal geteilt wurde, entlud sich die Wut vieler Follower und Besucher. In den über 630 Kommentaren heißt es unter anderem von Alessandra Paccamiccio: „Surf Europe, das ist der Moment, an dem ich mich von eurer Seite abmelde. Gebt den Leuten Surf News und keinen dummen, sexistischen, unreifen Schrott.“ Dominque Kent ergänzt: „Na, das ist ganz neues Level in Sachen Ekel.“
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
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Im Fokus der Aufmerksamkeit stand dieses Jahr die weltbekannte Hauptpflegemarke Nivea, die mit dem Hautaufheller „Natural Fairness“ in Afrika für Entsetzen gesorgt hat…
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Rückblick 4, vom 20.10.17:
Nivea: Erneuter Rassismus-Eklat mit Hautaufheller
Plakat „Für sichtbar hellere Haut“ (Foto: Jennifer K. Akuamoah, twitter.com) |
„Verinnerlichter Rassismus“
In dem nur 33 Sekunden dauernden Film ist eine dunkelhäutige Frau zu sehen, die sich von der Nutzung der Bodylotion einen helleren Teint erwartet und diesen durch kontinuierliche Anwendung auch erhält. Den Abschluss bildet eine Szene, in der die Darstellerin ihre Tochter am Nachmittag von der Schule abholt. Ein Außenstehender hält sie jedoch fälschlicherweise für die ältere Schwester. „Jetzt habe ich sichtbar hellere Haut, wodurch ich mich jünger fühle“, so die Aussage der Frau zum Schluss.
Viele Menschen zeigen sich vor allem in den sozialen Medien empört über die Darstellung der vermeintlichen Vorteile hellerer Haut. Unter dem Hashtag #pullitdownnow werden immer häufige Aufrufe an das Unternehmen zur Beendigung der Kampagne laut. Auch wird bereits gar zum Boykott der Marke Nivea aufgerufen. „Nivea versucht, einen Vorteil aus einem verinnerlichten Rassismus zu ziehen“, echauffiert sich Twitter-User „Pajaritoliberado“.
Konzern sieht kein Problem
Die Beiersdorf AG versteht die Aufregung nicht und hat die Kritik der User zurückgewiesen. Man wolle sowohl mit den Plakaten als auch dem Clip nicht die Vorlieben oder Bedürfnisse der Menschen für bestimmte Pflegeprodukte diffamieren oder gar glorifizieren. In der Folge soll laut dem Konzern keine bestimmte Hautfarbe als besser oder schlechter dargestellt werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass Nivea mit seiner Produktwerbung Rassismus vorgeworfen wird. Mit der Werbebotschaft „White is purity“ („Weiß ist Reinheit“) hatte die Marke erst im April dieses Jahres bei vielen US-Kunden für Empörung gesorgt. Die Anfeindungen damals wurden mit der Zeit sogar so heftig, dass das Unternehmen die Werbekampagne kurzerhand wieder aus dem Verkehr zog.
Aussender: pressetext, Forian Fügemann
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…Dass die Farbe Weiß bei Nivea großgeschrieben wird, stellt auch die fragwürdige Werbebotschaft „White is purity“unter Beweis. Diese Reklame wurde aufgrund von massiven Rassismus-Vorwürfen aus dem Verkehr gezogen. Zu diesen Aufregern gesellt sich auch das Handy-Game „Dirty Chinese Restaurant“, das sämtliche Klischees – bis zum Auftischen von Hunden und Katzen – bedient…
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Rückblick 5, vom 02.10.17:
„Dirty Chinese Restaurant“ bedient alle Klischees
Einwanderungsbehörde: Feind aller China-Lokale (Foto: bigotreegames.com) |
Vorurteile bedienen
„Dieses Spiel nutzt jedes negative und herabwürdigende Klischee, dem ich als chinesischstämmige Amerikanierin je begegnet bin“, betont Meng in ihrem Boykott-Aufruf. Rassismus, der sich gegen asiatischstämmige Menschen richte, sei ebenso schädlich wie jeder andere. Tatsächlich schöpft das Spiel aus dem Vollen, was Klischees betrifft. Neben fragwürdigen Spezialitäten gibt es beispielsweise auch einen „Sweatshop Mode“ mit Mitarbeitern, die Reispflücker-Hüte tragen und deportiert werden können.
Die Kritik ist auch an den Entwicklern nicht spurlos vorübergegangen. „Unser Spiel ist hauptsächlich Satire und Comedy, beeinflusst von all den politisch unkorrekten Shows, die wir beim Aufwachsen gesehen haben“, verteidigen sie sich auf der Firmen-Website und führen unter anderem „South Park“, „Family Guy“ und die „Simpsons“ ins Treffen. „Unser Spiel ist keineswegs als akkurate Darstellung chinesischer Kultur gedacht.“
Unkritische Effekthascherei
Bisweilen wirklich geschmacklos daherkommende Fernsehserien wie „South Park“ kann man noch zugute halten, dass sie auf ihre Art sozial- und gesellschaftskritisch sein mögen. Inwieweit das für „Dirty Chinese Restaurant“ gilt, scheint fraglich. Einfach nur zu sagen, das Spiel sei schwarzer Humor und Satire, ist doch etwas dünn. Dazu kommt, dass der Studioname selbst schon fragwürdige Effekthascherei zu sein scheint. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass die phonetische Ähnlichkeit von Big-O-Tree zu „bigotry“ (Bigotterie) durchaus beabsichtigt ist.
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
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Auch Coca-Cola hat gezeigt, dass Rassismus offensichtlich nicht genug ist und missbraucht zusätzlich Frauenrechte zu kommerziellen Zwecken. So ist in einem Videospot zu sehen, wie eine junge Frau mit Kopftuch erst nach einem Schluck des Erfrischungsgetränks richtig in Fahrt kommt…
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Rückblick 6, vom 10.11.17:
Muslima in der Fahrschule: Coca-Cola unter Druck
Coca-Cola im Auto: So klappt es mit dem Fahren (Foto: youtube.com) |
Frauenrecht als „Verkaufstrick“
Die saudische Frauenrechtlerin Muna AbuSulayman zählt zu den Kritikern des Spots. Sie wirft dem Weltkonzern auf Twitter vor, Frauenrechte auf verlogene Art und Weise für kommerzielle Zwecke zu verunglimpfen. Zudem werde die Vorstellung erzeugt, wonach Frauen lediglich nach Coca-Cola-Konsum in der Lage seien, ein Fahrzeug fachgerecht zu lenken.
