Lübeck-Innenstadt: Androhung des polizeilichen Schusswaffeneinsatzes

Anlässlich einer Ruhestörung am heutigen Dienstagmorgen (12.01.) wurde kurz nach Mitternacht um 00.15 Uhr der Einsatzort in der Lübecker Innenstadt aufgesucht. Die Polizisten konnten aus einer Wohnung im 3. Stock bereits im Treppenhaus die Geräusche einer Fernsehsendung wahrnehmen. Die Wohnungstür befindet sich am Ende eines Flures; die Eingangstür ist in eine Gipskartonwand integriert, seitlich befindet sich in Kniehöhe ein Loch von 30×30 cm.

Als die Polizisten versuchten, durch dieses Loch in die Wohnung zu sehen, hielt der amtsbekannte Bewohner eine Schusswaffe in der Hand und richtet diese auf die Beamten. Die Waffe war vorgespannt- somit offenbar schussbereit.

Die Beamten gaben sich als Polizei zu erkennen und forderten den 50-jährigen auf, die Waffe niederzulegen, gleichzeitig zog ein Beamter seine Dienstwaffe zur Sicherung.

Zeitgleich sprühte ein Beamter durch das Loch Pfefferspray. Dieses führte dazu, dass der Lübecker die Waffe ablegt und nach mehrfachen Aufforderungen auch den Wohnungsschlüssel durch das Loch an die Beamten reichte.

Der 50-jährige Lübecker wurde zum Polizeigewahrsam gebracht. Während der Fahrt bedrohte und beleidigte die Beamten. Dem Mann wurden Blutproben (Nachweis eines möglichen Alkohol- und Drogenkonsums) entnommen und die Waffe sichergestellt.

Bei der Begutachtung der Waffe, es handelt sich um eine Schreckschusspistole, konnte festgestellt werden, dass sie nicht geladen war; im Magazin befanden sich keine Patronen. Die genutzte Waffe konnte ohne direkte Betrachtung nicht von einer „scharfen“ Schusswaffe unterschieden werden.

Der Lübecker verbrachte die Nacht im Polizeigewahrsam.

Aussender: Stefan Muhtz, Polizeidirektion Lübeck
Redaktion: TG