– Aktuell sind in Schleswig-Holstein 4.900 Menschen mit Handicap arbeitslos gemeldet
– Über 50 Prozent von ihnen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung
– Überarbeitete Neuauflage des Ratgebers „Schwerbehinderte Menschen im Betrieb – Leistungen und Hilfen“ erschienen
„Am 3. Dezember wird international der Tag der Menschen mit Behinderung begangen…
Wie schon in den vergangenen Jahren nutzen wir – die Arbeitsagenturen und Jobcenter – diesen Anlass bundesweit, um mit unseren Partnern vor Ort eine Woche lang (27.11.- 01.12) auf die besondere Situation von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt aufmerksam zu machen“,
sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Heiner Garg, Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend. Familie und Senioren, und Michael Thomas Fröhlich, Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes Nord (UVNord) heute in Kiel (27.11.17). „Auch
in Schleswig-Holstein thematisieren wir über gezielte Aktionen nicht nur die Stärken und Talente dieser Frauen und Männer, sondern wir werben gemeinsam für diese Gruppe in den Betrieben. Denn ich wünsche mir – trotz vieler positiver Beispiele – eine noch größere Bereitschaft der Arbeitgeber, engagierten Bewerberinnen und Bewerbern mit Handicap eine Chance zu geben.“ Minister Dr. Garg betonte: „Menschen mit Behinderungen arbeiten häufig mit einer besonderen Motivation und sehr guten Ergebnissen auf ihrem Gebiet. Ich möchte dafür werben, dass noch mehr Unternehmen die Chance ergreifen und Menschen mit Handicap einstellen. Nutzen Sie dabei die weitreichenden Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten, um beispielsweise einen Arbeitsplatz entsprechend umzugestalten oder finanzielle Zuschüsse zu erhalten.
Häufig bremsen auch Vorurteile über vermeintlich hohe Hürden insbesondere Arbeitgeber aus.
Dabei kann gerade vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs die Einstellung eines Arbeitnehmers mit Handicap zum großen Gewinn für alle werden: Für den Arbeitneh-mer, der einem Beruf nachgeht, den Arbeitgeber, der eine wertvolle Arbeitskraft beschäftigt und für unsere Gesellschaft insgesamt. Denn das Miteinander am Arbeitsplatz trägt auch zum Abbau von wechselseitigen Vorurteilen bei. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelin-gen ist, dass wir unsere oft an Defiziten orientierte Wahrnehmung überwinden und die Stär-ken und Talente sehen, die jeder einzelne Mensch hat.“
UVNord-Hauptgeschäftsführer Michael Thomas Fröhlich unterstrich: „Alle arbeitsmarktpoliti-schen Akteure in Schleswig-Holstein wissen um das Potential von Menschen mit Handicap und ihre vielfach hohe Eignung, in den ersten Arbeitsmarkt integriert zu werden. Das bun-desweit einmalige Aktionsbündnis Schleswig-Holstein ist Zeugnis für das gemeinschaftliche Engagement. Es wird die Aufgabe in der nächsten Zukunft sein, Arbeitgeber darüber zu in-formieren, dass Menschen mit Handicap im Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt häufig motivierter und – wie Studien zeigen – auch weniger krank sind als ihre Kolleginnen und Kol-legen ohne Handicap. Zudem gibt es eine Vielzahl guter Beratungshilfen und Zuschüsse, um die Hürden der Integration zu überwinden. Der neue Leitfaden der Bundesagentur für Arbeit wird allen in diesem Bereich Tätigen und an der Integration Mitwirkenden helfen, die betrieb-liche Beratungspraxis zu intensivieren.“
Die Neuauflage des von Sozialministerium, Integrationsamt und Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit erstellten umfangreichen Ratgebers ist ab dieser Woche erhältlich. Darin werden Themen wie Eingliederungszuschuss, Probebeschäftigung oder Förderung bei außergewöhnlichen Belastungen erläutert. Beispielsweise ist dargelegt, dass der Eingliede-rungszuschuss für schwerbehinderte Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer bis 70 % des Lohns betragen kann. Zudem ist ein umfangreiches Adressverzeichnis für persönliche Bera-tung enthalten.
Der Ratgeber „Schwerbehinderte Menschen im Betrieb – Leistungen und Hilfen“ kann unter www.sozialministerium.schleswig-holstein.de (Service/Broschüren/Soziales) kostenfrei be-stellt werden.
Aussender: Dr. Horst Schmitt, Bundesagentur für Arbeit – Regionaldirektion Nord; Christian Kohl, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren (SH)
Redaktion: Torben Gösch