Twitter-Nutzerin Laura Loomer spottet mit einer rhetorischen Frage, ob eine eisgekühlte Coca-Cola aus Sicht des Getränkherstellers die Antwort sei auf die strukturelle Unterdrückung von Frauen in islamischen Ländern. Und L.A. Phil fragt, an welcher Stelle der Konzern in der Vergangenheit Kritik am Umgang mit Frauen in Saudi-Arabien geäußert habe.
Reaktionen fallen gemischt aus
Es gab allerdings auch positive Stimmen als Reaktion auf die Werbung. Einige sehen in dem Video eine Würdigung der wachsenden Macht von Frauen in einem Land im Wandel. Coca-Cola, das für 2019 eine 100 Mio. Dollar schwere Getränkeabfüllungsanlage in Saudi-Arabien installieren will, hat sich nicht zu der Kritik geäußert. Möglicherweise ist dem US-amerikanischen Unternehmen der soziale Medienrummel um den Werbeclip ganz recht.
Ob die Kontroverse mehr als ein Sturm im Cola-Glas für den Weltkonzern wird und ob dieser daraus Konsequenzen zieht, bleibt abzuwarten. Ein Wiederholungstäter ist Coca-Cola aber bereits: Erst 2016 hatte eine Sprite-Werbekampagne im katholischen Irland zu heftigen Sexismus-Vorwürfen geführt, woraufhin Konzernmutter Coca-Cola sich genötigt sah, die Kampagne zu stoppen.
Aussender: pressetext, Lutz Steinbrück
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…Der deutsche Automobilhersteller Audi hat seine chinesische Kundschaft mit einem Werbespot vergrault, in dem eine Braut wie ein Auto von ihrer Schwiegermutter begutachtet wird…
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Rückblick 7, vom 19.07.17:
China: Audi vergrault Kunden mit sexistischem Clip
Inspektion: Schwiegermutter begutachtet die Braut (Foto: youtube.com) |
Inspektion vor dem Altar
Der Werbespot wurde in China sowohl im Internet als auch in Kinos gezeigt. Darin ist zu sehen, wie eine Braut während der Trauung von der Schwiegermutter ähnlich wie ein Auto inspiziert wird. Die Braut muss ihren Mund öffnen, damit die ältere Dame sich die Zähne ansehen kann. Außerdem werden Ohren und Nase auf grobe Weise überprüft. Das Vorgehen der Schwiegermutter gleicht dem eines Mechanikers beim Überprüfen eines Autos.
Nach der Inspektion vor den versammelten Hochzeitsgästen gibt die Schwiegermutter schließlich ein lautes „Okay“ von sich. Kurz fällt ihr Blick dann jedoch noch auf die Brust der Braut, die daraufhin erschreckt ihr Dekolleté verdeckt, um nicht erneut inspiziert zu werden. Nach der Szene wird eine Sequenz mit einem Audi eingeblendet. Der Sprecher erinnert daran, dass eine derart wichtige Entscheidung vorsichtig getroffen werden müsse. Abschließend wird die Website des Second-Hand-Vertriebs von Audi eingeblendet. Das löste einen Shitstorm aus. Vor allem der abschließende Wink mit den Gebrauchtwagen verärgert User weltweit.
„Sexismus wird leider auch als Verkaufsmasche eingesetzt, da so schnell Aufmerksamkeit erweckt wird. In der chinesischen Audi-Werbung wird gezielt mit dem Klischee der übergriffigen, herrischen Schwiegermutter gespielt, die die attraktive Braut zum Objekt degradiert und nach äußeren Merkmalen bewertet. Das Konzept ‚Sex sells‘ wurde von der Werbeagentur mit vermeintlichem Humor kombiniert, um bei der Zielgruppe zu punkten“, so Psychologe Christian Roth http://spieleforschung.de gegenüber pressetext.
Zuschauer sind empört
Der Unmut einiger Zuschauer geht sogar so weit, dass mit dem Boykott von Audi gedroht wird und man sich beim Neukauf künftig gegen die deutsche Marke entscheiden solle. „Ich rate wirklich, dass dieser Spot aus dem Verkehr gezogen wird und dass sich Audi für diese Art von unzumutbarer Kreation entschuldigt“, schreibt ein „Weibo“-User. Ein Audi-Sprecher erklärte bereits gegenüber der „South China Morning Post“, dass der Fall geprüft werde und betont, dass das Marketing im Großraum China von einem lokalen Vertragspartner geleitet wird.
„Es ist fraglich, warum sich Audi für abwertende, geschlechtsspezifische Stereotype entscheidet, wenn zum amerikanischen Super Bowl eine Audi-Werbung ausgestrahlt wurde, die sich für gleichberichtigte Bezahlung von Frauen einsetzt. Ein Mädchen gewinnt ein Seifenkistenrennen gegen die komplett männliche Konkurrenz. Dieser Spot wird auf YouTube von konservativer Seite als linksliberale Propaganda bezeichnet. Die eigene politische Haltung entscheidet also mit, ob Männer Werbung als Herabwürdigung empfinden. Diskriminierung von Männern, zum Beispiel durch Stereotype, wie Ungeschicklichkeit im Haushalt oder Reduktion auf das Aussehen, scheint in der Diskussion momentan eher ein Randthema zu sein, doch Menschenrechte sind geschlechtsneutral“, so Roth abschließend.
Zahlreiche User wundern sich nun, wie der Werbespot zugelassen werden konnte. Es sei vorhersehbar gewesen, dass die Handlung vor allem weibliche Zuschauer beleidigen würde. Der Werbespot könnte für Audi einen erneuten Absatzschwund auf dem chinesischen Markt bedeuten. Erst im Juni hatte der Verkauf wieder an Schwung gewonnen, nachdem aufgrund von Streitigkeiten mit einigen Händlern ein halbes Jahr lang schlechte Umsätze eingefahren wurden.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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…Nach hinten los geht auch das „erste Bier für Frauen“ der Firma Aurosa, das in rosa Flasche mit verschnörkelter Schrift daherkommt.
