Auch der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) ist nun Ziel einer Sammelklage von Autobesitzern. In einer in Kalifornien eingereichten Klageschrift wird dem Konzern nach Informationen des NDR vorgeworfen, ähnlich wie Volkswagen die Abgaswerte mit einer illegalen Abschaltvorrichtung manipuliert zu haben. Betroffen sei der Kompaktwagen Chevrolet Cruze, der von GM als „sauberer Diesel“ beworben worden sei…
Das Auto stoße jedoch eigenen Tests der Kläger zufolge im Straßenbetrieb deutlich mehr Stickoxide aus als auf dem Prüfstand. Damit seien die Käufer getäuscht worden. Ein GM-Sprecher wies die Vorwürfe zurück: „Diese Anschuldigungen sind haltlos, und wir werden uns dagegen vehement verteidigen.“ GM sei überzeugt, dass der Turbodiesel im Cruze alle Abgasbestimmungen der US-Behörden erfülle.
In der Klageschrift wird auch auf den Opel Zafira verwiesen, der auf der gleichen Plattform gebaut werde wie der Chevrolet. Opel war von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vorgeworfen worden, im Zafira eine illegale Abschaltvorrichtung verwendet zu haben. Diese Vorwürfe werden derzeit im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums geprüft. DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch bezeichnete die neue Klage als „konsequent“, da der Zafira einen GM-Motor habe. Resch sagte, er sei „ausgesprochen gespannt, wie die deutsche Bundesregierung nun reagiere“. Möglich sei ein Ruhen der Zulassung der betroffenen Fahrzeuge oder ein amtlicher Rückruf: „Das heißt, dass die Fahrzeuge, die noch reparierbar sind, so schnell wie möglich in einen sauberen Zustand versetzt werden.“ Ein Opel-Sprecher wies die Vorwürfe der DUH erneut zurück: „Wir bei Opel setzen keine illegale Software ein.“
Die Klageschrift wurde von der Kanzlei Hagens Berman im Namen von fünf Autobesitzern aus mehreren US-Bundesstaaten eingereicht. Die Rechtsanwälte aus Seattle hatten im vergangenen September nur drei Tage nach Bekanntwerden des Abgasskandals auch die erste Sammelklage gegen den VW-Konzern vorgelegt.
Aussender: NDR Norddeutscher Rundfunk, Ralph Coleman
Redaktion: TG