Die Sterblichkeitsrate von Rauchern nach einem Herzinfarkt ist niedriger als die von Nichtrauchern. Das gilt auch dann, wenn nach dem Infarkt ein lebensbedrohlicher kardiogener Schock eintritt. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie http://dgk.org in Mannheim präsentiert wurde…
Die Ursache für dieses „Raucherparadox“ liegt laut den Experten daran, dass viele Raucher zum Zeitpunkt eines Infarktes deutlich jünger sind. Für die aktuelle Untersuchung wurden Daten aus der IABP-SHOCK II-Studie ausgewertet, die den Nutzen von intraaortalen Ballonpumpen bei 600 Patienten mit Herzinfarkt und kardiogenem Schock untersucht hat. 34 Prozent der 772 analysierten Patienten waren Raucher.
Eine Frage des Risikoprofils
In der univariaten Analyse, Datenauswertung ohne Berücksichtigung der Risikofaktoren, hatten Raucher eine niedrigere Sterberate nach zwölf Monaten als Nichtraucher. Wurden statistisch auch die Risikofaktoren berücksichtigt, zeigte sich dieser Überlebensvorteil nicht mehr, so Studienautor Mohammed Saad vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck.
„Der beobachtete Überlebensvorteil scheint vor allem dadurch bedingt zu sein, dass Raucher im Schnitt ihre Infarkte über eine Dekade früher entwickeln als Nichtraucher und dadurch das Risikoprofil noch nicht die volle Auswirkung entfalten kann“, verdeutlicht der Wissenschaftler.
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
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Redaktion: TG