Hamburg, 05.07.17 – Das Hormon PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) wird großflächig in Schweinezuchtanlagen verwendet, um Sauen zeitgleich in die Rausche zu bringen und die Anzahl der Ferkel pro Wurf zu steigern. Auch in der Rinder- und Schafhaltung wird das Hormon zur Erhöhung der Fruchtbarkeit und zur Vorbereitung für Embryotransfers verwendet…
Zur Gewinnung des Hormons wird das Blut trächtiger Stuten verwendet. Dies ist mit extremem Tierleid verbunden. In Südamerika werden hierfür trächtige Stuten malträtiert. Ihnen werden regelmäßig bis zu 10 Liter Blut pro Woche entnommen, das ist ein Viertel der Blutmenge, die ein Pferd besitzt. Die Föten werden dann brutal abgetrieben. Viele Stuten brechen nach der qualvollen Prozedur entkräftet zusammen. 30% der Stuten überleben diese Tortur nicht.
Ina Müller-Arnke, Nutztierexpertin bei VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz:
„Obwohl der Bundesregierung diese massiven Tierquälereien bekannt sind, sind der Import und die Verwendung von PMSG in Deutschland immer noch erlaubt. Wir fordern die Bundesregierung auf, den Import und die Anwendung von PMSG zu verbieten. Bei den Tierhaltern gehen wir davon aus, dass viele nicht wissen, welche Tierquälerei hinter der Gewinnung von PMSG steckt. Wir appellieren deshalb an alle tierhaltenden Landwirten, Präparate mit diesem Hormon nicht zu verwenden, da es unter extrem tierquälerischen Bedingungen erzeugt wurde.“
Auch für die Sauen ist die Hormonbehandlung nicht ungefährlich. Die Tiere können einen anaphylaktischen Schock erleiden und daran sterben. In Deutschland gibt es 6 zugelassene Präparate, in denen PMSG enthalten ist, als Alternative stehen dagegen 36 Mittel ohne PMSG zur Verfügung. Hormonbehandlungen sind nicht zur Gesunderhaltung der Tiere, sondern um die Produktion zu steuern. Der Gebrauch von PMSG in Deutschland ist hoch: 1,3 Mio Einzelgaben pro Jahr, so lautet die Antwort der Bundesregierung auf eine aktuelle Anfrage von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN[1]. Mehr als die Hälfte der Sauen werden vermutlich mit PMSG behandelt. Neben einer Synchronisation der Brunst bewirkt PMSG, dass Sauen extrem viele Ferkel pro Wurf gebären, mehr als sie ernähren können. Je größer die Anzahl geborener Ferkel, desto höher ist auch die Anzahl extrem untergewichtiger Ferkel, die dann als „lebensschwach“ getötet bzw. erschlagen werden.
Auf Bio-Betrieben und in den von VIER PFOTEN entwickelten „TIERSCHUTZ- KONTROLLIERT“ Richtlinien für Schweine ist der Einsatz von Hormonen verboten. VIER PFOTEN sieht in extensiven Zuchtmethoden und alternativen Tierhaltungssystemen einen nachhaltigen, tiergerechten Lösungsansatz.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/122/1812251.pdf
Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Seit 1988 setzt sich VIER PFOTEN dafür ein, dass Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Dafür betreibt die international tätige Stiftung mit Büros in 12 Ländern Aufklärungs- und Bildungsarbeit, nachhaltige Kampagnen sowie Lobbyarbeit. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutz-, Heim- und Wildtieren. In den VIER PFOTEN Schutzzentren finden Bären und Großkatzen aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause. www.vier-pfoten.de
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Aussender: Susanne von Pölnitz, VIER PFOTEN Deutschland
Redaktion: Torben Gösch