Am 25. Februar kam es in der Zeit zwischen 17:30 und 19:30 Uhr im Kieler Sophienhof zu mehreren Straftaten durch junge Männer. Drei weibliche Jugendliche im Alter von 15, 16 und 17 Jahren wurden durch zuerst zwei männliche Afghanen im Alter von 19 und 26 Jahren beobachtet, verfolgt und schließlich mit Mobiltelefonen in einem Restaurantbereich im Sophienhof fotografiert beziehungsweise gefilmt…
Im Anschluss daran beobachteten die geschädigten weiblichen Jugendlichen, wie die Beschuldigten die Daten augenscheinlich an Dritte versendeten. Wenige Minuten später fanden sich bei den beiden Männern sukzessive 20 bis 30 weitere Personen mit Migrationshintergrund ein, belästigten, beobachteten, und verfolgten die drei weiblichen jugendlichen Geschädigten. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen soll es zu keinen körperlichen Übergriffen gekommen sein.
Nachdem zwei der drei geschädigten Jugendlichen aus Angst flohen und ihre rund zehn Verfolger abschütteln konnten, setzten sie sich nach wenigen Minuten erneut aus Sorge zu ihrer zurückgelassenen Freundin in das Restaurant. Dort stießen die oben genannten zwei Männer wieder hinzu, setzten sich direkt neben die Geschädigten und begingen erneut die oben genannten Tathandlungen.
Durch besorgte Beobachter wurde der Wachdienst des Sophienhofes verständigt, der die Polizei alarmierte.
Bei der Sachverhaltsklärung vor Ort sowie bei dem Verbringen von vier Beschuldigten zum 2. Polizeirevier zwecks Identitätsfeststellung kam es zu massiven Beleidigungen, Bedrohungen, Körperverletzungen, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zum Nachteil der eingesetzten Polizeikräfte. Die Kollegen verblieben jedoch weiterhin dienstfähig. Es gelang den Polizisten, die beiden afghanischen Haupttäter, sowie zwei weitere Tatverdächtige vorläufig festzunehmen und einer Identifizierung zuzuführen. Es wurden Anzeigen gegen alle vier Männer erstattet.
Die beiden Haupttäter, die in Kiel wohnen, wurden direkt dem Zentralgewahrsam der PD Kiel zugeführt, die anderen beiden Männer wurden nach Identitätsfeststellung wieder entlassen. Bei der ärztlichen Untersuchung kam es daraufhin zu Beleidigungen und Bedrohungen gegenüber dem eingesetzten Polizeiarzt.
Der informierte Richter ordnete die Gewahrsamnahme der beiden Beschuldigten an.
Die jungen Frauen wurden unmittelbar nach dem Einsatz von der Polizei betreut. Weiterhin wurde Kontakt zu den Erziehungsberechtigten aufgenommen. Heute soll erneut ein begleitendes Betreuungsangebot erfolgen.
Eine Ermittlungsgruppe hat mit Unterstützung kriminalpolizeilicher Spezialdienststellen die Ermittlungen aufgenommen. Es werden unter anderem Videoaufnahmen aus dem Sophienhof sowie Mobiltelefone der Beschuldigten ausgewertet.
Weiterhin werden Zeugen gesucht, die Hinweise zu den Abläufen gestern Abend machen können. Diese werden gebeten, sich bei der Polizei unter (0431) 160-3333 oder (0431) 160-1210 zu melden.
Die Polizei ist mit einem starken Kräfteaufgebot der Landesreserve vor Ort und wird auch in den nächsten Tagen eine brennpunktorientierte Präsenz zeigen. Bürgerinnen und Bürger, die sich bedroht fühlen, sollten unverzüglich den Polizeiruf 110 wählen.
Aussender: Oliver Pohl, Polizeidirektion Kiel
Redaktion: TG