Bildungsministerin Karin Prien auf dem Bildungsforum: „Alle Schülerinnen und Schüler brauchen digitale Kompetenzen“

KIEL, 20.12.17 – Was bedeutet die zunehmende Digitalisierung für die Bildung in Schleswig-Holstein? Diese Frage beschäftigte heute (20. Dezember) das Bildungsforum „Digitale Revolution: Globale Trends und Entwicklungsperspektiven für Schule und Unterricht“ heute (20. Dezember) in Kiel…

„Das Ziel ist klar: Alle Schülerinnen und Schüler brauchen eine digitale Kompetenz. Der Auftrag von Schule muss sein, dieses Kompetenzen ebenso zu vermitteln wie die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen“, sagte Bildungsministerin Karin Prien auf dem Forum. Die KMK-Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ mit ihren verbindlichen Anforderungen für den Schulbereich stecke dabei auch für Schleswig-Holstein den Rahmen. Ziel sei es, dass alle Schülerinnen und Schüler, die zum Schuljahr 2018/19 in die Grundschulen eingeschult werden oder in die Sekundarstufe I eintreten, bis zum Ende der Pflichtschulzeit diese Kompetenzen erwerben.

„Wir haben bereits wichtige Schritte bei der Umsetzung der Strategie gemacht“, betonte die Ministerin. Landesweit gibt es 113 digitale Modellschulen – darunter 15 Förderzentren, 27 Grundschulen, 38 Gemeinschaftsschulen, 25 Gymnasien sowie 8 Berufliche Schulen. Die wissenschaftliche Begleitung dieser Schulen über ein Jahr habe gezeigt, so die Ministerin, dass bestehende Ideen zur Implementation digitaler Medien weiterentwickelt sowie neue Konzepte erarbeitet worden seien. Karin Prien: „Jetzt werden wir einen weiteren Schritt gehen: Durch stärkere Netzwerkarbeit wird das Wissen der Modellschulen in andere Schulen getragen.“ Mindestens ebenso wichtig sei es, im kommenden Jahr das Fortbildungsangebot für Lehrkräfte auszubauen. Ein Fokus liege dabei auf digitalem Lernen im Fachunterricht. Die Ministerin kündigte für das Frühjahr eine entsprechende Handreichung für Lehrkräfte an. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der 2. und 3. Phase der Lehrerausbildung. „Wir stellen allein 260.000 Euro für Ausbildungsmodule zum digitalen Lernen bereit“, ergänzte die Ministerin.

„Es ist notwendig, dass Lehrkräfte aller Fächer die Chancen der digitalen Medien für ihren Unterricht nutzen und dass das Lernen mit Medien und das Lernen über Medien integriert stattfindet“, so die Bildungsministerin. Insgesamt stelle die Landesregierung auch 2018 wieder 1,85 Millionen Euro für diesen Themenbereich zur Verfügung. Bildungsministerin Karin Prien: „Klar ist aber auch, dass ein großer Wurf notwendig ist, um die technische Ausstattung/Wartung der Schulen und ein professionelles Angebot zur Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte leisten zu können.“ Sie appellierte deshalb an die künftige Bundesregierung, einen Digitalpakt im Umfang von fünf Milliarden Euro zu beschließen.

Aussender: Thomas Schunck, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch