Die Mannschaft: Mit großem Aufgebot in die Klassiker

Bundestrainer Joachim Löw hat Jonathan Tah erstmals in den Kader der Nationalmannschaft berufen. Der Leverkusener gehört zum 27-köpfigen Aufgebot für die Länderspiele am 26. März (20.45 Uhr, live im ZDF) in Berlin gegen England und am 29. März (20.45 Uhr, live in der ARD) in München gegen Italien…

Neben 23 Feldspielern nominierte Löw mit Manuel Neuer, Bernd Leno, Marc ter Stegen und Kevin Trapp vier Torhüter.

Zur Berufung von Tah sagt der Bundestrainer: „Durch die Verletzungen von Jerome Boateng und Benedikt Höwedes wollten wir eine weitere Option für die Defensive. Wir haben Jonathan Tah zuletzt mehrfach beobachtet und sind nun gespannt darauf, wie er sich in unserem Kreis präsentiert.“

Der 20-jährige Tah ist der einzige Neuling im Kader, in den beiden Klassikern setzt Löw auf bewährte Kräfte. Nicht dabei ist Ilkay Gündogan. Für den Dortmunder kommt ein Einsatz nach seiner Prellung am Fuß noch zu früh. Zum Kader gehören dagegen Mario Götze und Bastian Schweinsteiger. Dazu sagt Löw: „Die beiden haben sich nach ihren Verletzungen wieder herangekämpft bei ihren Vereinen. Als Kapitän wollte Bastian bei den Länderspielen unbedingt dabei sein, diese Einstellung ist vorbildlich. Bastian ist ein absoluter Leader, er geht voran. Das Spiel gegen England ist für ihn nach seinem Wechsel zu Manchester United natürlich sehr speziell, genauso wie danach das Spiel in München.“

Über seinen Kader sagt der Bundestrainer: „Wichtig ist uns, den Spielern jetzt noch mal ganz gezielt zu vermitteln, was wir mit Blick auf die Europameisterschaft von ihnen erwarten. Was wir sehen wollen, im Training und in den Spielen in den nächsten Wochen. Deshalb haben wir einen so großen Kader nominiert. Das heißt aber nicht, dass Spieler, die jetzt nicht dabei sind, abgeschrieben sind. Im Gegenteil, wir haben besonders einige jüngere Spieler weiterhin im Fokus.“ Zum Verzicht auf die Nominierung weiterer Spieler aus dem Kader der U 21 ergänzt Joachim Löw: „Für die Mannschaft von Horst Hrubesch stehen mit den Spielen zu Hause gegen die Färöer und in Russland wichtige Begegnungen an. Das Team hat die Möglichkeit, mit zwei Siegen die Qualifikation für die EM 2017 perfekt zu machen.“

Zu den Partien gegen England und Italien sagt Löw: „Diese Spiele sind absolute Fußball-Klassiker, solche Paarungen wünscht man sich. Sie sind für uns die willkommene Gelegenheit, positiv ins EM-Jahr zu starten und uns auf das Turnier einzustimmen. Wenngleich wir natürlich wissen, dass die Spieler mit ihren Vereinen nun in die entscheidenden Wochen gehen, national und international. Bei der Nationalmannschaft wollen wir uns immer mit den Besten messen. England und Italien gehören für mich neben Spanien, Belgien, Frankreich und unserer Mannschaft zu den Favoriten auf den EM-Titel. Wir werden also voll gefordert werden. Grundsätzlich erwarten wir uns aus den beiden Tests wertvolle Erkenntnisse, die für mich wichtiger sind als das Ergebnis.“

Das Spiel gegen England wird der 34. Vergleich beider Nationen. 15 Spiele haben die Engländer gewonnen, sechs Vergleiche endeten mit einem Remis, zwölfmal siegte Deutschland. Letztmals spielten die Teams am 19. November 2013 gegeneinander. Im Londoner Wembleystadion erzielte Per Mertesacker das einzige Tor zum deutschen 1:0-Sieg.

In der Bilanz gegen Italien stehen 32 Partien. 15 hat Italien gewonnen, sieben die deutsche Mannschaft, zehn Duelle endeten unentschieden. Zuletzt spielte Deutschland am 15. November 2013 in Mailand gegen Italien, beim 1:1 sorgten Mats Hummels und Ignazio Abate für die Treffer.

Über die Mannschaft der Engländer sagt Löw: „Nach der Enttäuschung mit dem Vorrunden-Aus bei der WM in Brasilien hat sich das Team gut entwickelt. Die Engländer haben den Umbruch vollzogen und spielen unter Roy Hodgson mit vielen jungen und interessanten Spielern dynamischen und erfolgreichen Fußball. Vor allem sind sie äußerst konstant und effektiv. Zehn Spiele, zehn Siege, 31 Tore, lediglich drei Gegentore – die Bilanz der Engländer im Rahmen der EM-Qualifikation sagt alles aus über die Stärke dieser Mannschaft.“

Die Italiener sind für den Bundestrainer genauso hoch einzuschätzen. „Auch Italien ist ohne Niederlage durch die Qualifikation gekommen. Bei Italien trifft zu, was der Mannschaft schon immer nachgesagt wird. Sie sind clever, sie sind effizient. Sie spielen unangenehm, bewegen sich taktisch auf allerhöchstem Niveau, sind hervorragend organisiert. Die Mannschaft Italiens ist erfahren und eingespielt, sie zu überfordern, ist eine große Herausforderung.“

Die Spiele gegen England und Italien markieren für den Weltmeister den Auftakt ins EM-Jahr. Das nächste Mal trifft sich Die Mannschaft zur unmittelbaren EM-Vorbereitung. Am 23. Mai beginnt das Trainingslager in Ascona, es endet am 4. Juni. Im Rahmen des Trainingslagers wird am 29. Mai in Augsburg das Benefizländerspiel gegen die Slowakei ausgetragen. Am 4. Juni spielt Deutschland in Gelsenkirchen gegen Ungarn. Am 7. Juni macht sich das Team auf den Weg nach Evian, wo der Weltmeister sein Teamquartier für die Europameisterschaft bezieht.

Aussender: Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)
Redaktion: TG