Lesben verfügen über ein höheres Einkommen als heterosexuelle Frauen. Konkret verdienen sie im Schnitt um neun Prozent mehr. Zu diesem Fazit kommt eine Meta-Analyse von Marieka Klawitter, Professorin für Public Policy an der Universität Washington http://washington.edu . Sie hat insgesamt 29 Studien aus westlich zivilisierten Ländern zum Thema geschlechterbedingter Einkommensverhältnisse untersucht und zusammengefasst http://bit.ly/1TGqQui…
Kürzere Ausbildung, weniger Erfahrung
Ein wesentlicher Treiber für den Unterschied sind längere Ausbildungszeiten und größere Berufserfahrung, die lesbische Frauen oft vorweisen. Heterosexuelle Frauen können hier nicht mithalten, da ihre Karrierepläne häufig vom Wunsch nach Kindern beeinflusst werden. Karenzzeiten und Elternteilzeit haben eine unmittelbare negative Auswirkung auf die Gehaltsentwicklung. Homosexuelle Frauen bleiben hingegen in den meisten Fällen kinderlos und müssen dadurch eine familiär bedingte Auszeit nicht kompensieren.
Flankiert wird die Meta-Analyse von einer Studie der University of Nevada http://unr.edu . Sie hat US-Daten seit dem Jahr 2000 unter die Lupe genommen und kommt zu folgendem Schluss: Lesbische Frauen, die zuvor einen männlichen Partner an ihrer Seite hatten, verdienen um 20 Prozent weniger als jene, die wegen ihrer sexuellen Orientierung niemals eine Beziehung mit einem Mann hatten. Unter Rücksichtnahme von Ausbildung und Berufserfahrung verringert sich dieser Einkommensrückstand auf 6,6 Prozent. Nichtsdestotrotz liegt das Gesamteinkommen von Haushalten, die aus zwei Frauen bestehen, unter jenem von Haushalten mit Mann und Frau.
Aussender: pressetext, Sebastian Köberl
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Redaktion: TG