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Brexit reißt deutsche Wirtschaft mit in den Abgrund – Rezessionsrisiko nach Votum der Briten von 8,8 auf 21 Prozent gestiege

Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in nächster Zeit in eine Rezession gerät, ist während der vergangenen Wochen spürbar gestiegen. Wichtigster Grund dafür ist das Votum für einen Brexit, das insbesondere auf den Finanzmärkten für fortgesetzte Unsicherheit sorgt. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung http://boeckler.deFoto: pixelio.de, Andrea Damm

Kursverluste an den Börsen

„Die latente Unsicherheit, die bereits in den vergangenen Monaten über der eigentlich günstigen Konjunkturentwicklung schwebte und die zu starken Schwankungen der Rezessionswahrscheinlichkeit geführt hatte, hat sich mit dem Votum der Briten verfestigt“, so IMK-Ökonomin Sabine Stephan. Die Kursverluste an den Börsen hätten im Saldo positive Entwicklungen bei der Zinsdifferenz zwischen deutschen Staats- und Unternehmensanleihen (gesunken) und bei den Auftragseingängen deutscher Unternehmen (in der Tendenz aufwärtsgerichtet) überlagert.

Für den Zeitraum von Juli bis Ende September 2016 weist der IMK-Indikator, der die wichtigsten Informationen über die aktuelle Wirtschaftslage bündelt, eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 21 Prozent aus. Im Juni betrug das Rezessionsrisiko lediglich 8,8 Prozent. Das nach dem Ampelsystem arbeitende Frühwarninstrument bleibt zwar im „grünen Bereich“, das bedeutet gegenwärtig zwar keine aktuelle Rezessionsgefahr bei Werten unter 30 Prozent, nähert sich allerdings der „gelben“ Stufe, halten die Experten fest.

Unsicherheit versus Investitionen

In seiner aktuellen Konjunkturprognose geht das IMK davon aus, dass der Brexit bereits 2017 spürbare Folgen auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland haben wird. Die Forscher rechnen damit, dass durch die Unsicherheit die Investitionsdynamik in der deutschen Wirtschaft weitgehend zum Stillstand kommt und das schwache Pfund die deutschen Exporte nach Großbritannien dämpft. Daher haben sie ihre Wachstumserwartung für 2017 kürzlich auf 1,3 Prozent reduziert. Das IMK plädiert in dieser Situation dafür, dass der Staat in Deutschland und anderen Euro-Ländern den Stau bei den öffentlichen Investitionen möglichst schnell auflöst. Damit könne er auch den Unternehmensinvestitionen dringend benötigte Impulse verleihen.

Aussender: pressetext, Florian Fügemann
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