Entwicklungen mit weitreichenden Folgen
Vor allem Kinder sind durch das mediale Überangebot einem Risiko ausgesetzt. So können Massen-Online-Gemeinschaftsspiele Pädophilen laut Experten der Dublin Police School Tür und Tor öffnen…
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Rückblick 8, vom 17.05.17:
Massen-Rollenspiele riskant für plaudernde Kids
Zubehör: Headset-Talks unter Spielern gängig (Foto: Deborah Weber/pixelio.de) |
Ausweichen oft schwer
„Manche repräsentieren sich möglicherweise selbst, aber manche Spieler könnten auch Kriminelle sein, die sich das Vertrauen Ihres Kindes erschleichen wollen, mehr Informationen haben möchten – wo es wohnt, welchen Aktivitäten es nachgeht“, warnt Chuck Collier von der Dublin Police School. Besonders schnell ginge dies über die Headset-Gespräche, die in Rollenspielen völlig normal sind und mehr oder weniger zum Spielverlauf dazugehören, um sich im Team zu verständigen.
In einem persönlichen Gespräch mit einem fremden Spieler ist es besonders für Kinder schwierig, unangenehmen Fragen auszuweichen – ganz anders als in schriftlichen Chat-Unterhaltungen, die jedoch auch immer wieder eine ernstzunehmende Gefahr darstellen. Aus einer aktuellen Statistik des National Center for Missing and Exploited Children http://missingkids.com geht hervor, dass alleine im Jahr 2016 rund 725.000 Kinder im Internet ganz offensiv nach Sex gefragt wurden.
Unvorsichtiges Plaudern
Die Experten raten Eltern, Kinder explizit auf die Gefahren beim Online-Gaming vorzubereiten. Besonders, wenn das Kind Interesse an Massenrollenspielen zeigt. Das Aufklären sollte jedoch nicht mit einer Liste von Tabus geschehen, sondern mit klaren Regeln, die insbesondere die Kommunikation mit dem Headset betreffen. So sei es wichtig, dem Kind zu verdeutlichen, dass Gespräche über den Spielverlauf oder Anweisungen zur Taktik in Ordnung sind, während private Infos auch in lustigen Gesprächen nicht preisgegeben werden dürfen.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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…Nicht nur hier, sondern auch bei Videospielen wie „Grand Theft Auto V“ , die zum Konsum von Alkohol und Tabak verleiten, sind die Eltern gefordert, einzugreifen…
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Rückblick 9, vom 31.10.16:
Games verleiten Teens zum Trinken und Rauchen
„GTA V“: Alkohol und Tabak sind selbstverständlich (Foto: rockstargames.com) |
Gängige Alltagsdrogen
Die Forscher haben für die Studie den Inhalt von 32 Games analysiert, die 2012 und 2013 in Großbritannien Bestseller waren. Dabei haben sie sich auf Genres konzentriert, in denen die Spieler menschliche Avatare steuern. In immerhin 44 Prozent dieser Titel kommen demnach Alkohol und Tabak vor. Am häufigsten sind entsprechende Inhalte in der „Grand Theft Auto“-Reihe zu sehen, doch auch in anderen beliebten Serien wie „Call of Duty“ oder „Assassin’s Creed“ zähnlen die Rauschmittel zum Gaming-Alltag.
Eben das scheint Teens der Studie zufolge zu beeinflussen. Einer Befragung von 1.094 britischen Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren zufolge, haben jene, die Games mit Alkohol- oder Tabak-Content spielen, doppelt so häufig schon selbst Erfahrung mit diesen Substanzen gemacht. Problematisch sei das nicht zuletzt, da Alterskennzeichnungen wenig bringen. „80 Prozent der Kinder von zehn bis 15 spielen Games mit höherer Altersfreigabe, doch mehr als die Hälfte der britischen Eltern wissen nichts von den schädlichen Inhalten, denen sie das aussetzt“, so die Psychologin Joanne Cranwell, Mitglied des UK Centre for Tobacco and Alcohol Studies http://ukctas.net .
Kritik an Rating-System
„Es ist naiv, wenn sich sowohl die Games-Industrie als auch die Interactive Software Federation of Europe, die das PEGI-System verwaltet, beim Jugendschutz nur auf Alterskennzeichnungen verlassen“, betont daher Cranwell. Die Forscher kritisieren, dass das in Großbritannien verbindliche europäische Rating-System PEGI http://pegi.info eigentlich zu wenig Informationen vorschreibt.
„Wir sind der Ansicht, dass PEGI sowohl Alkohol als auch Tabak in seine Content-Beschreibungen aufnehmen muss“, so die Psychologin. Die legalen Substanzen Alkohol und Tabak müssen bei GTA V nicht einmal in der Textbeschreibung erwähnt werden. Ein tatsächliches Hinweis-Symbol ist dafür ohnehin nicht vorgesehen. Dieses gibt es nur für Inhalte, die auf illegale Drogen Bezug nehmen. Trotz Meth-Labors im Spiel muss GTA V laut PEGI-Webseite aber noch nicht einmal dieses führen.
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
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…Sonst könnten Gehirne laut Erkenntnissen der Universität Ulm bald schrumpfen…
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Rückblick 10, vom 10.11.17:
Online-Computerspiele lassen Gehirn schrumpfen
Psychologe Christian Montag warnt vor den WoW-Folgen (Foto: Elvira Eberhardt) |
Studie mit 119 Teilnehmern
„Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass reduzierte OFC-Volumen tatsächlich eine Folge von Internet Gaming darstellen können“, erklärt Forschungsleiter Christian Montag. Für ihre Längsschnittstudie mit 119 Teilnehmern bildeten die Forscher verschiedene Untersuchungsgruppen. Darunter waren zum einen 41 Spieler mit ausgeprägter Gaming-Erfahrung ebenso wie 78 sogenannte Game-Neulinge. Die Neulinge wurden für die Studie wiederum in zwei Gruppen eingeteilt: Eine davon sollte sechs Wochen lang täglich mindestens eine Stunde WoW spielen, die anderen bildete eine Kontrollgruppe und spielte in dieser Zeit nicht.
Über MRT-Scans zu Beginn und nach dem Untersuchungszeitraum wurden Veränderungen an den Gehirnen registriert. Die Ergebnisse zeigen, dass es während des Tests in der Gruppe der Spieler zur Abnahme der grauen Substanz im OFC kam. Dieser Bereich im Frontallappen des Gehirns ist insbesondere zuständig für die Kontrolle von Emotionen und Entscheidungen. Für die Forscher deuten diese Erkenntnisse auf neuroplastische Prozesse hin.
