Einem Amnesty-Team ist es gelungen, Zugang zu zwei streng bewachten Haftzentren auf den griechischen Inseln Lesbos und Chios zu bekommen. Die dort lebenden Flüchtlinge berichteten von menschenunwürdigen Zuständen: Die Unterbringung ist vollkommen unzureichend, es gibt nicht genug Nahrungsmittel und die medizinische Versorgung ist mangelhaft. So kümmern sich zum Beispiel im Haftzentrum Moria drei Ärzte um mehr als 3000 Menschen…
BERLIN, 08.04.2016 – Das Team um Gauri van Gulik, stellvertretende Leiterin des Europa-Programms von Amnesty International, ist Anfang dieser Woche auf die griechischen Inseln Lesbos und Chios gereist. Die Amnesty-Mitarbeiter erhielten Zugang zu den beiden Haftzentren Moria auf Lesbos und VIAL auf Chios, die bislang streng von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Dort werden derzeit etwa 4200 schutzsuchende Menschen festgehalten. In Interviews berichteten 89 Flüchtlinge und Migranten Amnesty von den menschenunwürdigen Zuständen, die in den beiden Zentren herrschen. Die Menschen, die auf Lesbos und Chios festgehalten werden, haben de facto keinen Zugang zu Rechtshilfe, erhalten nur unzureichende Versorgung und kaum Informationen darüber, wann sie die Haftzentren verlassen dürfen und wie es danach für sie weitergehen soll. „Die Angst und Verzweiflung sind mit den Händen zu greifen“, sagt Gauri von Gulik.
Aussender: AMNESTY INTERNATIONAL Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Redaktion: TG