BBU empört über die Freigabe des Rates der Stadt Hamm zum Gasbohren

Mit Empörung hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU e.V.) auf die Entscheidung des Stadtrats in Hamm reagiert, an der Beteiligung der Stadtwerke an der HammGas GmbH festzuhalten und damit eine Probebohrung für Gas in Ascheberg-Herbern zu befürworten…

Der Umweltverband bezeichnet die Argumente von SPD, CDU, FDP und GRÜNEN als fadenscheinig und gegen die Interessen der Bevölkerung und der Umwelt gerichtet. Die vage Aussicht auf Geld aus der Erdgasförderung war offensichtlich größer als der Wille zum Schutz der Gesundheit der Menschen und der Umwelt. Bezeichnend ist auch, dass sich der Hammer Stadtrat trotz der drohenden Klimakatastrophe am gleichen Tag gegen die zwei lang geplante Windenergiekonzentrationszonen entschieden hat.

Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt zu der Entscheidung: „Es ist peinlich, mit was für vorgeschobenen Argumenten das Gasbohren vorangetrieben werden soll, ohne genaue Kenntnisse vom Verfahren und der Art der Gasgewinnung zu haben. Wenn die SPD darauf verweist, dass sich die Stadtwerke an der Gasgewinnung beteiligen müssten, weil sonst andere kämen, ist dies genau der falsche Weg. Vielmehr müsste die Stadt ihren Einfluss geltend machen, damit diese Art der Gasgewinnung angesichts der unklaren Erkenntnislage gänzlich unterbleibt. Die Behauptung, dass der beschrittene Weg ergebnisoffen sei, ist dabei schlichtweg falsch. Denn hier wird der Startschuss für die industrielle Gasgewinnung gegeben.“

Kalusch fährt fort: „Wenn die Grünen larmoyant betonen, dass sie manchmal für etwas stimmen müssten, obwohl sie eigentlich dagegen sind, ist dies mehr als befremdlich. Denn wenn die ehemalige Umweltpartei darauf verweist, dass Gas eine Brückentechnologie sei, blendet sie aus, dass bei einer seriösen Prüfungszeit neuer Gasfördermethoden bereits so viel Zeit verstrichen wäre, dass die Erneuerbaren Energien konkurrenzlos sind. Und auch der Hinweis auf Importe von Gas aus dem Ausland, welches unter fragwürdigen Bedingungen gewonnen wird, geht ins Leere. Es geht nicht um die schlechte Alternative zwischen umweltschädlicher Gasgewinnung im Ausland oder in Nordrhein-Westfalen Vielmehr geht es darum, ob wir auf eine umweltschädliche Gasgewinnung verzichten und mit Power-to-Gas die umweltfreundliche Möglichkeit eröffnen, mit Hilfe regenerativer Energien Gas zu produzieren.“

Der BBU begrüßt die Entscheidung von Linken, Piraten und und Pro Hamm, der Gasgewinnung mit Hilfe der Tektomechanik eine Absage zu erteilen und die Energiewende ernst zu nehmen. Der BBU wünscht den Bürgerinitiativen viel Kraft für die kommenden Auseinandersetzungen. Denn mit der Entscheidung des Hammer Stadtrats für das Gasbohren am Dienstag ist die Auseinandersetzung nicht beendet, sie hat lediglich eine neue Dimension bekommen.

Der BBU ruft daher die Bevölkerung auf, den Widerstand gegen die Pläne der HammGas zu unterstützen. Eine gute Gelegenheit gibt es dazu bei einer Menschenkette am Bohrplatz in Herbern. Unter dem Motto „*Wir kieken auf den Kraft-Turm“* soll am Samstag, den 14.05.2016, am Nachmittag ein Spaziergang zum Bohrloch stattfinden.

Weitere Informationen des BBU zum Thema Fracking unter www.bbu-online.de/html/bereiche.htm.

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Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

Aussender: Udo Buchholz, BBU
Redaktion: TG