Umfassende Arbeiten für den geplanten Ersatzneubau der Possehlbrücke sind bereits seit dem 25. Februar 2016 in vollem Gange. Derzeit wird der Baugrubenverbau hergestellt. Dieser Arbeitsschritt ist bei innerstädtischen platzsparenden Baugruben notwendig, um diese beispielsweise vor nachrutschendem Erdreich oder eindringendem Wasser vor dem Einstürzen zu schützen…
Hierfür werden Stahlspundwände nebeneinander in den Boden eingebracht. Die Stahlprofile für die Spundwände sind bis zu 25 Meter lang. Um beim Einbringen die umliegenden Bauwerke nicht zu schädigen, erfolgt die Platzierung der Spundwände erschütterungsarm: Das Material wird mittels einer Vibrationstechnik in die Erde gerüttelt. Zur Überwachung Grenzwerte werden dabei Erschütterungsmessungen durchgeführt. Unter Umständen müssen dafür Bohrungen durchgeführt werden, die zum Auflockern der Erde dienen.
Zusätzlich wird wasserseitig an jeder Uferseite des Kanals eine zweite Spundwand hergestellt. Um die Sicherheit des Schiffsverkehrs weiterhin zu gewährleisten, sollen aus dem Wasser herausragende Pfähle, sogenannte Dalben, sowie Schwimmbalken die Fahrrinne markieren.
Bevor mit dem Baugrubenverbau begonnen werden konnte, musste bereits Anfang 2016 die Abwasserdruckleitung im Geniner Ufer umgelegt werden, da diese sonst durch die Baugrube verlaufen würde. Auch war es im Vorfeld notwendig, eine Gastransportleitung in der Possehlstraße außer Betrieb zu nehmen und diese zum Teil zu entfernen, da sich die Leitung teilweise in dem Bereich befindet, in dem die Spundwände gesetzt werden. Weiterhin wurden die noch im Geniner Ufer liegenden, außer Betrieb genommenen, Leitungen entfernt und ein stabiler Untergrund für die Baumaschinen hergestellt.
Aktuell erschweren massive Hindernisse im Baugrund das Einbringen von Ankern, die zur Stabilisierung des Bestandsbauwerks dienen. Aufgrund dessen und wegen der bereits in 2015 eingetretenen Verzögerungen, besteht derzeit eine Bauverzögerung von etwa 20 Wochen. Der Bereich Stadtgrün und Verkehr bittet alle Betroffenen um Verständnis und ist weiterhin bemüht, sämtliche Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten.
Aussender: Presseamt Lübeck
Redaktion: TG