Im vergangenen Herbst erst beendete die Hamburgerin Mareike Guhr ihre Weltumsegelung – jetzt startet sie eine Vortragsreihe und berichtet auch in Schleswig-Holstein von ihren spannenden Erlebnissen. Am 16. März ist sie zu Gast in Lübeck und am 6. April in Kiel. Mehr als vier Jahre lang war Mareike Guhr mit dem Katamaran „La Medianoche“ unterwegs…
45.000 Seemeilen, 37 Länder und 143 Inseln – kurz, eine Runde um den Globus liegt in ihrem Kielwasser. Nun ist die 48-jährige Seglerin von ihrer grossen Reise zurück und wird in diesem Frühjahr deutschlandweit von ihren Erlebnissen auf See, exotischen Ankerplätzen und Begegnungen mit Einwohnern am anderen Ende der Welt .berichten.
Mareike Guhr ist eine der wenigen Frauen, die eigenverantwortlich die Welt umsegelt haben. Gefragt nach Schwierigkeiten, die es mit sich bringt, als weibliche Skipperin unterwegs zu sein, antwortet sie: Im Gegenteil! Ich bin überall mit offenen Armen, oft auch mit Erstaunen empfangen worden und hatte das Gefühl, dass sich die Leute ganz besonders bemüht haben mir, zu helfen. Mir wurde viel Neugier entgegengebracht, denn Skipperinnen sind noch immer extrem selten und auf Blauwasser-Yachten kaum zu finden. Ich glaube das hat mir viele Türen geöffnet“, meint sie. Dabei hat sie vielen Mitseglern die Möglichkeit geboten ein Teilstück ihrer grossen Reise mitzuerleben und bei der Erkundung der exotischen Ziele dabei zu sein. Insgesamt waren 140 Mitsegler bei ihr an Bord. Dadurch wurde die Logistik dieser Weltumsegelung zur ganz besonderen Herausforderung. „Darauf bin ich tatsächlich ein bisschen stolz! Immer rechtzeitig das nächste Etappenziel erreicht zu haben, so dass keiner seinen Flug verpasst hat oder vor Reiseantritt auf mich warten musste“, erklärt die Seglerin.
Zu den schönsten Momenten ihres langen Törns gehört das Ankommen auf den Marquesas – als sie nach 18 Tagen auf See endlich die Südsee erreicht – oder das einlaufen in den beeindruckenden Sydney Harbour. Doch erinnert sie sich auch an schlimme Augenblicke, wie beispielsweise einen heftigen Sturm vor Anker in dem kleinen Atoll Cocos Keeling oder die Nacht in Fakarava im Südsee-Archipel der Tuamotus, in der ein holländisches Schiff keine 300 Meter von ihr entfernt auf einem Riff zerschellte. „In solchen Momenten wird einem wieder ganz klar, wie schnell so eine Reise zu Ende sein kann, wenn etwas schief läuft“, berichtet Mareike Guhr.
Im November erhielt die Hamburgerin den Trans-Ocean Preis für ihre Leistung. „Mareike Guhr hat mit ihrer außergewöhnlichen Reise gezeigt, wie Träume zu erfüllen sind, auch wenn sie anfangs unerreichbar scheinen“, lobte TO-Vorsitzender Martin Birkhoff in Namen der Jury. Dabei habe die diesjährige Preisträgerin einen unkonventionellen Weg entdeckt, ein solches Segelabenteuer „zu stemmen“, denn sie sei nicht auf eigenem Kiel unterwegs gewesen, sondern habe sich den Katamaran für diese einzigartige Reise ausgeliehen. Für die Preisträgerin selbst waren aber nicht allein die Traumreviere rund um den Globus wichtig. Ihr kam es immer auch auf den Kontakt zu den Einheimischen an, mit denen sie unvergessliche Erlebnisse teilt. Mehr noch, auch direkte, unbürokratische Unterstützung leistete Mareike Guhr durch den Transport von Hilfsgütern. Das von einem Hurrikan und von einem Erdbeben betroffene Haiti liegt ihr dabei besonders am Herzen. „Ich unterstütze dort auf der kleinen vorgelagerten Insel Ile a Vache ein Waisenhaus, sammle permanent Spenden und wann immer ich dort vorbei komme, lade ich vorher das Schiff voll und bringe die Hilfsgüter zu den Kindern“, erklärt sie.
Auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen ist sich Mareike Guhr sicher: „Ich werde irgendwann wieder losfahren!“ Und rät allen, es auch zu tun. „Wagt es, zieht los und bleibt nicht in der Karibik kleben – Fahrt durch den Panama-Kanal. Der Pazifik ist der grösste und schönste Ozean der Welt!“ ermuntert sie interessierte Blauwassersegler, Aussteiger und alle, die es werden wollen.
Mareike Guhr erzählt in ihren Vorträgen von ihrem Zuhause, dem Katamaran “La Medianoche“ und vielen, immer neuen Mitseglern. Die Seglerin berichtet aber auch davon, wie schwierig es war das Projekt zu organisieren, von persönlichen Rückschlägen, gefährlichen Situationen, aber auch tollen Erfahrungen, besonderen Begegnungen und magischen Momenten auf See. Ihre wunderbaren Bilder laden dabei zum Träumen ein. Mareike ist eine der wenigen Frauen überhaupt, die eigenverantwortlich die Welt umsegelt haben und ihre Törns haben mehrere Ziele – vor allem aber viele Menschen für das Segeln zu begeistern!
Vortragstermine im Frühjahr 2017:
16. März, 18.00 Uhr – Lübeck, Koki Kino
06. April, 20.00 Uhr – Kiel, Studio Filmtheater
Eintritt 15 €. Kartenvorverkauf unter www.magsail.de und an der Abendkasse.
Im Laufe des Jahres erscheint auch Mareikes Buch zur Reise. Weitere Informationen, sowie zusätzliche Vortrags-Termine unter: www.magsail.de
Aussender: Mareike Guhr
Redaktion: Torben Gösch