Berlin (pts/09.12.2015/10:46) Zur heutigen Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) erklärt die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), Prof. Dr. Liane Buchholz: „Die Maßnahmen der EZB sind gefährlich und unnötig…
In der Eurozone zieht das Wirtschaftswachstum an und die Kerninflation stabilisiert sich. Die breiten Bevölkerungsschichten nehmen eine andere Inflation wahr als die, auf die Herr Draghi sich fokussiert. Dennoch intensiviert die EZB ihre bisherigen Maßnahmen, anstatt den dringend gebotenen Ausweg in die geldpolitische Normalität vorzubereiten. Die heutigen Entscheidungen steigern die Risiken für das Finanzsystem. Der Gewöhnungseffekt an die Geldflut und den unnatürlichen negativen Zins fördert Fehlanreize. Gleichzeitig werden die Sparer weiter unter massiven Einbußen leiden. Die Nervosität an den Märkten wird ebenso zunehmen, wie die Erwartung an die EZB, noch expansiver zu agieren. Schon das bisherige Ankaufprogramm sorgte für abnehmende Liquidität bei einigen Assetklassen. Die amerikanische Notenbank Fed wird vermutlich in zwei Wochen den US-Leitzins anheben und die Geldpolitik kontinuierlich normalisieren. Je länger die EZB ihre expansive Geldpolitik aufrechterhält, umso stärker werden die Auswirkungen des Ausstieges spürbar. Den Märkten steht ein kalter Entzug bevor.“
Über den VÖB
Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 63 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit über 2.669 Milliarden Euro 34 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2014). Mit knapp 76.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit 48 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 21 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.
Weitere Informationen unter http://www.voeb.de
Aussender: Dominik Lamminger, Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)
Redaktion: TG