KIEL. „Das gute Abschneiden Schleswig-Holsteins beim IQB-Ländervergleich gibt uns allen Rückenwind für unsere Arbeit – dem Ministerium, dem IQSH und ganz besonders den fast 30.000 Lehrkräften und den Schulleitungen in Schleswig-Holstein“, sagte heute (2. November) Bildungsministerin Britta Ernst bei der Eröffnung des Fachtages „Nieman-den zurücklassen“ des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)…
Aus dem IQB-Bericht, der den Schülerinnen und Schülern der neunten Klassen im Land in den Fächern Deutsch und Englisch Bestnoten bescheinige, könne man den Schluss ziehen, dass die Bildungslandschaft in Schleswig-Holstein gut aufgestellt sei: Die Schulstruktur mit dem Zwei-Säulen-Modell aus Gemeinschaftsschulen und Gymnasien sei akzeptiert und biete einen guten Rahmen: „Wir können uns weiter gemeinsam auf die Verbesserung der Qualität und des Unterrichts konzentrieren“, sagte die Ministerin den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fachtagung.
„Die Qualitätsentwicklung hat einen zentralen Stellenwert, daher ist es auch ein Schwer-punktthema des Bildungsministeriums“, sagte Ernst. Seit diesem Schuljahr werde wieder VERA 6 angeboten, und mehr als die Hälfte der Schulen habe sich sofort beteiligt. Ein weiterer wichtiger Baustein sei das Thema des Fachtages: Das Programm „Niemanden zurücklassen – Lesen macht stark“ werde seit 2006 an vielen Schulen in der Sekundarstufe I eingesetzt und habe sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Rund 77.000 Lesemappen seien inzwischen an Schülerinnen und Schüler verteilt worden und 600 Lese-Coaches seien tätig geworden. Sie sei sicher, dass auch dieses Programm zu dem Erfolg bei der IQB-Studie entscheidend beigetragen habe, betonte die Bildungsministerin. Sehr großen Anteil am Erfolg hätten die Lehrkräfte und die Schulleitungen: „Das kann man gar nicht oft genug sagen.“ Ernst erläuterte, dass sich mit knapp 90 Prozent fast alle Lehrkräfte in Schleswig-Holstein regelmäßig fortbildeten.
„Wir können nur besser werden, wenn wir wissen, wo wir stehen. Wir können nur nach-steuern, wenn wir Schwächen erkennen und sie analysieren“, betonte Ministerin Ernst. Sie freue sich, dass es bei dem Fachtag nicht nur um „Lesen macht stark“, sondern auch um „Mathe macht stark“ gehe. Auch hier sei das Ziel die Reduzierung der „Risikogruppe“. Die Grundlagen für ein gutes Mathematik-Verständnis würden sehr früh gelegt, schon im Kindergartenalter und in den ersten Grundschuljahren. Deshalb könnten Förderprogramme im Fach Mathematik gar nicht früh genug starten. Im September habe das Programm „Niemanden zurücklassen“ zudem eine weitere Säule bekommen; das IQSH habe mit Förderung des Ministeriums einen Basistrainer Mathematik, Deutsch und Englisch zur Vorbereitung auf Ausbildung und Beruf herausgegeben. „Das ist wertvolles Unterrichtsmaterial, das so konzipiert ist, dass auch leistungsschwache Schülerinnen und Schüler, die die Basiskompetenzen in diesen Fächern nicht erreicht haben, wieder Anschluss finden können“, erklärte die Bildungsministerin. Dieses Material richte sich auch und besonders auch an jugendliche Flüchtlinge und junge Erwachsene an den Berufsbildenden Schulen.
Alle Angebote der Reihe „Niemanden zurücklassen“ würden durch das Leibniz-Institut, das Mercator-Institut und das IQSH evaluiert, betonte Ernst: „Ich verspreche mir davon Ergebnisse, mit denen wir weiterarbeiten können – an den Schulen und in der Politik. Ich danke ich allen sehr für Ihre Mitarbeit daran und für Ihr großes Engagement.“
Aussender: Thomas Schunck, Ministerium für Schule und Berufsbildung (SH)
Redaktion: TG