Kinder, die Daumen lutschen oder Nägel beißen, entwickeln weniger wahrscheinlich allergische Empfindlichkeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Dunedin School of Medicine http://otago.ac.nz/dsm in Kooperation mit der Michael G. DeGroote School of Medicine http://bit.ly/29xi83k . Hatten Kinder beide dieser „schlechten Angewohnheiten“, so war die Wahrscheinlichkeit einer Allergie gegen Hausstaubmilben, Gras, Katzen, Hunde, Pferde oder in der Luft enthaltene Pilze noch geringer…
Geringere Sensibilisierung
Laut Malcolm Sears von der Michael G. DeGroote School of Medicine stimmen diese Ergebnisse mit der Theorie überein, dass ein früher Kontakt mit Schmutz oder Bakterien das Allergierisiko verringert. „Wir empfehlen selbstverständlich nicht, dass diese Angewohnheiten gefördert werden sollten. Es scheint aber auch positive Seiten zu geben.“ Die Forscher überprüften die Theorie, dass das in der Kindheit häufige Daumenlutschen und Nägelbeißen den Kontakt mit Mikroben verstärkt und so das Immunsystem beeinflusst – und zwar in der Art, dass allergische Reaktionen die sogenannte atopische Sensibilisierung verändern.
Die Daten zu Daumenlutschen und Nägelbeißen stammten aus einer Geburtskohortenstudie mit mehr als 1.000 neuseeländischen Kindern im Alter von fünf, sieben, neun und elf Jahren. Die atopische Sensibilisierung wurde mittels eines Haut-Prick-Tests im Alter von 13 und 32 Jahren untersucht. 31 Prozent der Kinder lutschten regelmäßig am Daumen oder kauten Nägel. Im Alter von 13 Jahren wiesen 45 Prozent eine atopische Sensibilisierung auf. Unter jenen, die nur über eine der beiden schlechten Angewohnheiten verfügten, litten nur 40 Prozent unter Allergien. Von jenen, die beides taten, hatten nur 31 Prozent eine Allergie.
Schutz bleibt lebenslang
Dieser Trend blieb bis ins Erwachsenenalter erhalten. Die Wissenschaftler konnten keine Unterschiede hinsichtlich des Rauchens im Haushalt, dem Halten von Katzen oder Kunden sowie dem Kontakt mit Hausstaubmilben feststellen. Die in „Pediatrics Today“ veröffentlichte Studie konnte jedoch keinen Zusammenhang zwischen den schlechten Angewohnheiten und der Entstehung von Asthma oder Heuschnupfen ermitteln.
Aussender: pressetext, Michaela Monschein
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Redaktion: TG