KIEL, 23.11.17 – Um Kindern und Jugendlichen frische Milch, Obst und Gemüse frühzeitig schmackhaft zu machen, nimmt Schleswig-Holstein seit Beginn des Schuljahres 2017/18 (September 2017) am neuen EU-Schulprogramm teil…
Dieses bündelt die bisherigen EU-Programme „Schulmilch“ und „Schulobst und -gemüse (Schulfrucht)“. Um sich ein Bild über die praktische Umsetzung des Programms zu machen, besuchte Staatssekretärin Anke Erdmann heute (23. November) die Goethe-Grundschule in Kiel.
Ziel des neuen EU-Schulernährungsprogrammes ist es, die kostenlose Versorgung gerade junger Schülerinnen und Schüler mit vielfältigem und gesundem Obst und Gemüse zu ermöglichen“, sagte Staatsekretärin Anke Erdmann. Sie zeigte sich daher erfreut, dass das neue Programm der Europäischen Union so gut angenommen werde. Derzeit würden 126 Schulen (121 Grundschulen und 5 Förderzentren) in Schleswig-Holstein daran teilnehmen, so Erdmann. Weitere 17 Schulen haben sich bereits für eine Teilnahme im laufenden Schuljahr beworben. In Schleswig-Holstein stehen insgesamt rund 1,1 Millionen Euro an EU-Mitteln für das Schuljahr 2017/18 für die kostenfreie Versorgung von Schülerinnen und Schülern an Grundschulen und Förderzentren mit Obst, Gemüse und Milch zur Verfügung.
Das Besondere an dem neuen EU-Programm ist, dass Kinder nicht nur das Obst- und Gemüse erhalten, sondern auch gleich lernen, woher die Lebensmittel kommen, wer alles dazu beiträgt, dass sie bei uns auf dem Tisch landen und was man damit machen kann. „Also: gemeinsam das Schulfrühstück machen, einen Bauernhof besuchen, die Lebensmittel erforschen – und so unsere Nahrungsmittelproduktion konkret, greifbar und anschaulich machen. Ich bin sicher: So steigt auch die Wertschätzung für Lebensmittel“, sagte Erdmann. „Hinzu kommt: Auch in Schleswig-Holstein gibt es Kinder, die ohne Frühstück zur Schule kommen – und das ist ein Problem. Hier setzt das Programm auch an – und verbindet den sozialen Aspekt mit Direktvermarktung, Bildung und Ernährung.“
Entsprechend spielten soziale Gesichtspunkte bei der Auswahl da eine Rolle, wo sich mehr Schulen beworben hatten als das Budget zuließ. So hatten für das Teilprogramm Milch 69 der insgesamt 126 Bewerberschulen ihren Hut in den Ring geworfen. Da das EU-Budget hier nur bei rund 305.000 Euro liegt, fand das Auswahlverfahren nach sozialen Kriterien statt. Im Ergebnis konnten bislang 35 Schulen am Teilprogramm Milch teilnehmen. Bei Obst und Gemüse reichten die Mittel von rund 814.000 Euro für alle 126 Schulen aus.
„Alle 209 Schülerinnen und Schüler der Goethe-Grundschule in Kiel können von dem neuen Programm profitieren“, sagte Schulleiterin Martina Holst. „Ich freue mich zu sehen, mit wieviel Engagement und Begeisterung das neue Schulprogramm hier an der Goetheschule umgesetzt wird“, so die Staatsekretärin.
Die Teilnahme am Programm ist freiwillig. Bei der Umsetzung des Programmes werden die Schulen so weit wie möglich von Verwaltungsaufgaben befreit. Antragssteller für die Beihilfe sind ausschließlich die Lieferanten wie beispielsweise Direktvermarkter, Händler und Caterer. Das Zulassungs- und Antragsverfahren für Lieferanten wird vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) als nachgeordnete Behörde des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) durchgeführt. Zur Begleitung und Unterstützung der Schulen wurde zudem eine Servicestelle bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Schleswig-Holstein eingerichtet.
Weitere Informationen finden Sie unter www.schleswig-holstein.de/schulobst
Aussender: Jana Ohlhoff, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (SH)
Redaktion: Torben Gösch