Ein ungewöhnlicher Fall von Erpressung beschäftigte am gestrigen Dienstagmorgen (12.01.) die Polizei. Mit der Behauptung, angefahren zu sein, wollte ein 26-jähriger von einem Autofahrer 50 Euro erpressen. Ein 36-jähriger Lübecker fuhr gegen 05.40 Uhr von seiner Wohnanschrift von der Marquardstraße nach rechts in die Schwartauer Allee und sah dort einen jungen Mann mittig auf der Fahrbahn stehen, welche auf sein rechtes Knie zeigte. Dieses blutete offenbar…
Er stoppte seinen Wagen in gut fünf Meter Entfernung und fragte, ob er helfen könne. Als Antwort kam:“ Gib mir 50 Euro, oder ich rufe die Polizei und sage denen, dass Du mich angefahren hast. Außerdem habe ich Dein Kennzeichen!“ Der Lübecker ignorierte die Forderung und fuhr direkt zur Hansestraße und zeigte den Sachverhalt beim 2. Polizeirevier an. Kurz darauf wurde bei der Einsatzleitstelle ein Mann gemeldet, welcher in der Schwartauer Allee offenbar Fahrzeuge beschädigen würde. So hatte er unter anderem die Schiebetür eines Citroen Berlingo eingedellt. Die Polizeibeamten des 2. Polizeireviers Lübeck konnten den Mann auf Höhe der Friedenstraße antreffen und vorläufig festnehmen. Es handelte sich auch um den gesuchten Erpresser. Bei der Überprüfung des deutlich alkoholisierten (2,33 Promille) 26-jährigen wurde festgestellt, dass er aufgrund eines Haftbefehles gesucht wurde. Alternativ zur Zahlung von 100 Tagessätzen musste er nun nach einer kurzen, ärztlichen Behandlung im Krankenhaus seine Ersatzfreiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt Lübeck antreten. Auch für die am gestrigen Tage begangenen Straftaten wird er sich verantworten müssen.
Aussender: Stefan Muhtz, Polizeidirektion Lübeck
Redaktion: TG