(Bonn, Berlin, 25.04.2016) Mit Demonstrationen, Mahnwachen und kreativen Aktionen bekräftigen Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände in diesen Tagen ihre Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke und Atomanlagen. Anlass ist der 30. Jahrestag des Beginns der Atomkatastrophe in Tschernobyl am 26. April 2016. Schon am Wochenende haben mehrere Tausend Menschen bundesweit mit vielfältigen Veranstaltungen an die Opfer von Tschernobyl erinnert…
Gleichzeitig wurde vor weiteren Störfällen in Atomanlagen und der zunehmenden Atommüll-Menge gewarnt. Aufgerufen zu den Protesten hat u. a. der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) Am Wochenende wurde u. a. an den Atomkraftwerken Brokdorf, Biblis, Gundremmingen und Grafenrheinfeld demonstriert. Proteste gab es auch im Grenzgebiet zu Frankreich gegen das französische Atomkraftwerk Fessenheim, gegen das geplante Atommüll-Lager Schacht Konrad in Niedersachsen und in Ahaus am Standort des westfälischen Atommüll-Lagers.
Bei einer Kundgebung am Atomkraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein betonte am Sonntag (24.04.2016) das Hamburger BBU-Vorstandsmitglied Regina Ludewig die Notwendigkeit der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen. Zudem erklärte sie, dass auch Anti-Atom-Proteste gegen Atomanlagen in Belgien, Polen und anderswo notwendig sind. Der Atomausstieg in der Bundesrepublik Deutschland ist nach Angaben des BBU unvollständig, solange noch Atomkraftwerke wie in Brokdorf oder die Urananreicherungsanlage in Gronau in Betrieb sind.
Direkt am Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe wird es weitere Aktivitäten der Anti-Atomkraft-Bewegung geben. Proteste und Gedenkveranstaltungen wird es u. a. an den Atomstandorten Duisburg, Gronau, Lingen, Mosbach (AKW Obrigheim) und Neckarwestheim geben, aber auch in Städten wie Bonn und Hameln. Weitere Informationen zu den Gedenk- und Protestveranstaltungen findet man auf der Internetseite des BBU unter http://bbu-online.de, Direktlink: http://bbu-online.de/Termine/Termine.htm.
Von der Bundesregierung und den verantwortlichen Landesregierungen fordert der BBU die sofortige Aufhebung aller Betriebsgenehmigungen der noch laufenden Atomkraftwerke und Atomanlagen. „Es reicht nicht, wenn Bundesumweltministerin Hendricks oder Landesumweltminister den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken im Ausland kritisieren. Mit der Aufhebung der Betriebsgenehmigungen für die Atomanlagen im Bundesgebiet kann die Gefahr von Atomunfällen reduziert und das Anwachsen der Atommüllberge unverzüglich gestoppt werden“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.
Aussender: BBU, Udo Buchholz
Redaktion: TG