Oldenburg, 01.03.17 – Der letzte Sonntag (26.02.17) ging für einen Jugendlichen aus dem nördlichen Ostholstein böse aus. Eine Probefahrt mit seinem neuen Auto wurde ihm zum Verhängnis…
Um 21.15 Uhr wollte eine Streife vom Autobahn- und Bezirksrevier Scharbeutz auf der BAB 1 (Fahrtrichtung Fehmarn) einen VW Passat kontrollieren. Dazu wurde kurz vor der Abfahrt ‚Oldenburg Süd‘ am Funkstreifenwagen das Signal „Bitte Folgen“ eingeschaltet. Der Fahrer des Passats reagierte und folgte den Beamten bis zur Abfahrt. Als der Funkstreifenwagen in den Kurvenbereich der Abfahrt eingefahren war, wurde der VW plötzlich zurück auf den rechten Fahrstreifen der BAB 1 gelenkt. Der Passat setzte sich dann mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Fehrmarn ab. Die Polizeibeamten nahmen sofort die Verfolgung auf und erkannten, dass der Wagen die BAB 1 über die Anschlussstelle ‚Oldenburg Mitte‘ verließ. In der Hoheluftstraße in Oldenburg konnte das Auto von der Streife überholt und durch Ausbremsen zum Stillstand gebracht werden. Ein Brüderpaar befand sich in dem Passat (21, 17 J.), wies sich mit ihren Personalausweisen aus.
Der Jüngere war offenbar der Fahrer und gab auf Nachfrage an, dass er keinen Führerschein habe. Denn er befinde sich derzeit noch in der Ausbildung in einer Fahrschule. Aber ein Auto habe er sich bereits gekauft, einen alten VW Passat, den er nun schon mal kurz Probe fahren wollte. Nur wurde das Auto Ende 2016 abgemeldet. Um im Straßenverkehr nicht aufzufallen, mussten also Kennzeichen her. Diese besorgte sich der 17-Jährige nicht offiziell, sondern entwendete fremde Kennzeichen von einem anderen Pkw. Als er seinen Wagen damit ausgestattet hatte, fuhr er los und holte seinen Bruder ab. Dieser wusste zwar, dass sein Bruder noch keine Fahrerlaubnis hat, fuhr aber trotzdem mit. Er selbst hat auch keinen Führerschein. Dass die Beiden ohne Zulassung und Versicherungsschutz unterwegs waren – davon will der große Bruder nichts gewusst haben.
Im Verlauf der Probefahrt tauchte auf der BAB 1 dann die Polizei vor dem Passat auf. Da der jugendliche Autofahrer um seine Verstöße wusste, habe er Angst bekommen und wollte daher nicht kontrolliert werden. Er fuhr davon.
So sehr sich der Ostholsteiner über sein neues Auto und die Zeit mit ihm freute, so sehr dürfte er sich nun über die erstattete Anzeige ärgern. Wegen folgender Verstöße muss er sich nun verantworten: Fahren ohne Fahrerlaubnis, Kennzeichenmissbrauch, Fahren ohne Versicherungsschutz, Fahren ohne Zulassung, Missachtung des Haltegebots. Zudem wurde die Führerscheinstelle über diesen Vorfall informiert. Die muss bzgl. des Erwerbs des Führerscheins nun entscheiden, welche Folgen es für den jungen Mann haben wird.
Aussender: Polizeidirektion Lübeck, Anett Dittmer
Redaktion: Torben Gösch