Forscher der Universität Bonn http://uni-bonn.de haben in Fettzellen von Mäusen und Menschen einen Schalter entdeckt, mit dem sich Fett verbrennen lässt. Wird das Gq-Protein blockiert, verwandeln sich unerwünschte weiße Fettzellen in energiezehrende braune Zellen. „Wir suchen nach Angriffspunkten für neue Pharmaka, um eines Tages Fettleibigkeit als Ursache für zahlreiche Volkskrankheiten wie Diabetes oder Herzkreislauf-Erkrankungen wirksam bekämpfen zu können“, weiß Alexander Pfeifer vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie…
Erst Grundlagenforschung
Geht der Traum der Forscher in Erfüllung, dann ließen sich mit noch zu entwickelnden Wirkstoffen die braunen Fettzellen so weit ankurbeln, dass die Speckröllchen einfach abschmelzen würden. „Doch bis dahin ist ein weiter Weg“, schränkt Pfeifer ein. Seine Studien befinden sich bislang noch im Stadium der Grundlagenforschung. In Versuchen beobachteten die Forscher, dass in braunen Fettzellen besonders viele Rezeptoren vorkommen, die an Gq-Protein koppeln. Dieses ist wichtig bei der Informationsübermittlung.
Die Experten aktivierten in den Mäusefettzellen das Gq-Protein, daraufhin verschlechterte sich die Zahl und die Qualität der braunen Zellen. „Wird dagegen Gq mit einem Hemmstoff blockiert, dann reifen mehr braune Fettzellen heran“, ergänzt Doktorandin Katarina Klepac aus Pfeifers Team. Das Gleiche gilt für die beigen Fettzellen. Sie können sich aus weißen in braune Fettzellen umwandeln und sind ebenfalls an der Verbrennung überflüssiger Energiespeicher beteiligt. Ist in ihnen das Gq-Protein blockiert, bilden sich mehr braune Fettverbrenner.
Wunderpillen gegen Adipositas
Die Forscher vollzogen die durchgeführten Experimente auch an menschlichen Fettzellen, die sie im Labor heranzüchteten. „Auch bei humanen Fettzellen zeigte sich, dass sich daraus braune Fettzellen viel besser entwickeln konnten, sobald die Gq-Proteine blockiert wurden“, so Pfeifer. Dies könnte ein potenzieller Ansatz für die Entwicklung von Wirkstoffen sein, die die Fettverbrennung bei adipösen Patienten ankurbeln. „Bislang gibt es keine Medikamente, die direkt die Umwandlung weißer in braune Fettzellen im Menschen bewirken“, schließt Pfeifer.
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
Foto: uni-bonn.de, Barbara Frommann
Redaktion: TG