Die tägliche Einnahme von HIV-Pillen wie Truvada durch gesunde homosexuelle Männer hat laut einer Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine http://lshtm.ac.uk#mce_temp_url# großes Potenzial zur Eindämmung der Epidemie. Die Mitttel verhindern eine Neuinfektion durch Abtöten des Virus, bevor es sich im Körper ausbreitet. Den in „The Lancet“ veröffentlichten Berechnungen nach könnte die Einnahme durch Männer mit dem höchsten Risiko die Zahl der Neuinfektionen allein in Großbritannien um über 40 Prozent senken.
Tests bei 500 Männern
In London ist einer von acht homosexuellen Männern mit HIV infiziert. Im Rest des Landes liegt dieser Wert bei einem von 26. Im vergangenen Jahr wurde die sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe bei 500 Männern getestet. Laut diesen Ergebnissen könnte bei einer einjährigen Einnahme eine HIV-Erkrankung pro 13 Männern verhindert werden.
Für die aktuelle Erhebung wurden die Auswirkungen für ganz Großbritannien berechnet. Die neuen Schätzungen gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2020 fast 17.000 neue Infektionen geben kann. Die Verabreichung von Medikamenten an die 25 Prozent der am häufigsten sexuell aktiven Männer könnte mit 7.399 Fällen 44 Prozent der Infektionen verhindern.
Kondome reichen nicht
Truvada ist in den USA bereits zur Prävention zugelassen. Laut Narat Punyacharoensin, einem der Studienautoren, reichen regelmäßige HIV-Tests und Kondome nicht aus. Der Forscher schätzt den Wert der Prä-Expositions-Prophylaxe. Diese hätte das Potenzial, ein Ausmaß der Prävention zu erreichen, das durch andere Maßnahmen nicht erzielt werden könne. Kosten und Nutzen müssten aber erst ermittelt werden.
Aussender: pressetext, Michaela Monschein
Foto: pixelio.de/Tim Reckmann
Redaktion: TG