BERLIN/KIEL, 28.09.17 – Der Polarforscher Arved Fuchs aus Bad Bramstedt, Ute Schulte-Ostermann aus Kiel und Andrea Vogt-Bolm aus Fuhlenhagen (Kreis Herzogtum Lauenburg) werden am Mittwoch, 4. Oktober, im Schloss Bellevue in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ausgezeichnet…
Alle Schleswig-Holsteiner erhalten das Verdienstkreuz am Bande. Zum Tag der Deutschen Einheit hat der Bundespräsident 30 Persönlichkeiten aus ganz Deutschland eingeladen, um sie auszuzeichnen. Die drei Schleswig-Holsteiner werden anschließend von Staatssekretär Ingbert Liebing in der Landesvertretung in Berlin empfangen.
Arved Fuchs hat sich als Polarforscher, Klimaschützer und Buchautor weit über die Grenzen Deutschlands hinweg Verdienste um den Umweltschutz erworben. Seit 40 Jahren hat er zahlreiche Forschungsreisen unternommen und dabei immer wieder auf die Bekämpfung des Klimawandels hingewiesen. Ihm ist es dabei wichtig, Kinder und Jugendliche anzusprechen und mit einzubeziehen. Daher organisiert er seit zehn Jahren in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern ein internationales Jugendcamp. Die Jugendlichen kehren anschließend als „Klimabotschafter“ an ihre Schulen zurück. Arved Fuchs ist einer der deutschen Botschafter der internationalen UN-Dekade Biologische Vielfalt, einer Initiative der Vereinten Nationen zum nachdrücklichen weltweiten Erhalt der biologischen Vielfalt. Außerdem ist er ehrenamtlicher Klimawald-Botschafter der Stiftung Klimawald mit Sitz in Schleswig-Holstein.
Ute Schulte-Ostermann setzt sich seit Jahrzehnten in sozial-ökologischen Projekten für Kinder und Jugendliche ein und engagiert sich für Natur- und Waldkindergärten. Sie gründete den Bundesverband Natur- und Waldkindergärten und ist Vorsitzende des Vereins. Im In- und Ausland informiert sie darüber auf Fachtagungen und Kongressen, in Fortbildungen und mit zahlreichen Veröffentlichungen. Bereits als Sozialpädagogin entwickelte Ute Schulte-Ostermann eine zweijährige Weiterbildung für Pädagogen und Naturwissenschaftlicher, die durch den integrativen Ansatz der Spiel- und Theaterpädagogik befähigt werden, Kinder mit den Phänomenen der Natur vertraut zu machen. Diese Weiterbildung „NaturSpielpädagogik“ der Fachhochschule Kiel wurde 2011 als offizielles deutsches UN-Dekadeprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.
Andrea Vogt-Bolm engagiert sich seit 2005 für Menschen, die von Amputation bedroht oder betroffen sind. Sie ist seit ihrer Kindheit unterschenkelamputiert und gründete einen gemeinnützigen Verein, der schnell Zulauf von Betroffenen und deren Angehörigen bekam. Daraus entstand das gemeinnützige Institut „Ampu Vita“. Betroffene, die nicht selbst in das Institut kommen können, besucht Andrea Vogt-Bolm – sei es in Kliniken, in Reha-Einrichtungen oder zu Hause. Sie will dabei auch verhindern, dass diese in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen in die Isolation geraten. Außerdem hat Andrea Vogt-Bolm 2006 das Projekt „Ampu Kids“ ins Leben gerufen. Sie hat damit für von Amputation betroffene Kinder und deren Eltern ein Forum geschaffen, auf dem sie sich untereinander austauschen und dabei helfen können, das eigene Schicksal anzunehmen und Perspektiven zu entwickeln.
Aussender: Peter Höver, Eugen Witte, Patrick Kraft, Staatskanzlei Schleswig-Holstein
Redaktion: Torben Gösch