Erste Effekte nach sechs Wochen
Unser Gehirn hat die Fähigkeit, sich durch Lernprozesse zu verändern. So zeigten bereits frühere Studien, dass das Erlernen eines Musikinstrumentes Einfluss auf Hirnareale nimmt, in denen beispielsweise die Motorik der Hände gesteuert wird. Wir konnten nun zeigen, dass Computerspielen von WoW mit einer Reduktion des Hirnvolumens im orbitofrontalen Kortex assoziiert ist“, so Montag. „Die beobachtete Reduktion könnte mit einer schlechteren Emotionsregulation und Entscheidungsfindung einhergehen. Besorgniserregend ist, dass sich die hirnstrukturellen Veränderungen bereits nach sechs Wochen nachweisen ließen.“
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
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Hier gibt es jedoch kein Patentrezept für Eltern. Denn Analysen von Experten des britischen Education Policy Institute zeigen, dass ein begrenzter Zugang zu Internet und sozialen Medien keine wirkungsvolle Schutzmaßnahme darstellt…
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Rückblick 11, vom 03.07.17:
Begrenzte Online-Zeit schützt Kinder im Web nicht
Jugendliche: braucht Kompetenz, nicht Schutz (Foto: Alexandra H., pixelio.de) |
Besser kompetent als wohlbehütet
Wer den Zugang seiner Kinder zum Internet beschränkt, kann damit zwar die Gefahr senken, dass diese mit Online-Bedrohungen konfrontiert werden, so die Analyse „Social media and children’s mental health: a review of the evidence“. Allerdings steht zu befürchten, dass sich das als kontraproduktiv erweist. „Begrenzter Zugang behindert auch die Entwicklung der Fähigkeiten und Belastbarkeit, die zum Umgang mit solchen Risiken nötig sind“, erklärt Studienautorin Emily Frith. Das könnte sich in weiterer Folge rächen.
Da soziale Medien die Möglichkeit bieten, soziale Fertigkeiten zu verbessern, den Charakter zu formen und beispielsweise auch für die Schule zusammenzuarbeiten, könnten sie zudem gut für das emotionale Gleichgewicht sein. Allerdings betont das EPI, dass die Social-Media-Nutzung in Maßen erfolgen sollte. Denn sehr starke Nutzung stehe in Verbindung mit mentalen Problemen und anderen schädlichen Effekten. So geben extreme Internet-Nutzer, die über sechs Stunden pro Tag online sind, fast drei Mal so häufig an, dass sie Cyberbullying ausgesetzt waren als moderate Nutzer.
Wirksamer Schutz unmöglich
„Wir sagen nicht, dass es keine Beschränkungen geben sollte, das bleibt den Eltern überlassen“, betont Frith gegenüber der „BBC“. Allerdings sei es wichtig, auf den Erwerb digitaler Kompetenzen zu achten. Zudem warnt das EPI, dass es im Smartphone-Zeitalter ohnehin immer schwieriger wird, Kinder und Jugendliche vor Online-Risiken zu beschützen. Es sieht daher auch die Regierung gefordert, die Jugend nicht einfach schützen zu wollen, sondern sich damit zu befassen, wie sich die Widerstandsfähigkeit junger Menschen gegen Online-Risiken fördern lässt.
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
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…Immerhin kann online auch leicht nach Hilfe gesucht werden. So wird zum Beispiel die Suizid-Hotline „Childline“ in Großbritannien alle 20 Minuten von Kindern in Anspruch genommen…
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Rückblick 12, vom 20.10.17:
Tausende Kinder suchen Hilfe bei Suizid-Hotline
Telefonat: immer mehr Suizidgedanken bei Kindern (Foto: Eva Kaliwoda/pixelio.de) |
London – Alle 20 Minuten ruft in Großbritannien ein Kind den lokalen Service „Childline“ http://childline.org.uk an, weil es Suizidgedanken hegt. Die Zahl der Minderjährigen mit solch einer Absicht hat im vergangenen Jahr drastisch zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der National Society for the Prevention of Cruelty to Children (NSPCC) http://nspcc.org.uk .
Beziehungen schaffen
Seit 2016 hat Childline, ein britischer Seelsorge-Service für Minderjährige, 22.456 Anrufe registriert. Alle Hilfesuchenden wurden von anhaltenden Suizidgedanken geplagt und suchten Unterstützung. In den Jahren zuvor waren es mehr als 5.000 Ansuchen um Hilfe weniger. „Warum gibt es einen solchen Anstieg von psychischen Erkrankungen? Depression, Angst, Selbstverletzung, Essstörungen? Wie behandeln wir unsere Kinder, dass sie sich dermaßen isoliert fühlen und eine Hotline anrufen müssen?“, fragt Childline-Gründerin Esther Rantzen.
Rund 62 Anrufe gehen täglich bei Childline ein. „Die Kinder erklärten mir, dass ihnen die virtuelle Realität vorgaukelt, dass jeder absolut attraktiv, total lustig und von anderen Gleichgesinnten geliebt wird. Im Kontrast dazu steht das Kind, das niemandem in seinem Leben hat, dem es vertrauen kann“, erläutert Rantzen. „Ein zusätzliches Problem ist, dass Social Media für Mobbing und das Quälen junger Menschen genutzt wird. Zudem bringt es Drucksituationen wie Sexting und sexuelle Belästigung. Hätten sie bloß mehr reale Beziehungen in ihrem Leben, die dem entgegenwirken könnten.“
Globales Phänomen
In Deutschland wurden 2016 immerhin 111.922 Kinder von der Service-Hotline „Nummer gegen Kummer“ http://nummergegenkummer.de beraten, wie der Dienst mitteilt. Etwa 5.600 der Hilfesuchenden berichteten den Mitarbeitern von selbstgefährdendem Verhalten. 32,5 Prozent davon suchten wegen psychosozialer Themen einen Rat. „Wir müssen uns mit der schmerzhaften Realität konfrontieren, dass viele junge Menschen von ihren Problemen so sehr überrannt werden, dass sie in Erwägung ziehen, sich ihr wertvolles Leben zu nehmen. Wir haben noch nie zuvor derart hohe Zahlen gesehen. Dies ist ein eindeutiger Weckruf“, unterstreicht Peter Wanless, Generaldirektor der NSPCC.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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Das Internet bietet nicht nur Unterstützung. Denn in sogenannten „Death Groups“ werden Jugendliche in Russland von anonymen Nutzern bis in den Suizid getrieben…
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Rückblick 13, vom 04.04.17:
„Death Groups“ zwingen Teens online zum Suizid
Suizid: Social-Media-Gruppen fordern Suizid (Foto: CFalk, pixelio.de) |
Gesellschaft aufräumen
Besonders zurückhaltende Teenager, nicht selten Mobbing-Opfer, gehen den Nachrichten der „Todesgruppes“ auf den Leim. Bereits im November 2016 wurde ein Drahtzieher in polizeiliche Gewahrsam genommen. Filipp Budeikin begründete sein Treiben damit, dass man „wertlose Menschen aus der Gesellschaft räumen“ wolle. Zudem bezeichnete er die für die Masche anfälligen Teenager als „biologisch abbaubaren Müll“.
