Lübeck, 19.04.17 – Dieses kontroverse Thema kam anlässlich der Kandidatenvorstellung für das Lübecker Bürgermeisteramt beim Travemünder Ortsrat wieder einmal auf den Tisch. Die parteilose Kandidatin Frau Weiher, die von FDP, CDU, Grünen, BfL, und Linken unterstützt wird, stellte unter anderem ihre Idee für eine Anlegestelle von Kreuzfahrtschiffen außerhalb des Ortes vor. Aufgrund der bekannten Problematik mit dem Ostpreußenkai, der für Schiffe länger als 200m nicht geeignet ist, müsste eine andere Lösung gefunden werden…
Frau Weiher hatte die Idee, dass größere Kreuzfahrtschiffe nicht durch die Trave müssen, sondern auch außerhalb des Ortes festmachen könnten. Ein möglicher Standort wäre ihrer Meinung nach vorgelagert, vor das Brodtener Ufer. Dieser Vorschlag rief naturgemäß Protest hervor, nicht nur wegen des dortigen Schutzstatus, sondern auch wegen möglicher ökologischer Beeinträchtigungen. Allerdings möchte Frau Weiher auch andere Standorte unter Einbeziehung der Bevölkerung prüfen.
„Wir, die FDP Lübeck, sind der Auffassung, dass man durchaus Überlegungen hinsichtlich einer praktikablen und vor allem auch finanzierbaren Lösung anstellen sollte“, so Manfred Kirch, FDP-Mitglied im Wirtschaftsausschuss. „Viele Kreuzfahrer würden die Hansestadt Lübeck sehr gern‘ ansteuern. Das Potenzial für Lübeck wäre groß.“
Der stellv. Kreisvorsitzende und Kandidat zur Landtagswahl der FDP Lübeck Timon Kolterjahn erklärt weiterhin: „Kathrin Weiher setzt bereits Akzente und hat neue Ideen. Das finde ich erfrischend! Jeder, der bei der Diskussion in Travemünde anwesend war, dürfte bemerkt haben, dass es eine Idee von Frau Weiher und noch in keiner Weise ein Plan war. Ich finde es gut, dass Frau Weiher über den Tellerrand hinaus denkt, während ihr SPD Kontrahent ein schlichtes „weiter so“ bzw ein Verwalten des Ist-Zustandes offenbar bevorzugt. Wir sollten nicht jede neue Idee vorschnell als unrealisierbar abtun. Eine Kombination aus Küstenschutz und einer Anlegemöglichkeit für Kreuzfahrt-Shuttleboote wäre eine interessante Möglichkeit. Die für die Trave zu großen Schiffen könnten in der Lübecker Bucht ankern und die Passagiere so sicher an Land bringen. Ein vollwertiges Terminal oder gar eine Bebauung des Ufers stand meines Erachtens nach nie zur Diskussion.
Dass dieses Gebiet einem Schutzstatus unterliegt ist jedem bekannt, jedoch sollten wir aufgrund der ständigen Veränderungen am Brodtener Ufer auch regelmäßig über Küstenschutzmaßnahmen für das Steilufer diskutieren. Das Land stellt jährlich Millionen für Schutzmaßnahmen an anderen Küstenabschnitten zur Verfügung und nur die Travemünder sollen sich mit einem stetigen Landverlust begnügen – diese Situation ist inakzeptabel“, so Kolterjahn abschließend.
Aussender: Astrid Völker, FDP-Bürgerschaftsfraktion
Redaktion: Torben Gösch