Foto: Bauer/LFV SH

Jugendfeuerwehren sind offen für Migranten

KIEL. Die Jugendfeuerwehren in Schleswig-Holstein sehen sich weiterhin auf Er-folgskurs und freuen sich wieder über leicht gestiegene Mitgliederzahlen. Im Rah-men der Landes-Jugendfeuerwehrversammlung am Samstag (16.4.) in Kiel wurde Bilanz des letzten Jahres gezogen…

Foto: Bauer/LFV SH

Landes-Jugendfeuerwehrwart Dirk Tschechne (Zarpen) konnte verkünden, dass die Nachwuchsorganisation der Feuerwehr ihren Mitgliederstand wie im Vorjahr nach oben korrigieren konnte – und zwar deutlich: 9754 Jungen und Mädchen (2014 = 9518) im Alter von 10 bis 18 Jahren werden der-zeit in 433 Jugendgruppen (+ 2) auf den späteren Einsatzdienst vorbereitet und ab-solvieren eine bunte Palette an Feuerwehrtechnik und allgemeiner Jugendarbeit. Als bestes Beispiel hierzu nannte Tschechne das im letzten Jahr veranstaltete Landes-Zeltlager in Grömitz mit über 650 Teilnehmern. Im Mittelpunkt der Versammlung standen Inputs zum Thema „Integration von jungen Geflüchteten und Migranten“. Der Geschäftsführer der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein, Murat Baydac, sagte in einem Interview zur Integration der Flüchtlinge:

„Seit über 50 Jahren sind Menschen mit Migrationshintergrund Teil dieser Gesellschaft. In den ersten Jahren wurden sie allerdings in dem Integrations-prozess weites gehend allein gelassen. Mit den neu Zugewanderten dürfen wir nicht die gleichen Fehler begehen. Für eine gelungene Willkommenskultur empfehle ich, die zugewanderten Menschen nicht als hilfsbedürftige Flüchtlinge zu betrachten. Es gibt eine ausgeprägte Hilfsbereitschaft unter den Menschen. Wenn die richtigen Kontakte geknüpft werden, kann ein tragfähiges Netz entstehen, welches unsere sozia-len Strukturen stärkt.“

Auch Landes-Jugendfeuerwehrwart Dirk Tschechne sieht in der Integration junger Geflüchteter in die Feuerwehren und Jugendfeuerwehren nur Vorteile: „Unsere Feu-erwehren sind nicht nur die größte Hilfeleistungsorganisation des Landes, sondern leben auch die sprichwörtliche Kameradschaft und Offenheit. Viele gute Integrations-beispiele gibt es schon im Lande. Und dabei gewinnen beide Seiten: Feuerwehren, die absolut motivierte und wissbegierige Mitstreiter erhalten. Und junge Geflüchtete, die bei uns sehr schnell eine Menge neuer Freunde finden. Es gibt kaum eine Orga- nisation, in der sich Integration so gut umsetzen lässt wie in den Feuerwehren und deren Jugendabteilungen.“ Die schleswig-holsteinischen Jugendfeuerwehren wollen sich dem Thema mit zahl-reichen regionalen Projekten, Seminaren und Informationsveranstaltungen zum Ken-nenlernen der gegenseitigen Kulturen im ganzen Land künftig verstärkt widmen. Geehrt wurden: Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr in Silber; Referatsleiter Karsten Egge, Kronshagen Leistungsspange der schleswig-holsteinischen Jugendfeuerwehr in Gold; Landes-Jugendfeuerwehrwart Dirk Tschechne, Zarpen Leistungsspange der schleswig-holsteinischen Jugendfeuerwehr in Silber; Stadt-Jugendfeuerwehrwart Swen Siewert, Kiel Rückfragen

Aussender: Holger Bauer, Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
Redaktion: TG