Der milliardenschwere Investor Carl Icahn startet möglicherweise einen erneuten Angriff auf den Medienkonzern Time Warner. Verschiedene US-Medien berichten, dass der für sein aggressives Auftreten bekannte Investor dabei sei, entsprechende Aktien aufzukaufen. Icahn, der bereits 2006 eine Aufspaltung des Unternehmens erreichen wollte, hat diese Gerüchte seinerseits gegenüber CNBC dementiert. Andere Spekulanten wollten demnach mit seinem Namen Geld machen.
Druck wächst kontinuierlich
Time Warner droht Druck durch aktivistische Investoren. Bereits Ende voriger Woche berichtete die New York Post, dass sich Corvex Management unter dem einstigen Icahn-Protege Keith Meister Anteile am Medienkonzern gesichert habe. Mittlerweile mehren sich die Gerüchte, dass auch Icahn selbst Aktien aufkaufe. Unter anderem will Reuters dies von Insidern erfahren haben. Sollte das tatsächlich stimmen, könnte das massiven Druck auf Time Warner bedeuten, das Unternehmen aufzuspalten.
Während sich Time Warner bislang nicht zu den Gerüchten geäußert hat, gibt es von Icahn ein Dementi. „Ich besitze nicht eine Aktie von Time Warner und es nervt mich, dass gewisse Spekulanten meinen Namen nutzen, um auf Kosten anderer Anteilseigner Profit zu machen“, so Icahn gegenüber CNBC. Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass sich der Milliardär auf Time Warner einschießt. Er hatte 2006 versucht, den Konzern zur Aufspaltung zu bewegen. Damals kam es zur Einigung, die einen Aktienrückkauf und Sparmaßnahmen umfasste.
Firma soll Großaktion planen
Selbst, falls Icahn selbst tatsächlich keinen erneuten Angriff plant, droht Time Warner Druck durch Großinvestoren. Denn Daten von Thomson Reuters zufolge hielt Corvex Management mit 30. September 2015 tatsächlich 3,7 Prozent der Time-Warner-Aktien. Die Investmentfirma soll Insidern zufolge eine größere Aktion planen. Möglicherweise strebt sie demnach einen Komplettverkauf von Time Warner an, vielleicht hat sie es aber nur darauf abgesehen, den profitablen Pay-TV-Kanal HBO auszugliedern.
Aussender: pressetext, Thomas Pichler
Foto: timewarner.com
Redaktion: TG