Wenn steigende Übernachtungszahlen zu vermelden sind, freut man sich als Ostholsteiner. Die Zahlen, die Wirtschaftsminister Meyer für den Tourismus vergangene Woche präsentieren konnte, zeigen eindrucksvoll, wie gern Menschen in unser Bundesland und unseren Kreis kommen…
„Das ist zunächst eine positive Botschaft für die Region. Der Tourismus hat es verdient. Es ist ein wichtiger, wachsender Wirtschaftszweig und zudem ein besonderer Imagefaktor für unsere Ostseeküste. Nach Jahren des Schauens zahlen sich neue Investitionen entlang des Küstenstreifens aus. Mit dem Gesundheits-standort Ostholstein ist der Tourismus auch im Zusammenwirken von herausragender Bedeutung für den Kreis“, meint Landtagskandidat Jörg Hansen (FDP) zur Pressemitteilung von Wirtschaftsminister Meyer vom 21.02.2017.
Meyer fügte dort ehrlicherweise hinzu, dass „wir natürlich von den aktuellen Reisetrends profitieren, die von der unsicheren weltpolitischen Lage geprägt sind“. Aber es gibt weitere Schatten, die auf dem sonst so sonnigen Thema „Tourismus“ liegen und die Wirtschaftsminister Meyer verschweigt.
Die deutliche Entzerrung der Sommerferienzeit wurde Partei übergreifend getragen und von der Kultusministerkonferenz dann wieder einkassiert. Minister Meyer zeigte sich ehedem zufrieden mit der gefundenen Regelung.
Die Bäderregelung war am Anfang der Legislaturperiode noch richtig. Und dann wurde sie einkassiert. Die Tourismushochburgen wurden von ihrem Tourismus-minister schlicht im Stich gelassen.
Seit der Novelle des Landesnaturschutzgesetzes 2016 muss auch innerorts ein Küstenschutzstreifen von 150 Metern von jeder Bebauung freigehalten werden. An Gewässern erster Ordnung sowie Seen und Teichen ab einer Größe von einem Hektar wird darüber hinaus erstmals eine Schutzzone von 50 Metern Breite eingeführt. Diese Gesetzesänderung ist ein massives Hemmnis für Hotels, für Cafés, Campingplätze und Stegbesetzer. Aber auch für die Urlauber selbst. Dabei haben die Kommunen den hohen Stellenwert von Naturschutz längst selbst erkannt. Hier legt die Koalition der Tourismusstrategie gleich selbst die Knebel an und schafft für die Tourismusstandorte ohne Not einen echten Wettbewerbsnachteil.
Wenn man Urlaub an der Ostseeküste machen will, muss man dort auch hinkommen können. Für 42 Prozent der Urlaubsgäste in Schleswig-Holstein spielen Anreise und Erreichbarkeit eine besonders wichtige Rolle bei der Entscheidung für das Reiseziel.
Wenn man den Tourismusstandort Schleswig-Holstein stärken will, muss man seine Infrastruktur stärken und Wirtschaftsminister Meyer hier endlich Farbe bekennen. Dass man auch zukünftig den Tourismusstandort Ostholsteinische Ostseeküste erreichen kann, dafür müsse man bereits jetzt im Zuge der Festen Fehmarnbelt-Querung Sorge tragen. Neben einer effektiven Hinterlandanbindung muss eine attraktive Bäderbahn die Touristen an die Bäderorte bringen.
„Der Tourismus in Ostholstein ist wichtig für die Region, schafft Arbeitsplätze und Wachstum. Aber die wunderbare Landschaft und das Meer schaffen es nicht allein. Das Thema hat es verdient, einen höheren Stellenwert und vor allem ein durch-gängiges Regierungshandeln zu erhalten,“ so Hansen abschließend.
Aussender: Jörg Hansen – FDP Direktkandidat Wahlkreis 18 Ostholstein Süd
Redaktion: Torben Gösch