Seattle (pte/23.03.2016/06:10) Kleinkinder sind in der Lage, negative Emotionen und Streitereien korrekt zu identifizieren und ihr Handeln danach auszurichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forschungsarbeit der University of Washington http://washington.edu . „Unser Studie zeigt, dass Babys alles für sie mögliche tun würden, um Ärger zu vermeiden“, meint die Studienautorin Betty Repacholi…
Ärger vermeiden
„Schon in sehr jungem Alter haben sie einen Weg gelernt, sich zu schützen. Das ist eine schlaue, adaptive Reaktion“, erklärt Repacholi. In einem Experiment brachten die Forscher Babys in die Nähe zweier streitender Erwachsenen und beobachteten dabei, wie sich die Kleinkinder verhielten. „Die Babys verfolgten sehr aufmerksam die emotionalen Reaktionen der Erwachsenen“, unterstreicht Co-Autor Andrew Meltzoff.
In einem weiteren Experiment ließen die Forscher die Babys Erwachsenen beim Spielen mit einem Spielzeug beobachten. Entweder verhielt sich ein Erwachsener dabei neutral oder er reagierte negativ auf das Spielobjekt, in dem er etwa mit böser Stimme redete. Danach sollten sich die Kleinkinder mit dem Spielzeug beschäftigen. Die Babys, die gesehen hatten, wie zornig der Mann mit dem Objekt umgegangen war, waren weniger interessiert am Spielen damit.
Misstrauen bleibt
Im Anschluss ließen die Forscher die Erwachsenen einen Rollentausch vollziehen, so dass diejenigen, die zuvor negative Ausbrüche gezeigt hatten, nun neutral mit dem Spielobjekt umgingen. Die Babys bemerkten dies und misstrauten der plötzlich guten Laune des zuvor noch wütenden Erwachsenen. Sie mieden das Spielzeug trotzdem. „Es ist sehr wichtig, dass sich Eltern darüber bewusst sind, wie stark Emotionen auf Babys wirken“, erklärt Repacholi abschließend.
Aussender: pressetext, Sabrina Manzey
Foto: Ute Mulder/pixelio.de
Redaktion: TG