„Ich habe manchen Nutzern einfach erklärt, warum es am besten für sie ist, wenn sie sterben. Mehr war das nicht. Sie sind ja diejenigen, die diese Entscheidung getroffen haben, niemand hat sie dazu gezwungen“, so Budeikin. Die Polizei spricht jedoch auch von Erpressungsfällen, in denen Death Groups damit gedroht hätten, Familienmitgliedern etwas anzutun, wenn sich der angeschriebene Teenager nicht das Leben nimmt.
Langsame Verbreitung
Mittlerweile sind Death Groups auch in der Ukraine angekommen. In sozialen Netzwerken wurden deshalb im März bereits rund 500 Gruppen gesperrt. Laut der World Health Organisation http://who.int ist die Selbstmordrate im Vergleich zum globalen Schnitt in Russland rund drei Mal so hoch. Suizid unter Teenagern ist auch für andere Plattformen ein Thema. So entwickelte Facebook unlängst einen Algorithmus, der Alarm schlagen soll, wenn Beiträge bedenklich werden.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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…Doch nicht nur zurückhaltende Mobbing-Opfer gehören zur Risikogruppe. Eine britische Forschungsarbeit von Public Health England zeigt, dass Frauen im Mediensektor das größte Suizidrisiko aufweisen…
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Rückblick 14, vom 21.03.17:
Hohe Suizidgefahr bei Frauen in der Medienbranche
Am Ende: Viele Selbstmorde in Medienbranche (Foto: Martin Quast/pixelio.de) |
London/Wien – Im Mediensektor in Großbritannien arbeitende Frauen weisen in der Bevölkerung das höchste Suizidrisiko auf. Das zeigt eine britische Forschungsarbeit von Public Health England http://bit.ly/19WWAGu . Für ihre Analyse haben die Forscher offiziell registrierte Fälle zwischen 2011 und 2015 untersucht.
Differenzierung immens wichtig
Im Zuge der Analyse wurden ausschließlich Todesfälle zwischen dem 20. und 64. Lebensjahr beleuchtet. Daraus geht hervor, dass Frauen, die in der Kultur-, Medien- oder Sportbranche arbeiten, im Vergleich zu anderen Berufsgruppen das höchte Selbsttötungsrisiko aufweisen. Außerdem ist das Suizidrisiko rund 69 Mal höher als im nationalen Durchschnitt.
„Man muss vorsichtig sein, solche Häufungen zu interpretieren, weil es auch andere Faktoren geben könnte als die vordergründig vorhandenen. So könnte es sein, dass in Großbritannien ein solcher Beruf von Frauen gewählt wird, die ein schlechtes Selbstwertgefühl haben und die bei eher geringen Misserfolgen aus der Bahn geworfen werden. Man müsste also erheben, wer in diesen Beruf geht und wie die Rekrutierung von Personal geschieht“, erklärt Psychologe Wolf-Dietrich Zuzan http://psychnet.at/wolf-dietrichzuzan gegenüber pressetext.
Kaum Hilfe in Anspruch genommen
Auch Männer, die in der Medienbranche arbeiten, haben ein höheres Suizidrisiko. Sie begehen 20 Mal häufiger einen Suizid als der nationale Durchschnitt. Obwohl Arbeitende, die in unterbezahlten Jobs tätig sind oder wenig Bildung für ihre Tätigkeit benötigen, noch immer ein hohes Risiko haben, fallen andere Branchen durch die Studie nun auch ins Gewicht. „Es könnte sein, dass in dem Berufsfeld eine sehr harte Konkurrenz mit wenig Anerkennung zwischen den Tätigen besteht. Auch sind noch viele andere Variablen denkbar, welche das Resultat der Studie bestimmt haben könnten“, erläutert Zuzan.
„Der Suizid ist die häufigste Todesursache von Männern unter 50 und immer mehr Frauen bringen sich jährlich um“, erklärt Duncan Selbie, Generaldirektor von Public Health England. Es sei zudem nur sehr selten der Fall, dass gefährdete Erwachsene im Kontakt mit gesundheitlichen Einrichtungen stehen, da sie ihre Probleme lieber still mit sich selbst austragen. „Weil mehr als zwei Drittel der Erwachsenen beruflich angestellt sind, bietet sich der Arbeitsplatz als Möglichkeit an, die Leute zu erreichen, die zusätzliche Hilfe brauchen.“
Aussender: presstext, Sabrina Manzey
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Ein Algorithmus von Forschern der Florida State University verspricht hier Abhilfe. Dieser prognostiziert Suizidpläne aus Patienten-Aufzeichnungen mit einer Genauigkeit von 92 Prozent.
Online-Dating ersetzt studentisches Einkommen
Online-Dating erfreute sich 2017 zunehmender Beliebtheit. Zu dem Schluss kommt das Unternehmen myLAB Box, das unter dem Slogan „Safe is sexy“ Tests auf Geschlechtskrankheiten im Internet anbietet…
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Rückblick 15, vom 23.05.17:
Anonymer Infektionstest für User von Dating-Apps
Test für Dating-App-User: Geschlechtskrankheiten erkennen (Foto: mylabbox.com) |
Hohe HIV-Verbreitung
„Sie vernetzen sich online, sie treffen sich und sind vielleicht eine Weile lang monogam, dann ziehen sie weiter“, erklärt die Gynäkologin Lizellen La Follette und beschreibt damit die Problematik der global beliebten Dating-Apps wie Tinder http://tinder.com und anderen. User treffen sich nach ein paar Textnachrichten und haben oftmals nach wenigen Verabredungen Geschlechtsverkehr. Nicht selten ungeschützt.
Vorangegangene Studien haben bereits gezeigt, dass die Verbreitung von HIV durch die schnelle Verfügbarkeit von Sexpartnern im Internet steigt (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20150603002 ). Das kalifornische Unternehmen will sich auch dem On-Demand-Trend anschließen. „Du musst dich niemals wieder für die merkwürdige Gesprächssituation über dein Sexleben mit deinem Arzt schämen. Alles kann online erledigt werden“, wirbt myLAb Box auf seiner Website.
