Wiesbaden, 21.12.17 – Aktuell werden bundesweit Briefe verschickt, die
angeblich von einem türkischen Gericht stammen. In dem Brief steht,
dass der oberste Gerichtshof in Istanbul ein Strafverfahren gegen den
Empfänger führen würde. Auch läge ein gültiger Haftbefehl vor, der
schon bei der deutschen Regierung eingereicht sei…
Die Adressaten werden in dem Brief beschuldigt, für eine Firma
„Soraplex“ Geldwäsche zu betreiben, kinderpornografische Videos über
das Online-Portal „Soraplex“ zu verbreiten und Verbindungen zu
Terrororganisationen zu unterhalten. Die Empfänger werden zu einem
angeblichen Gerichtstermin in Istanbul vorgeladen. Sollten sie nicht
erscheinen, würde der Haftbefehl international in Kraft gesetzt.
Zusätzlich soll der Empfänger sofort eine Kaution in fünfstelliger
Höhe bezahlen. Dem Schreiben ist eine Verschwiegenheitsverpflichtung
beigefügt, die angeblich vom Bundeskriminalamt stammt. Der Empfänger
wird aufgefordert, sich umgehend telefonisch mit einem angeblichen
BKA-Mitarbeiter in Verbindung zu setzen, um die Einzelheiten zu
besprechen. Hierfür ist eine Telefonnummer aus Frankfurt am Main
angegeben. Die Schreiben haben auf den ersten Blick einen seriösen
Anschein.
Das Bundeskriminalamt warnt: Diese und ähnliche Briefe werden
immer in der Absicht verschickt, Sie um Ihr Geld zu bringen. Hinter
den Telefonnummern verbergen sich Betrüger aus ausländischen
Call-Centern.
Wir raten Ihnen dringend: Wenn Sie solche oder ähnliche Post
erhalten, reagieren Sie nicht auf die Schreiben. Rufen Sie die darin
angegebenen Telefonnummern nicht an. Sollten Sie einen Anruf
erhalten, lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln. Auch wenn
Sie unter Druck gesetzt und Ihnen staatliche Konsequenzen angedroht
werden, lassen Sie sich nicht verunsichern. Brechen Sie den Kontakt
ab. Wenn Sie Opfer geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der
nächsten Polizeidienststelle.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Formen des Betruges
finden Sie auf unserer Webseite unter www.bka.de und auf den
Informationsseiten des Programms Polizeiliche Kriminalprävention
unter www.polizei-beratung.de.
Aussender: Bundeskriminalamt
Redaktion: Torben Gösch