NABU zum neuen Entwurf für einen Weltklimavertrag – Tschimpke: Bei der Überprüfung der Klimaziele nachschärfen

Paris – Der NABU hat den am späten Donnerstagabend vorgelegten Vertragsentwurf als wichtigen Schritt zur Verabschiedung eines neuen Weltklimaabkommens bewertet. Allerdings bleibt weiter unklar, wie das neue Ziel , die Erderwärmung auf weit unter zwei Grad zu begrenzen, auch erreicht werden soll.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Der Vorstoß Deutschlands und weiterer Industrieländer gemeinsam mit einer Gruppe von Entwicklungs- und Schwellenländern, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, war gut und hat sich im Vertragstext niedergeschlagen. Dieser Erfolg bleibt aber wirkungslos, wenn nicht noch weiter daran gearbeitet wird, den jetzt eingeschlagenen Pfad Richtung 2,7 Grad so schnell wie möglich zu verlassen. Wenn die Staaten den Klimaschutz ernst meinen, müssen sie ihre Klimaziele noch vor 2020 massiv nachschärfen. Alles andere hilft weder den Eisbären noch den Seychellen.“

Aus dem neuen Textentwurf ist der Begriff der Dekarbonisierung und damit der Verzicht auf fossile Energien wie Kohle, Öl und Gas herausgefallen. Stattdessen wird die Bezeichnung „emissionsneutral“ benutzt.

Tschimpke: „Diese Begrifflichkeit lässt eine scheunentorgroße Öffnung für schädliche Atomkraft und die unterirdische Kohlendioxid-Speicherung zu. Das ist absolut inakzeptabel und konterkariert die Beschlüsse des G7-Gipfels in Elmau.“

Der NABU nimmt als Beobachter an der COP 21 teil und berichtet und twittert aus Paris: @NABU_Klima.

Ausführliches Hintergrundpapier sowie Berichte zu NABU-Klimaschutzprojekten, Tipps zum Klimaschutz und Klimakonferenz-Glossar unter www.NABU.de/COP21

Aussender: Kathrin Klinkusch, NABU-Pressestelle
Redaktion: TG