Alles im Web erledigen
Der Test auf Geschlechtskrankheiten kann direkt über die Website oder in der App erledigt werden. Ein nach dem Testen ermitteltes positives Ergebnis lässt sich dann in einem kostenlosen Telefonat mit einem der zahlreichen Mediziner, die für myLAB Box zur Verfügung stehen, besprechen. Selbst das Rezept für eine schnelle Medikation kann verschrieben werden, sodass der Anwender keinen physischen Arztbesuch tätigen muss. Trotzdem weisen die Unternehmer auf die Gefahr von Dating-Apps hin und mahnen User zur Vorsicht.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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…Während Forscher der Queensland University ermittelt haben, dass Nutzer von Online-Dating-Plattformen ihre Ideale über Bord werfen, zeigt eine Erhebung der Singlebörse Coffee Meets Bagel, dass die politische Einstellung beim virtuellen Kennenlernen das wichtigste Kriterium ist. So war vor der US-Präsidentschaftswahl Donald Trump oft der Grund für ein aufgelöstes Match bei Tinder…
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Rückblick 16, vom 21.11.17:
Experten einig: „Trump veränderte Online-Dating“
Wahlkarte: Politik hat Online-Dating verändert (Foto:Thorben Wengert/pixelio.de) |
Politische Ansichten wichtig
„Einst gab es die Regeln, dass man beim ersten Date nicht über Politik reden sollte. Jetzt ist es für User allerdings unmöglich, sich nicht dazu zu äußern oder nicht zu wissen, was die andere Person glaubt“, erklärt Steve Ward von Master Matchmakers http://mastermatchmakers.com . Die Kontaktbörse OkCupid http://okcupid.comkonnte 2016 zudem beobachten, dass es bei Nutzern, welche die Frage „Magst du es, über Politik zu debattieren“ ankreuzten, einen Anstieg von über 50 Prozent gab.
Weil User immer häufiger nach politischen Auswahlkriterien fragen, hat OkCupid 14 politische Fragen in den Matching-Prozess eingefügt. Darunter auch die Frage „Trump? Ja oder nein?“. Die Dating-Seiten konnten zudem beobachten, dass die User-Aktivität während der US-Wahl deutlich abnahm. Laut den Experten könnte dies unter anderem daran liegen, dass Nutzer es leid waren, immer wieder über politische Themen zu debattieren und danach ihre potenziellen Flirtpartner auszusuchen.
„Ich habe Trump gewählt“
„Wann auch immer ich jemanden aus Versehen als Match hinzugefügt habe, habe ich die Konversation einfach mal mit ‚Ich habe Trump gewählt‘ gestartet. Das ist netter, als die Anfrage gleich zu löschen“, schreibt ein Twitter-Nutzer, der in seiner Freizeit gelegentlich in dem Dating-Portal Tinder http://tinder.com surft. Entwickler haben im abgelaufenen Jahr bereits versucht, Republikaner mit Demokraten zu versöhnen, doch dieser Ansatz scheint nach wie vor ein großes Problem zu sein.
Aussender: Sabrina Manzey
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Für Kontroverse sorgte ebenfalls die Dating-Seite RichMeetBeautiful, die junge Mädchen an reiche „Sugar Daddys“ vermittelt. Geworben wurde mit dem Slogan „Hey Studentinnen! 0,- (Norwegische Kronen) für Studiengebühren? Date einen Sugar-Daddy.“…
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Rückblick 17, vom 06.09.17:
RichMeetBeautiful sucht Frauen für „Sugar Daddys“
Werbung von RichMeetBeautiful: Geld gegen Jugend (Foto: freethem.no) |
Vorwurf Prostitution
„Junge Frauen werden online systematisch für Missbrauch gefügig gemacht“, erklärt Jedida Sutter, Österreich-Leiterin von Freethem http://freethem.at , einer internationalen Organisation gegen Ausbeutung und Menschenhandel, im Gespräch mit pressetext. Die Beschwerden gegen die Betreiber des Portals stapeln sich.
„Laut Definition handelt es sich bei dem Angebot von RichMeetBeautiful um Prostitution. Es besteht ein Austausch von Geld und/oder Gütern gegen Geschlechtsverkehr. Sexualität findet hier nicht auf Augenhöhe statt, sondern in einem ungleichen Machtgefüge“, so Sutter. Es sei trotzdem schwierig, solche Angebote zu bekämpfen, denn die Anbieter agieren oftmals legal. Werbung auf Kanälen wie YouTube und Radio, aber auch die Plakatkampagne der Seite machen das deutlich. Gesellschaftlich und rechtlich werden diese Plattformen geduldet.
„Mentoren mit Klasse“
„Dabei geht es auch um eine feministische Frage. Allein die Gegenüberstellung eines ‚reichen Mannes‘ und einer ’schönen jungen Dame‘ manipuliert die Rolle der Frau.“ Im Zeitalter des Internets würden junge Leute vermehrt mit anstößigen Inhalten konfrontiert. Es sei eine Zunahme des Missbrauchs durch Internetseiten zu beobachten. „Es gibt einen großen Anstieg der sexuellen Ausbeutung durch Internetplattformen. Besonders das Darknet spielt hierbei eine Rolle“, sagt Sutter.
Den reichen „Mentoren mit Klasse“ geht es nicht darum, ihre Ehefrauen zu verlassen, sondern um eine Affäre und das Wohlergehen ihres „Sugar Babys“. Versprochen werden teure Reisen und Shopping-Touren. Den Geschäftsmännern, die sich anmelden, verspricht RichMeetBeautiful eine Auswahl von vier Frauen pro Mann. Um tatsächlich Kontakt mit jemandem aufzunehmen, muss ein Premium-Account erworben werden. „Politik und Medien müssten das Thema und die Gefahr stärker thematisieren. Eltern sollten rechtzeitig mit ihren Kindern sprechen und klarstellen: Es gibt mehr als bloß Geld“, meint Sutter abschließend.
Aussender: pressetext, David Liedtke
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…Als wäre das nicht genug, scheinen Online-Dating-Portale laut „Sky News“-Bericht auch die Gewaltbereitschaft ihrer User zu erhöhen…
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Rückblick 18, vom 10.10.17:
Mehr Gewaltdelikte durch Online-Dating in England
In Handschellen: mehr Gewaltdelikte durch Online-Dating (Foto: Rike/pixelio.de) |
„Nur die Spitze des Eisbergs“
„Wir wissen, dass gerade einmal 16 Prozent aller Gewalt- und Sexualverbrechen auch tatsächlich der Polizei gemeldet werden. Somit wissen wir auch, dass wir es hier nur mit der Spitze des Eisbergs zu tun haben“, erklärt Sean Sutton von der National Crime Agency. 2011 gab es in Großbritannien gerade einmal 140 Gewaltverbrechen, die in Zusammenhang mit Dating-Portalen standen. 2016 verzeichneten britische Behörden bereits 676 Straftaten im gleichen Kontext. Wie viele Vergehen nicht gemeldet wurden, ist nur zu erahnen.
Unlängst hatte ein US-Unternehmen sogar anonyme Infektionstest auf Bestellung entworfen, weil User sich meistens völlig gedankenlos mit Flirtpartnern aus dem Internet treffen würden und mit ihnen nicht selten auch ungeschützten Sex hätten (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20170523002 ). Sky News fand zudem heraus, dass die meisten im Zusammenhang mit Verbrechen erwähnten Plattformen Tinder und Grindr (speziell für homo- und bisexuelle Partnersuche) waren.
Portale bieten gute Aufklärung
Tinder-Co-Gründer Jonathan Badeen zufolge soll es im Jahr 2015 bereits zwei Mio. aktive Nutzer in Deutschland gegeben haben. In Großbritannien sind es zurzeit etwa sieben Mio. User. Das zeigt das große Interesse an der Möglichkeit des Online-Datings. Doch obwohl die bekannten Plattformen den Experten zufolge eigentlich sehr nützliche Informationen rund um die Sicherheit beim Flirten über Apps anbieten, würden sich die wenigsten Nutzer auch daran halten. Laut Sky News hat es in den vergangenen fünf Jahren 2.054 registrierte Verbrechen im Kontext von Seiten wie Tinder gegeben.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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Fake News nach wie vor Herausforderung
Wie in der Liebe, gilt es auch bei Fake News nicht alles zu glauben, was einem erzählt wird. So kommt eine Umfrage des Pew Research Center zu dem Schluss, dass jeder zweite Experte in Bezug auf Fake News ratlos ist. Nur knapp die Hälfte glaubt an technische Lösungsansätze beziehungsweise an die Vernunft der Menschen…
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Rückblick 19, vom 23.10.17:
Fake News für viele Experten unlösbares Problem
Fake News: Dem ist wohl nur schwer beizukommen (Foto: pixel2013, picabay.com) |
Allgegenwärtiges Problem
Der amtierende US-Präsident Donald Trump beruft sich gern auf alternative Fakten und manche vorgeblichen Nachrichtenportale verbreiten Inhalte, die einer kritischen Prüfung eher selten standhalten. In den USA glauben laut Pew Research Center fast zwei Drittel, dass solche Fake News für viel Verwirrung sorgen. Knapp ein Viertel hat entsprechende Storys schon selbst geteilt, ob nun absichtlich oder irrtümlich. Um abzuschätzen, ob sich dieses Problem in den Griff bekommen lässt, wurden nun 1.116 Technologie-Experten, Wissenschaftler und strategische Denker aus verschiedenen Bereichen befragt.
Die – wenn auch knappe – Mehrheit davon bezweifelt, dass dem allgegenwärtigen Problem Fake News innerhalb von zehn Jahren beizukommen ist. Ein Grund dafür ist, dass Menschen es gern bequem und einfach haben. Das könnten manipulative Gestalten mit neuen Tools ausnutzen, die passende – aber wohl oft unwahre – Antworten in digitalen Echokammern verbreiten. Zudem befürchten manche Experten, dass viele Menschen vor dem immer schnelleren technologischen Wandel einfach kapitulieren und den Versuch, als wirklich informierte Teilnehmer am öffentlichen Diskurs teilzunehmen, einfach aufgeben.
Hoffnungsträger Technik
Jene Experten, die an einen Erfolg im Kampf gegen Fake News glauben, gehen davon aus, dass dazu die immer größere Geschwindigkeit, Reichweite und Effizienz von Internet, Apps und Plattformen beitragen können. Ein Teil geht davon aus, dass neue Methoden zum Fördern faktenbasierter Nachrichten aufkommen werden. Manche der hoffnungsvolleren Experten verweisen zudem darauf, dass es der menschlichen Natur entspräche, Probleme gemeinsam zu lösen. Sie verweisen darauf, dass es immer Falschinformation wie Propaganda gab, diese aber letztlich durch den klugen Menschen und Ideen marginalisiert worden sei.
„The Future of Truth and Misinformation Online“ (PDF-Download): http://pewrsr.ch/2yAsebB
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
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…Sollte ein Ausweg nicht gelingen, drohen verheerende Folgen. Dies zeigt ein Bericht der US-Menschenrechtsorganisation Freedom House. Demnach betreiben im Internet bereits 30 Staaten gezielte Manipulationen der öffentlichen Meinung…
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Rückblick 20, vom 14.11.17:
Staaten machen mit Fake News gezielt Stimmung
Tastatur: Regierungen hetzen im Internet (Foto: Lothar Wandtner, pixelio.de) |
65 Länder genau analysiert
Für die Erhebung der Daten haben die Forscher die Internetfreiheit in 65 Ländern analysiert. Darunter fanden sie 30 Regierungen, die eine Art von Manipulation entwickelt haben, um den Informationsfluss im Internet zu stören. 2016 waren es nur 23. Diese Manipulation besteht in den meisten Fällen aus bezahlten Kommentatoren, Trolls, Bots, gefälschten News-Webseiten und gezielter Propaganda.
„Die Nutzung von bezahlten Kommentatoren und politischen Bots, die Propaganda der Regierung teilen, wurde mal von China und Russland bestimmt. Nun ist es ein globales Problem. Die Auswirkungen auf Demokratie dieser sich schnell im Umlauf befindenden Techniken, sind potenziell zerstörerisch“, sagt Freedom-House-Präsident Michael Abramowitz. Es sei jedoch wesentlich schwieriger diese neue Art von Manipulation zu entlarven, als beispielsweise simpel geblockte Websites zu entdecken.
Beeinflussung gegen Bezahlung
Regierungen geben sich viel Mühe, das Internet unter Kontrolle zu behalten. Die NGO-Mitarbeiter fanden heraus, dass etwa die Philippinen eine Vielzahl von Angestellten haben, die für zehn Dollar pro Stunde bestimmte Meinungen im Social Web forcieren. Die Türkei soll etwa 6.000 Menschen angestellt haben, um Opponenten in sozialen Netzwerken entgegenzuwirken.
„Die Lösung gegen Manipulation und Desinformationen liegt nicht darin, Websites zu zensieren, sondern darin, Bürger auszubilden, wie man gefälschte Nachrichten und Kommentare erkennt. Demokratien sollten sicherstellen, dass die Quellen politischer Werbung im Internet genauso transparent sind wie auch offline“, so Kelly. Freedom House zeigt sich zudem besorgt darüber, dass VPNs immer häufiger eingeschränkt zur Verfügung stehen. Mit VPNs können User beispielsweise lokale Zensur umgehen.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
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Besonders junge Menschen neigen dazu, Fake News auf den Leim zu gehen. So geht aus einer Erhebung australischer Forscher hervor, dass nur ein Drittel der Jugendlichen in der Lage ist, Fake News als solche zu entlarven. Zudem dienen die Eltern oft als primäre Informationsquelle…
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Rückblick 21, vom 23.11.17:
Großteil der Kinder erkennt Fake News nicht
News aus aller Welt: Kids verunsichert (Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de) |
Nachrichten-Unsicherheit
Das Team der Western Sydney University http://westernsydney.edu.au , Queensland University of Technology http://qut.edu.au und der Kinder-Zeitung „Crinkling News“ hat für die Studie 1.000 junge Australier befragt. 44 Prozent davon finden es wichtig, Nachrichten zu folgen. Doch nur 27 Prozent der Kinder (acht bis zwölf) und 42 Prozent der Teens (13 bis 16) glauben, dass sie bewusst irreführende Fake News auch als solche erkennen können. 30 (Kinder) beziehungsweise 34 (Teens) Prozent hingegen denken nicht, dass sie wissen, wie man das überhaupt macht. Der Rest ist sich unsicher, ob sie die Falschmeldungs-Spreu vom Nachrichten-Weizen trennen könnten.
Dabei wäre das wichtig, denn mehr als die Hälfte der Teens und 31 Prozent der Kinder finden News auf Facebook. Bei der jüngeren Zielgruppe hat damit YouTube unter den sozialen Medien die Nase vorn, hier konsumiert knapp mehr als ein Drittel der Kids Nachrichten. Merkwürdigerweise hat die Studie nicht erfasst, wie stark junge Menschen den sozialen Medien als Nachrichtenquelle vertrauen, sondern den Vergleich auf Eltern, Freunde, Lehrer und Nachrichtenmedien beschränkt. „Sehr hohes“ Vertrauen genießen dabei Eltern (58 Prozent), während nur ein Viertel der Teens und ein Fünftel der Kids Medien so hoch bewerten. Immerhin lassen diese im Vertrauens-Ranking die Freunde hinter sich.
US-Ähnlichkeiten festgestellt
Wie die Forscher betonen, waren viele ihrer Fragen an eine US-Studie angelehnt, die Common Sense Media http://commonsensemedia.org im März 2017 veröffentlicht hat. Auch in den USA hat knapp die Hälfte der jungen Menschen Nachrichten als für sie wichtig eingestuft, doch auch dort glaubt nur die Minderheit, Fake News erkennen zu können – wenngleich die Zuversicht mit 44 Prozent doch höher ist als in Australien. Auch in der US-Studie waren die Eltern die Nachrichtenquelle, der Kinder am ehesten „sehr“ vertrauen (66 Prozent), während Nachrichtenmedien ebenfalls nur bei etwa einem Viertel ein derart hohes Vertrauen genießen.
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
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…Trotz massiver Kritik an Falschinformationen sind zwei Drittel der Chefs globaler Nachrichtenmedien laut Reuters-Studie davon überzeugt, dass Fake News traditionellen Medien den Rücken stärken. Hier kann der Qualitätsjournalismus sein Potenzial entfalten…
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Rückblick 22, vom 17.01.17:
Fake News sind Chance für Qualitätsjournalismus
Zeitungsente: Journalismus kämpft gegen Fake News (Foto: pixelio.de/PeterFranz) |
Gute Medien werden gebraucht
Das Aufkommen von gezielten Falschinformationen und gefälschten Nachrichten sehen die meisten Medienverantwortliche als eine „Chance für den Qualitätsjournalismus“, erzählt Studienautor Nic Newham. Er fügt hinzu, dass verlässliche, hochqualitative Nachrichten mehr gebraucht werden als jemals zuvor. Einige der Befragten fürchten jedoch, dass das öffentliche Vertrauen gegenüber allen Medien so geschädigt wird, dass die Menschen vielleicht der gesamten Nachrichtenbranche den Rücken kehren.
Immerhin glauben 17 Prozent der Medienmacher, dass Fake News die Position der Nachrichtenmagazine schwächt. 70 Prozent meinen hingegen, dass gefälschte Nachrichten die etablierten Medien stärken. Der Qualitätsjournalismus sollte viel selbstbewusster auftreten, sagt Kevin O’Sullivan, Herausgeber der „Irish Times http://irishtimes.com . „Der Journalismus soll die Werte, mit der Reportagen ohne Angst und Tendenz gemacht werden, vermitteln“, erklärt O’Sullivan. Ein anonymer Online-Herausgeber fügt hinzu, dass sich die Verantwortlichen nicht hinter einer Paywall zurückziehen sollten. „Wir müssen draußen sein, in den Newsfeeds der Leute und den Lügen im großen Umfang entgegentreten, um somit der Falschinformation in den sozialen Medien einen schnellen Schlag zu versetzen.“
„Reality Check“ neuer Standard
Um Fake News entgegenzutreten, hat die BBC vergangene Woche bekanntgegeben, dass der „Reality Check“ ein permanenter Bestandteil jeder Nachricht bildet. Auch Facebook versucht seit kurzem im Kampf gegen Falschinformationen stärkere Bande mit der Nachrichtenindustrie zu knüpfen. Das Netzwerk will mit externen Faktencheck-Spezialisten zusammenarbeiten und auf diese Weise die Einnahmequellen der Autoren gefälschter Nachrichten eintrocknen.
Aussender: pressetext, Christian Sec
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Quelle: pressetext.redaktion
Redaktion: Torben Gösch